Final Cut (Technik)
Der so genannte Final Cut (dt. endgültiger Schnitt) ist die Bezeichnung für die letzten und somit endgültigen Szenemontagen eines Filmes. Nach dem Final Cut ist die primäre und künstlerische Produktion eines Filmes für das produzierende Studio abgeschlossen. In der Filmindustrie ist der Final Cut (zumindest für die Kinoversion) oftmals nur den Produzenten vorbehalten. Er wird fast ausschließlich nach einer Vorabvorführung für ein ausgewähltes, repräsentatives Testpublikum auf Grund dessen unmittelbarer Resonanz erstellt.
Es gab/gibt nur sehr wenige Regisseure, die auch über das Privileg eines Final Cuts verfügten/verfügen, so z. B. Stanley Kubrick, David Lynch oder die Coen-Brüder.
Genau genommen ist der Begriff Final Cut eigentlich nicht ganz richtig, weil es auch nach Fertigstellung des Filmes noch zu weiteren Schnitten kommen kann, damit z. B. in bestimmten Ländern eine gewünschte Altersfreigabe (sie wird in der BRD durch die FSK zugeteilt) erreicht wird. Dabei wird er jedoch fast immer nur noch um besonders brutale, politisch oder menschenrechtlich äußerst fragwürdige oder auch sexuell sehr freizügige Szenen mehr oder weniger gekürzt, der Ablauf oder die Aussage des Films selbst aber so gut wie nie verändert.
Von einem Director's Cut spricht man, wenn die Rechte auf den Final Cut beim Regisseur selbst liegen und er sie auch wahrnimmt. Das ist zwar häufiger bei Autorenfilmern der Fall, hin und wieder aber auch für die spätere Weitervermarktung ursprünglicher Kinofilme bereits im Vertrag des betreffenden Regisseurs berücksichtigt.
Im Zuge der Video- bzw. DVD-Vermarktung von Kinofilmen hat sich in den letzten Jahren ein regelrechter Boom für nachträgliche Director's-Cut-Versionen entwickelt. Einige Beispiele sind: Apocalypse Now Redux von Francis Ford Coppola, Alien von Ridley Scott oder Léon - Der Profi von Luc Besson.