Zum Inhalt springen

Auswärtstorregel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. November 2009 um 02:01 Uhr durch Sebbot (Diskussion | Beiträge) (Kategorie:Sportliche Entscheidung umbenannt in Kategorie:Ergebnis (Sport): Wikipedia:WikiProjekt Kategorien/Diskussionen/2009/Oktober/24 - Vorherige Bearbeitung: 27.10.2009 22:32:39). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Auswärtstorregel wird in manchen Fußball- so wie auch Handball-Pokalwettbewerben, die ein Hin- und Rückspiel vorsehen (wie z. B. die K.-o.-Runden der UEFA Champions League, der EHF Champions League und des UEFA-Pokals) angewendet, um eine Entscheidung über den Sieger möglichst ohne eine Verlängerung oder ein Wiederholungsspiel zu erzwingen. Sie wurde erstmals 1965 international angewendet.

Anwendung

Die Regel kommt zur Anwendung, wenn beide Mannschaften nach Hin- und Rückspiel die gleiche Anzahl Tore aufweisen (Spezialfall siehe unten). Die Mannschaft, die dann mehr Auswärtstore aufweisen kann, gewinnt.

 Beispiel
 Team A 0:0 Team B
 Team B 3:3 Team A
 Sieger: Team A

In diesem Falle beträgt der Torstand beider Mannschaften 3:3. Aber Team A hat drei Auswärtstore erzielt. Team B hat kein Auswärtstor erzielt. Damit ist Team A der Sieger aus beiden Partien.

Die Aussage, dass Auswärtstore doppelt zählen, ist grundlegend falsch und führt bei Fußball-Laien oft zu Verwirrung. Richtig ist, dass das Erzielen von Auswärtstoren bei bestimmter Konstellation (eben Punkt- und Torgleichheit) bedeutsam ist.

Die Auswärtstorregel nach Verlängerung

Falls beide Mannschaften nach zwei Partien gleichviele Tore und gleichviele Auswärtstore erzielt haben, geht das Rückspiel in die Verlängerung. In den meisten Fällen wird die Auswärtstorregel auch auf das Resultat nach Verlängerung angewendet.

 Beispiel
 Team A 2:0 Team B
 Team B 2:0 Team A
 Das Spiel geht in die Verlängerung.
 nach Verlängerung Team B 3:1 Team A
 Sieger: Team A

Falls die Anzahl Tore und Auswärtstore nach der Verlängerung immer noch gleich ist, fällt die Entscheidung im Elfmeterschießen. Hier kommt die Auswärtstorregel nie zur Anwendung.

Diese Regel wird in den europäischen Handballwettbewerben nicht angewendet. Dort gewinnt im Falle eines Unentschieden (in der Summe von Hin- und Rückspiel) direkt das Team ohne Verlängerung, das nach regulärer Spielzeit mehr Auswärtstore erzielt hat. Sollten beide Mannschaften auch gleich viele Auswärtstore erzielt haben, beide Spiele haben also mit dem gleichen Ergebnis geendet, so gibt es ein Siebenmeterwerfen ohne vorige Verlängerung.

Variation nach Verlängerung

In einigen Wettbewerben wird die Auswärtstorregel nach einer Verlängerung allerdings nicht angewendet.

 Beispiel
 Team A 2:0 Team B
 Team B 2:0 Team A
 Das Spiel geht in die Verlängerung.
 nach Verlängerung Team B 3:1 Team A
 Die Entscheidung fällt im Elfmeterschießen.

Spezialfall im englischen Fußball

Eine ungewöhnliche Variante kommt im Halbfinale des englischen Ligapokals zur Anwendung: Hier wird die Auswärtstorregel nur nach einer Verlängerung, nie jedoch nach der regulären Spielzeit angewendet. Hier kann es sein, dass sich der Spielstand nach der Verlängerung nicht ändert, aber dennoch kein Elfmeterschießen nötig wird.

 Beispiel
 Team A 2:0 Team B
 Team B 3:1 Team A
 Das Spiel geht in die Verlängerung.
 nach Verlängerung Team B 3:1 Team A
 Sieger: Team A

Weitere Beispiele

 Beispiel
 Team A 2:1 Team B
 Team B 2:1 Team A
 Das Spiel geht in die Verlängerung
 Beispiel
 Team A 4:2 Team B
 Team B 2:0 Team A
 Sieger: Team B