Diskussion:Ökonomismus
Der Artikel ist ein noch ein Stub, aber ich will den POV aus fremdsprachigen Wikipedien nicht übernehmen und habe den Artikel darum weitgehenst unabhängig von diesen Wikipedien geschrieben. Man könnte den Artikel eventuell mit Ökonomisten zusammenlegen, wobei Ökonomismus der deutlich häufiger vorkommende Begriff ist. Unter dem Lemma „Ökonomisten“ wird die zeitgenössische (und zum Teil mißbräuchliche) Verwendung des Begriffes (wie sie z.B. im Duden ohne Hintergrundinformationen zu finden ist) nicht erläutert.
DL5MDA 14:25, 14. Okt. 2007 (CEST)
Hier werden verschiedene Bedeutungen wild vermengt:
- Tendenz in den Sozialwissenschaften, alle sozialen Tatsachen wie ökonomische Tatsachen zu behandeln
- Beschreibung der "Wirtschaftswissenschaften als Ideologie"
- „Ökonomisten“ in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands
- ökonomistische Orientierung, mit der Menschen wirtschaftliche Kontakte für wichtiger halten als soziale Kontakte
Nötig wären hier saubere wissenschaftliche Definitionen und eine BKL
--Livani 12:47, 14. Dez. 2007 (CET)
- Vielleicht könnte man die Darstellung für die verschiedenen Bedeutungen in den Artikel übernehmen. Ich halte allerdings 1, 2 und 4 für zusammengehörig. 4 ist wichtig, aber ziemlich in Vergessenheit geraten.
DL5MDA 14:00, 16. Dez. 2007 (CET)
- Vielleicht könnte man die Darstellung für die verschiedenen Bedeutungen in den Artikel übernehmen. Ich halte allerdings 1, 2 und 4 für zusammengehörig. 4 ist wichtig, aber ziemlich in Vergessenheit geraten.
- 4 ist ein sozialpsychologisches Phänomen und hat mit 1,2 so erkennbar nichts zu tun. 2 ist unbelegter POV. Der Duden-Eintrag zu 1 zeigt lediglich, dass der Ausdruck nicht frei erfunden ist, hilft aber ansonsten auch nicht weiter. Frage also: wer hat Ö. wann wie definiert oder verwendet? --Livani 14:09, 16. Dez. 2007 (CET)
- Wenn 1 richtig ist, dann wäre eine Orientierung nach 4 folgerichtig. Zu tun hat 1 mit 4, aber man kann sich sicherlich streiten, in welchem Grad Beides gekoppelt ist. Natürlich hilft der Duden weiter, denn er beschreibt die aktuelle Bedeutung des Begriffs. Von der Frage „wer hat Ö. wann wie definiert oder verwendet“ beantwortet der Duden klar das wie. Beim „wer“ müste man die Duden-Redaktion fragen und sie würde wohl mit ihren Statistiken antworten.
- 2 beschreibt nicht „Wirtschaftswissenschaften als Ideologie“, sondern beschreibt, dass diese POV (ja, das ist eine POV) mit Ökonomismus so beschrieben wird.
- 3 ist der ursprüngliche Begriff. Der muss natürlich klargestellt werden. Ist ja auch interessant. Im Sprachspiel zählt für einen Begriff aber nicht nur seine Geschichte, sondern seine aktuelle Bedeutung (s. Duden). Das Jaspers- und Broch-Beispiel zeigen, dass heute mit „Ökonomismus“ bezeichnete (angebliche) Sachverhalte zu deren Zeit noch nicht mit „Ökonomismus“ markiert wurden. Jaspers wäre für sowas viel zu sorgfältig gewesen und Broch verwendete einen eigenen Begriff (Totalwirtschaft). Zur Zeit Beider war Ökonomismus noch ein Kampfbegriff, mit dem sich nur die Linken untereinander beharkten.
- 4 (ökonomistische Orientierung) Kann eventuell entfallen. Diese Verwendung des Lammas in „deutsche Zustände“ ist ein Beispiel für den heutigen Kontext, in dem der Begriff verwendet wird. Belegt, aber eventuell nicht relevant.
- Ob der klar einen POV bezeichnenden Begriff „Ökonomismus“ auch Sachverhalte zutreffend beschreibt, steht auf einem anderen Blatt. Der Begriff selbst ist aber relevant, weil in lebhafter Verwendung. Vielleicht gelingt jemandem das Kunststück einer nicht wertenden BKL.
- DL5MDA 17:11, 16. Dez. 2007 (CET)
- 4 ist ein sozialpsychologisches Phänomen und hat mit 1,2 so erkennbar nichts zu tun. 2 ist unbelegter POV. Der Duden-Eintrag zu 1 zeigt lediglich, dass der Ausdruck nicht frei erfunden ist, hilft aber ansonsten auch nicht weiter. Frage also: wer hat Ö. wann wie definiert oder verwendet? --Livani 14:09, 16. Dez. 2007 (CET)
- 3 hat ja schon einen Artikel, zu zwei fehlt jeglicher Beleg, und Brochs markige Worte hier einzubringen ist freie Assoziation. 4 kann man dann ja schon mal entfernen. --Livani 17:42, 16. Dez. 2007 (CET)
- Livani, Was machst Du denn mit MEINEM Artikel? Alle Eingriffe sind mit dem eigentlichen Autor abzusprechen.
- Kleiner Scherz. Vermutlich vestehst Du, was ich meine ;-)
- Jetzt im Ernst: Fritz Machlup hatte ich im Artikel, um eine Gegenposition zu den Kritikern des Ökonomismus einzubringen. Ich wollte damit zur Neutralität beitragen. Wenn das aber nicht so verstanden wird, ist's schon in Ordnung, das rauszuwerfen. Broch hatte ich drin, weil er ein besseres Wort für das fand, was heute mit Ökonomismus bezeichnet wird.
- Aber sicherlich ist der Ökonomismus-Artikel jetzt klarer.
- Alles Beste noch zum verbliebenen Rest vom Wochenende, DL5MDA 19:15, 16. Dez. 2007 (CET)
- 3 hat ja schon einen Artikel, zu zwei fehlt jeglicher Beleg, und Brochs markige Worte hier einzubringen ist freie Assoziation. 4 kann man dann ja schon mal entfernen. --Livani 17:42, 16. Dez. 2007 (CET)
- Die Verwendung bei Gottschalk-Mazouz sollte allerdings noch etwas erläutert werden, Gruß --Livani 11:16, 18. Dez. 2007 (CET)
Weitere Quellen
- Scheitert der Westen? Deutschland und die neue Weltordnung,
(im Interview angesprochen, Verwendung noch unklar [1]
- + historisch Gerhard Weisser + modern Peter Ulrich (Ökonom) Quelle: [2]
- + historisch en:Brooks Adams Bruder von und erwähnt in Henry Brooks Adams (+ Theodore Roosevelt?) [3] (Schöne Umschreibung "Wucherer + Bauer" !:)
- Wolfgang Schäuble sollte als neuer Finanzminister möglichst bald in den Artikel! Die Positionen der klassischen "Ökonomen" halte ich bis auf weiteres für Problematisch weil ja praktisch der ganzen Zunft aktuell die Reputablität in Abrede steht. --Kharon WP:WpDE 07:37, 30. Okt. 2009 (CET)
- Es dürfte hinreichend bekannt sein, dass es sich beim Stichwort einerseits um einen (halb polemischen) Begriff der Wissenschaft bzw. der Ideologiekritik handelt sowie andererseits um ein politisches Schlagwort. Jeden (gewählten oder amtlich bestallten oder nicht) Politiker einzeln hier aufzuführen, der dieses Schlagwort in den Mund genommen hat, halte ich für wenig erkenntnisfördernd, da Politiker inhaltlich selten etwas hinzufügen, sondern den Begriff noch weiter verhunzen. Dass die Ökonomen-Zunft (wie auch Politologen, ...) von Werturteilen keineswegs frei ist, ist ebenfalls hinlänglich bekannt. Sie sind aber im Gegensatz zu Politikern der wissenschaftlichen Wahrheit gegenüber verpflichtet und können daraufhin angesprochen werden - was bei Politikern voll ins Leere ginge... --meffo 08:44, 30. Okt. 2009 (CET)
- Wissenschaftlich formal ist es ein Aspekt der Ethik bzw. ein Knackpunkt der Staatsphilosophie(überigens auch politische(!!) Philosophie genannt..) und im Gegensatz zu diversen anderen "populär" bekannten "politischen" Begriffen eigentlich genau kein politisches Schlagwort; schon garnicht nur weil auch einige Politiker den Begriff verwenden. Wenn du Politiker generell verachtest hat das noch wesentlich weniger mit "Wissenschaft" oder "inhaltlich etwas hinzufügen" zu tuhen als die Verwendung des Begriffs Ökonomismus! IMHO ist es darum gerade bemerkenswert; Ökonomismus ist kein Begriff mit dem man(frau) erwähnenswerte Mengen an Wählerstimmen gewinnen könnte sondern wohl mehr ein Beleg ernsthaft mit Ethik bzw. Staatsphilosophie beschäftigt zu sein. --Kharon WP:WpDE 17:08, 30. Okt. 2009 (CET)
- Die Idee, dass es sich hier um einen Begriff der Staatsphilosophie handelt, ist mir freilich neu. Könntest Du das näher begründen und belegen? --meffo 17:35, 30. Okt. 2009 (CET)
- Aus der aktuellen Lehre: [4]. Grundsätzlich ist es aber eine Selbstverständlichkeit das ethisches Fundament (z.B. aktuell die christliche Soziallehre oder im "linken Spektrum" die soziale Frage) der etablierten Wirtschaftsordnung (z.B. soziale Marktwirschaft) als praktische politische Philosophie anzuerkennen. Ich halte es für populistisch der politischen "Elite" nur machtorientierten Opportunismus zu unterstellen und ihnen damit das Bestreben abzusprechen staatsphilosophische Ideale zu verfolgen. Im besonderen die im Artikel zitierte Passage von Johannes Rau ist IMHO politische Philosophie (ethische Richtschnur für Regierungen) in Reinform. --Kharon WP:WpDE 21:40, 30. Okt. 2009 (CET)
- Soweit ich der angegebenen Quelle entnehme, wird in der Wirtschaftsethik der ethische Anspruch erörtert, innerhalb der Politik alles ökonomischen Bewertungskriterien zu unterwerfen. Damit ist Ökonomismus weniger ein Teilgebiet der Staatsphilosophie, als ein Gegenstand ethischer Betrachtung - so wie ich das verstanden habe. Im Übrigen bin ich noch immer skeptisch bezüglich der Ergiebigkeit der Auskünfte aus Politikermund zu diesem Thema. Gewiss lassen sich dazu sinnvoll Beispielzitate heranziehen; aber wie auswählen? Wenn es keine Inhaltsanalyse von Medien dazu geben sollte, verbleibt nur der Rekurs auf die berüchtigte "Ausgewogenheit". --meffo 06:54, 31. Okt. 2009 (CET)
- Ich bin da eigentlich ganz bei dir. Der Sinn von Ergänzungen sollte IMHO immer einen gutmütigen Konsens finden können. Wenn die "berüchtigte Ausgewogenheit" in einer Dogmatismusdebatte zum Selbstzweck wird ergibt sich, nach meiner Erfahrung durch das Fehlen der Gutmütigkeit, i.d.R. weit häufiger ein beliebiges als ein ausgewogenes Resultat. --Kharon WP:WpDE 09:27, 31. Okt. 2009 (CET)
- Vielleicht sollte man den Abschnitt ""Ökonomismus" im akademischen und öffentlichen Diskurs" aufdröseln in 1. aus Sicht der Wirtschaftsethik 2. in politischer Diskurs. Und für letzteres (2.) ein paar repräsentative Quellen (meinetwegen auch Politiker) anführen. Das Dumme bei "Ausgewogenheit" ist, dass man sogleich den ganzen Artikel bearbeiten muss, um die Symmetrie zu wahren. Vielleicht komme ich bei Gelegenheit dazu (obwohl ich mich nicht darum reiße). --meffo 09:38, 31. Okt. 2009 (CET)
- Soweit ich der angegebenen Quelle entnehme, wird in der Wirtschaftsethik der ethische Anspruch erörtert, innerhalb der Politik alles ökonomischen Bewertungskriterien zu unterwerfen. Damit ist Ökonomismus weniger ein Teilgebiet der Staatsphilosophie, als ein Gegenstand ethischer Betrachtung - so wie ich das verstanden habe. Im Übrigen bin ich noch immer skeptisch bezüglich der Ergiebigkeit der Auskünfte aus Politikermund zu diesem Thema. Gewiss lassen sich dazu sinnvoll Beispielzitate heranziehen; aber wie auswählen? Wenn es keine Inhaltsanalyse von Medien dazu geben sollte, verbleibt nur der Rekurs auf die berüchtigte "Ausgewogenheit". --meffo 06:54, 31. Okt. 2009 (CET)
- Aus der aktuellen Lehre: [4]. Grundsätzlich ist es aber eine Selbstverständlichkeit das ethisches Fundament (z.B. aktuell die christliche Soziallehre oder im "linken Spektrum" die soziale Frage) der etablierten Wirtschaftsordnung (z.B. soziale Marktwirschaft) als praktische politische Philosophie anzuerkennen. Ich halte es für populistisch der politischen "Elite" nur machtorientierten Opportunismus zu unterstellen und ihnen damit das Bestreben abzusprechen staatsphilosophische Ideale zu verfolgen. Im besonderen die im Artikel zitierte Passage von Johannes Rau ist IMHO politische Philosophie (ethische Richtschnur für Regierungen) in Reinform. --Kharon WP:WpDE 21:40, 30. Okt. 2009 (CET)
Ökonomischer Imperialismus
Im Zusammenhang der Ausgeglichenheit irritiert mich das Kapitel über den ökonomischen Imperialismus. Mir scheint es hier sehr "angepappt", weil es ja schon im Begriff ziemlich weit aus dem Rahmen des Artikellemmas fällt bzw. Inhaltlich wie Personell (z.B. Gary Becker und Michel Foucault) eher in den Artikel Gouvernementalität passt als hier. IMHO wäre es überlegenswert dem ökonomischen Imperialismus einen eigenen Artikel zu widmen und das in den genannten Lemmas und hier zu verlinken. Gruß --Kharon WP:WpDE 08:23, 1. Nov. 2009 (CET)
Review
Hallo! Ein sehr aktuelles Thema im Angesicht von Finanzkrise und Managerschelte . Der Artikel soll IMHO zum Status Lesenswert gebracht werden um dann mehr Leser anzuregen. Natürlich sollten Form und Inhalt verbessert werden soweit das möglich ist. Entsprechend eine herzliche Einladung zum Review und zur Kritik. Gruß --Maron W WP:WpDE 22:29, 9. Aug. 2009 (CEST)
- Was bedeuten die Formulierungen "soll ... werden" in diesem Zusammenhang? Baust du den Artikel aktiv aus? Oder sollen es andere tun? Und hast du Benutzer:DL5MDA, der ihn 2007 über weite Teile geschrieben hat, kontaktiert, ob auch er mitmachen möchte? Im gegenwärtigen Zustand wäre eine Durchsicht des Artikels noch kaum fruchtbar, denn er ist für das von dir genannte Ziel LW ist der Artikel schlicht viel zu kurz. – Filoump 12:31, 10. Aug. 2009 (CEST)
- Gemäß "fasse dich kurz" halte ich "Kurz" zumindest als pauschales Ausschlusskriterium für LW im Einzelfall für fragwürdig. Wenn die Erweiterungen fruchtbar sind hast du aber völlig recht! Danke für deine konstruktive Kritik und den Hinweiß auf DL5MDA, den werde ich gleich mal ansprechen. Gruß --Maron W WP:WpDE 15:52, 10. Aug. 2009 (CEST)