Adelsheim
Wappen | Karte |
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![]() Wappenabbildung auf ngw.nl |
Deutschlandkarte, Adelsheim hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Landkreis: | Neckar-Odenwald-Kreis |
Fläche: | 43,84 km² |
Einwohner: | 5.570 (31. Dezember 2003) |
Bevölkerungsdichte: | 127 Einwohner je km² |
Höhe: | 226 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 74737 - 74740 |
Vorwahl: | 06291 |
Geografische Lage: | 49° 23' n. Br. 09° 23' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | MOS |
Gemeindeschlüssel: | 08225001 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktstraße 7 74740 Adelsheim |
Website: | www.adelsheim.de |
E-Mail-Adresse: | info@adelsheim.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Klaus Gramlich |
Adelsheim ist eine Kleinstadt im Norden Baden-Württembergs, etwa 30 km nördlich von Heilbronn. Der staatlich anerkannte Erholungsort Adelsheim blickt auf eine über 1200jährige Tradition zurück.
Geographie
Adelsheim liegt an der Mündung der Kirnau in die Seckach, einem Nebenfluss der Jagst, bzw. des Neckars, bzw. des Rheins.
Großräumig gehört das Gebiet um Adelsheim zum Bauland, einem Höhenzug, der vom Odenwald im Nordwesten zum Jagsttal im Süden bzw. zum Taubertal im Osten überleitet. Ein Teil des Gemeindegebiets liegt im Naturpark Neckartal-Odenwald.
Ortsteile
Sennfeld (Baden), Leibenstadt, Hergenstadt (Hergelschdd), Wemmershof
Geschichte
Im Jahr 1374 erhob Kaiser Karl IV. Adelsheim zur Stadt. Die Grundherren sind die gleichnamigen Reichsritter.
In Adelsheim lebten Juden bereits im Mittelalter. 1338 hatte Kaiser Ludwig der Baier den Brüdern Poppo und Berlinger von Adelsheim erlaubt, in ihrem Gebiet 4 jüdische Familien zu "halten". Auch 1690 waren vier jüdische Familien in Adelsheim ansässig. Die Entstehung einer eigentlichen Gemeinde wird auf das 17. Jahrhundert zurückgeführt. Die höchste Zahl jüdischer Einwohner wurde um 1885 mit 70 Personen erreicht. Nach einer Bestimmung von 1690 hatte die damalige jüdische Gemeinde an die Freiherren von Adelsheim jährlich vier Gulden für die Erlaubnis zu bezahlen, "Schule", das heißt Gottesdienste halten zu dürfen. Der damalige Betsaal soll nach mündlicher Überlieferung im zweiten Stock des von Melchior Keller 1418 in der Torgasse erbauten Haus eingerichtet gewesen sein. Dieses Haus wurde 1952 abgebrochen. Später gab es einen Betsaal in einem gleichfalls nicht mehr bestehenden Gebäude im Hof des Oberschlosses. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1889 bestand eine Synagoge (auch Fotos) in der Turmgasse 27. Ein rituelles Bad und eine jüdische Schule waren im 19. Jahrhundert im Gebäude der alten Synagoge Turmgasse 27 untergebracht, ab 1889 in der neuen Synagoge (Untere Austrasse 1). Beim Abbruch der neuen Synagoge 1977 wurde das rituelle Bad wiederentdeckt. Bestattungen in Buchen-Bödigheim. Nach den Deportationen in der NS-Zeit kamen von den 1933 hier wohnhaften 35 jüdischen Personen mindestens zehn ums Leben.
In Folge der Reformation wird die Bevölkerung evangelisch. Sitz eines Dekanats (Evangelischer Kirchenbezirk) der Badischen Landeskirche (siehe Karte mit allen Kirchtürmen vom Dekanat Adelsheim-Boxberg).
Katholiken bildeten eine Minderheit. Nach 1945 durch die Flüchtlingsaufnahme kam es zu einem ungefähren Gleichgewicht dieser Konefessionen.
Erst 1945 schickten die Adelsheimer ihren lokalen Grundherren ins Exil.
Politik
Wappen und Flagge
In Silber ein gebogenes schwarzes Steinbockhorn. Historisch nicht gesicherte Deutung, auch ein Ziegenbockhorn denkbar.
Die Adelsheimer Stadtfarben sind Schwarz-Weiß.
Wunderschön zu sehen beim Schildermännchen nahe dem Zentrum am Unterschloss-Erker.
Wirtschaft
Verkehr
Adelsheim liegt an der Neckartalbahn (Bahnhof Adelsheim Ost oder Sennfeld)und an der Frankenbahn zugleich S-Bahn (Bahnhof Adelsheim Nord).
Es besteht über die nur 8 km vom Zentrum liegende Autobahn-Ausfahrt Adelsheim-Osterburken Anschluss an die A 81 (Stuttgart - Würzburg). Direkt über den Wemmershof erreichbar. Durch Adelsheim führt die B 292 (Sinsheim - Mosbach - Adelsheim - Osterburken - Lauda-Königshofen).
Bildungseinrichtungen
- Primarbereich: Evang. und Kath. Kindergärten
- Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule
- Eckenberg-Gymnasium mit Internat und dem Landesschulzentrum für Umwelterziehung
- Volkshochschule Adelsheim
- beheiztes Freibad, Öffnungszeiten: Mai-September 9-20 Uhr
Kultur und Sehenswürdigkeiten
ständig, immer
- gotische (alte) Jakobskirche, erbaut 1489
- Ober- und Unterschloss
- Rathaus mit schönem Fachwerk 1619
- rekonstruierter Stadtturm
- Stadtgarten mit dem nächtlich beleuchteten Wasserfall
- Ehemalige Synagoge in Sennfeld, erbaut 1836 s. o. bei Geschichte
- Alte Mühle
- Bauländer Heimatmuseum Adelsheim - Mai-September jeden Sonntag 14-16 Uhr geöffnet oder nach telefonischer Vereinbarung
- für Eisenbahnfans sehenswert: Ostbahnhof mit Nebengebäuden, Nordbahnhof in spätestgotischem Stil mit zwei Wartesälen
- Aussichtsbank Alt-Stadtrat Schmitt (besonders für Verliebte)
event 2005
"Adelsheim leuchtet" heißen Lichtinstallationen, die der Videokünstler Louis Adelsheim zeigt. Er macht Schloss und Stadt damit zu einem "audiovisuellen Lustgarten": Ein Nachrichtensprecher erscheint als Videosequenz in einem Fenster, Kamele tummeln sich im ehemaligen Wassergraben vom Adelsheimer Schloss, Fetzen klassischer Musik, immer stärkere Farbkonturen an allen Ecken, Gedichte als "lebende Scherenschnitte" in zwei gegenüberliegenden Fenstern an der Kirnau (Nebenarm der Seckach).
Seit Wochen arbeite ein gut 20-köpfiges Team an der Realisation von "Adelsheim leuchtet". Einen warmen Pullover sollte man beim "Blick in die Unendlichkeit" dabei haben. Beim Aufbau der begehbaren Spiegelskulptur im kühlen Keller des Oberschlosses habe sich das gesamte Team erkältet; trotzdem "Hinein ins Eis!" Bleibt nur zu hoffen, dass das Wetter so märchenhaft bleibt.
bis 30. Juli jeweils freitags und samstags von 22 bis 1 Uhr. Stadt Adelsheim, Tel.: (06291) 620017 oder 62000; E-Mail: info@adelsheim.de; Internet: www.kunstsommer-adelsheim.de
Sonstige Bauwerke
- Großherzogliches Amtsgericht mit anschließendem Gefängnis
- jugendhaus-adelsheim, initiiert ca. 1969, Villenanwesen des ausgeh. 19. Jhdt.
- Justizvollzugsanstalt für Jugendliche (Block- oder Kasten-Baukultur der früher 70er Jahre mit markanter "Stadtmauer")
- Kirnautal mit Resten der großherzogl. Bewässerungsanlage für die aufstrebende Landwirtschaft
- Sendeturm bei 9° 23' 29" ö. L. und 49° 24' 38" n. Br. (freistehende Stahlfachwerkkonstruktion, trug bis 1993 eine MW-Sendeantenne des SWR in Form einer Langdrahtantenne)
Regelmäßige Veranstaltungen
- Straßenfasenacht
(Gäässwärmerball / Kinderprunksitzung / Nachthemdenball / Lumpenball)
Der Ausdruck Gäässwärmer kommt von einer altertümlichen Methode der Ziegenstallheizung. Besonders beliebt im Stadtteil Seestadt.
Ein Folge davon war die relativ frühe Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr am Ort.
- Das Volksfest (begründet nach 1945) immer am ersten Sonntag im Juli
Weblinks
- Offizielle Internetseite der Stadt und ihrer Stadtteile