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Ecurie Espadon

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Die Ecurie Espadon war ein Schweizer Motorsportteam der frühen 1950er-Jahre.

Das Team wurde zu Beginn der Saison 1951 als Renngemeinschaft der beiden Schweizer Rennfahrer Rudolf Fischer und Peter Staechelin gegründet. Dementsprechend soll die deutsche Übersetzung des Teamnamens – Stachelfisch – die Anfangssilben der beiden Namen repräsentieren.[1] Verbreitet ist aber auch die Theorie, dass das Team nach einem Fischrestaurant benannt gewesen sei, das Fischer in Zürich betrieben haben soll.

Für die Renneinsätze standen dem Team 1951 zwei Ferrari-Monoposti zur Verfügung, für Fischer ein neuer Tipo 212 mit einem V12-Motor mit 2,6 Liter Hubraum, der als Versuchssträger für die ab 1954 geltende 2,5-Liter-Formel-1 gebaut wurde, sowie ein Tipo 125/166 für Staechelin, für den sowohl ein aufgeladener 1,5-Liter-Formel-1-Motor als auch ein 2-Liter-Motor für Einsätze in Formel-2-Rennen zur Verfügung standen.

Staechelin zog sich jedoch bald aus dem Team wieder zurück, sodass Fischer allein für die Renneinsätze verantwortlich war. Nach dem Debüt beim nicht zur Weltmeisterschaft zählenden Großen Preis von Syrakus (dort noch mit zwei Wagen am Start) bestritt Fischer auch die Weltmeisterschaftsläufe in der Schweiz und in Deutschland. Er gewann die Formel-2-Rennen in Aix-les-Bains und Angoulême und konnte sich mit Tagessiegen bei einer Reihe von Bergrennen auch die Schweizer Rennwagenmeisterschaft sichern.[2]

Für die Saison 1952 erwarb Fischer einen der neuen Formel-2-Ferrari-500, da in diesem Jahr die Fahrerweltmeisterschaft mit Formel-2-Rennwagen ausgefahren wurde. Das Modell erwies sich schnell als die absolut dominierende Konstruktion und Fischer konnte mit einem zweiten Platz beim Großen Preis der Schweiz und einem dritten Platz in Deutschland als erfolgreichster Privatfahrer immerhin den vierten Rang in der Weltmeisterschaft erreichen. Der Zwölfzylinder aus dem Vorjahr wurde zunächst regelmäßig von Peter Hirt gefahren, das Auto wurde jedoch für einzelne Rennen auch Fritz Riess und Rudolf Schoeller zur Verfügung gestellt, bevor dann für die letzten Rennen der Saison Hans Stuck zum Einsatz kam.[3]

1953 zog sich Fischer zunächst als Fahrer vom aktiven Rennsport zurück, angeblich aus Enttäuschung darüber, dass ihm trotz seiner Erfolge in 1952 kein Vertrag als Werksfahrer bei der Scuderia Ferrari angeboten wurde. Fischer vermietete daher seinen Ferrari 500 an den deutschen Industriellen Kurt Adolff, der damit in den Läufen zur Deutschen Meisterschaft startete. Nach Adolffs Unfall beim Avusrennen und dem ebenfalls enttäuschenden Ausfall beim Großen Preis von Deutschland fuhr Fischer das Auto beim Schauinsland-Bergrennen wieder selbst. Beim darauf folgenden Großen Preis der Schweiz saß erneut Peter Hirt am Steuer, während Max de Terra mit dem alten Zwölfzylinder an den Start ging. Dies war zugleich der letzte Auftritt der Ecurie Espadon, nach 1953 ist das Team nicht mehr angetreten.

Einzelnachweise

  1. Die Ecurie Espadon im TNF bei autosport.com (engl.)
  2. Bericht in der Automobil Revue
  3. Bericht in Das Auto