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Jean-Paul Sartre

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Jean-Paul Sartre in New York 1945

Wir schreiben den 11 Januar 1945, ein Samstag, mitten im Kriegsende, mitten am Anfang des kalten Krieges und mitten über dem Atlantik, wo sich die DC8 des französischen Militärs, im Anflug auf New York befindet. An Bord, acht Journalisten und aktive Zeugen der Resistance, unter ihnen, J.P.Sartre, der einzige mit weniger als 1.70 Körpergrösse und der einzige wohl, der mehr an Buffalo Bill als an Rosevellt oder das State Department dachte, das sie eingeladen hatte, um über die amerikanischen Kriegsanstrengungen zu berichten. Als neunjähriger las Sartre alles über Sitting Bull, Nick Carter, Texas Jack und natürlich Onkel Bill, dem grössten Büffelschlächter aller Zeiten. Für ihn war Amerika das Land der endlosen Prärien und der Wolkenkratzer. Mit 20 war er vom journalistischen Stil amerikanischer Artikel begeistert, der ihm als Waffe gegen die Enge der französischen Provinz diente.

Ihm und Simone de Beauvoir, die sich, wie er, engagierten Themen widmete, (In den sprachlosen Nachkriegszeiten eine nicht alltäglich Beschäftigung ), was sie zu einer der wichtigsten (ersten europäischen) Sprecherinnen der Frauenbewegung dieser Zeit machte.

Wo immer Sartre hinkam, sei es seine erste Reise nach Amerika oder sein darauffolgendes Engagement für die Unabhängigkeit Algeriens, suchte und fand er die Widersprüche seiner Zeit. Das Theaterstück, Die ehrbare Dirne, ist Teil eines Widerspruches dem er zuerst in Amerika begegnete. Diese erste Reise ist auch eine der Wendepunkte in seinem Leben und lieferte ihm die notwendige Wut in seinen öffentlichen Kämpfen gegen Rassismus und übertriebenen Nationalismus.

Seine Verbissenheit und ein gut entwickeltes Selbstbewusstsein brachten einige Blüten hervor, die sich zu seiner Zeit kaum einer wagte ans Rever zu stecken.

Mit einem Artikel im Le Figaro startete er seine Karriere durch die Niederungen der amerikanisch-französischen Nachkriegsbeziehungen. Diese waren von der Abneigung der amerikanischen Regierung gegen den Sozialisten De Gaul bestimmt. Nach der Invasion in der Normandie machten diese klar das ein Staatsoberhaupt eines alliierten Partners kein Sozialist sein könnte. Doch wo einer gemieden wird, ist mit Sicherheit auch einer bevorzugt und dieser war General Giraud. Von diesem kleinen Schachzug der Amerikaner war also die Rede in besagtem Artikel. So erhob die diplomatische Post mit öffentlichen Entschuldigungen und Klarstellungen ihren Januskopf, in der Hoffnung, den Weg zu den Alliierten zu glätten, damit die dringend benötigt Hilfe der freien Welt nicht an einem unübersehbaren Schlagloch zum erliegen kam. Das alles, obwohl Sartre nicht viel von De Gaul und seiner bzw. Frankreichs Ehre hielt.

Dieses verdeutlichte er über das Sprachrohr 'pour la victoire' der französischen Exilkolonie. In einem Interview angesprochen gab er einen zarten Hinweis:' Ich will zwar keine Namen nennen, es muss aber gesagt werden, dass einige von der Hochfinanz und vom State Department gekaufte Journalisten eine frnz. sprachige Zeitung herausgaben, die damit unserer Sache (der Kampf der Resistancs) sehr geschadet haben...'Das war eine von Sartres Facetten, auch ein Mann, der während eines 2Std. Interviews durch die amerikanische Presse kein einziges Wort von sich gab, der sich oft absetzte und das Programm des State Department, was von einer Rüstungsfabrik in die nähste führte (flankiert vom FBI), oft und erleichtert den Rücken kehrte. Statt dessen machte er sich daran das wirkliche Leben zu entdecken und verzichtete liebend gern auf mondäne Cocktailempfänge, um sich den sozialen Hintergrund einer Stadt wie NY und den ,zu dieser Zeit , aktuellen Jazz einzuverleiben, was ihm sicher besser bekam als die Leberpastete auf den Appetithäppchen im Foyer des Breadbury. Sartre benutzte zu dieser Zeit einen stark sozialistisch geprägten Jargon, was das FBI stark beunruhigte. McCarthy klopfte an die Tür der amerikanischen Geschichte.

... to be continued