SBB RABDe 12/12
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Betrieb | |
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Baujahr | 1965-1967 |
Stückzahl Ablieferung | 20 |
Stückzahl heute | 18 |
Umbau (R4) | 1996-1999 |
Betriebsnummern | UIC: RABDe 510 000 - RABDe 510 017 |
Einsatzgebiet | S-Bahn Zürich |
Technische Daten | |
Loktyp | Elektrischer Triebzug |
Hersteller | SWP, FFA, BBC, SAAS |
Achsfolge | Bo'Bo' + Bo'Bo' + Bo'Bo' |
Höchstgeschwindigkeit | 125 km/h |
Leistung | 2444 kW |
Stundenzugkraft | 110 kN |
Masse und Gewicht | |
Länge über Kupplung | 73'300 mm |
Breite | ? mm |
Höhe | ? mm |
Gewicht | 170 t |
Für die Einführung des Halbstundentaktes auf der Goldküstenlinie Zürich-Meilen-Rapperswil wurden 1967 20 Triebzüge RABDe 12/12 in Betrieb genommen, um den knappen Fahrplan einhalten zu können. Diese 125 km/h schnellen Züge bestehen aus zwei 2. Klasse-Endwagen sowie einem Zwischenwagen mit Erster Klasse und einem Gepäckabteil. Die Züge hatten ursprünglich - bei den SBB eine Ausnahme - eine weinrote Farbgebung und erhielten Übernamen wie "Goldküstenexpress" (aufgrund ihres Einsatzes an der "Goldküste", das Nordufer des Zürichsees) und "Mirage". Mit der Einführung der S-Bahn Zürich wurden sie von den neuen Doppelstockpendelzügen (DPZ) auf andere Linien verdrängt. Die in den 1990ern modernisierten Züge bleiben voraussichtlich bis 2014 auf Linien der S-Bahn Zürich im Einsatz.
Betrieb
Die RABDe 12/12 sind mit beidseitigen automatischen Kupplungen ausgerüstet, um rationellen Betrieb zu gewährleisten. Die drei Fahrzeuge einer Einheit sind untereinander kurzgekuppelt und können im Normalbetrieb nicht getrennt werden. Weil das Sitzplatzangebot einer Einheit heute normalerweise nicht mehr ausreicht, sind jeweils Doppeltraktionen im Einsatz (mit Ausnahme der S24); bis zu vier Einheiten können in Vielfachsteuerung zusammengekuppelt werden.
Unfälle / Umzeichnungen / Umbauten
Von den 20 Kompositionen wurden 1971 bei zwei Unfällen innert zwei Monaten insgesamt vier Kompositionen schwer beschädigt. In Herrliberg kollidierten die Triebzüge 1119 und 1109, in Uetikon traf es die Triebzüge 1117 und 1113. Jede Kollision zog jeweils zwei Endwagen und einen Mittelwagen so schwer in Mitleidenschaft, dass die Wagen dem Abbruch zugeführt wurden. Aus den intakten Teilen und zwei unbeteiligten Kompositionen (1106 und 1111) wurden vier Triebzüge neu zusammengestellt. Dadurch entstanden die "neuen" Triebzüge 1109II und 1113II, während der Triebzug 1120 in 1117II umgezeichnet wurde.
Nach 30 Betriebsjahren wurden die verbliebenen 18 Triebzüge (1101 - 1118) ab 1996 einer Totalrevision (R4) unterzogen und gemäss dem neuen Nummernschema als RABDe 510 000 - 510 017 beschriftet. Auffälligste Änderung an den RABDe 510 ist die Neulackierung gemäss dem Farbschema für Regionalfahrzeuge (hellgrau/blau), welches die SBB seit den NPZ ("Kolibri") verwenden. Die Fahrzeuge erhielten bei der Modernisierung gelbe Aussenschwingtüren, analog den NPZ.
Kuriositäten
Die unscheinbare Säule in der Mitte der mittleren Einstiegsplattformen der beiden Endwagen dient nicht primär als Haltegriff für Fahrgäste, sondern führt die 15kV-Fahrstromversorgung zur Hochspannungstechnik unter dem Fahrgastraum. Bemerkenswert ist auch der Umstand, dass alle Achsen dieser Fahrzeuge angetrieben sind, was bei Regionalzügen unüblich ist. Diese Tatsache zusammen mit der hohen Leistung verleihen diesen Fahrzeugen ein sehr hohes Beschleunigungsvermögen, was ihnen den Spitznamen "Mirage" (nach einem frazösischen Kampfflugzeug) einbrachte. Für Eisenbahnfans ist interessant, dass sie zusammen mit den RBe 540-Triebwagen zu den SBB-Fahrzeugen gehören, bei denen der Fahrgast dem Lokomotivführer über die Schulter schauen kann.