Wunder-Baum
Der Wunder-Baum ist ein mit Duftstoffen durchsetzter, tannenbaumförmigen Gegenstand, der meist im Innenraum von Kraftfahrzeugen angebracht wird, bevorzugt am Rückspiegel. Es handelt sich um ein geschütztes Gebrauchsmuster der Schweizer Julius Sämann Ltd. aus dem Jahr 1951 und inzwischen um ein Begriffsmonopol. Er dient sowohl zur Überdeckung unangenehmer Gerüche in der Innenluft, als auch als Dekoration. Objektiv findet keine Verbesserung der Innenluft statt. Es werden weder Schadstoffe beseitigt, Schwebstoffe aus der Luft entfernt, noch wird der Sauerstoffanteil der Luft erhöht.
Wunderbäume sind in verschiedenen Duftrichtungen erhältlich; die beliebtesten sind Zitrus, Kokos, Vanille und Fichtennadel.
Wunderbäume sind Teil eines, nicht zuletzt durch entsprechende Werbung geschaffenes, Trends von sogenannten Lufterfrischern. Dieser Trend geht Hand in Hand mit der aus dem Wellness-Bereich stammenden Idee der Aromatherapie. Allerdings sollte ein Wunderbaum keinesfalls mit einer Aromatherapie verwechselt werden.
Grundsätzlich zielen Lufterfrischer-Produkte auf eine Erhöhung des subjektiven Wohlbefindens durch die Abgabe angenehmer Gerüche ab. Da jedoch gerade preiswerte Produkte wie Wunderbäume mit entsprechend preiswerten, oft künstlich erzeugten, Aromastoffen arbeiten, wird dieser Effekt nicht bei jeder Person erreicht, da ein Duft als billig oder schlicht unangenehm empfunden werden kann. Hinzu kommt, dass Duftstoffe jeder Art bei bestimmten Klassen von Allergikern akute allergische Schübe auslösen können. Für viele Allergiker sind Wunderbäume und Lufterfrischer jeglicher Art nicht nur eine Qual, sondern akut gesundheitsgefährdend (bis zum anaphylaktischen Schock). Von einer Erhöhung des subjektiven Wohlbefindens kann dabei natürlich keine Rede sein. Der Trend ist um so bedenklicher, da es erste Ansätze gibt, zum Beispiel in Kaufhäusern den Umsatz dadurch zu erhöhen, dass Aromastoffe gezielt zur Schaffung einer verkaufsfördernden Situation eingesetzt werden.