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Coprin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Strukturformel
Strukturformel von (S)-Coprin
Allgemeines
Name Coprin
Andere Namen
  • N5-(1-Hydroxycyclopropyl)-L-glutamin
  • (S)-2-Amino-5-[(1-hydroxycyclopropyl)amino]- 5-oxopentanoat
Summenformel C8H14N2O4
Kurzbeschreibung

farblose, kristalline Substanz [1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 58919-61-2
PubChem 108079
Wikidata Q1131548
Eigenschaften
Molare Masse 202,21 g·mol−1
Schmelzpunkt

197–199 °C [1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Coprin ist ein Pilzgift. Es ist zuerst in Coprinus atramentarius, dem Faltentintling nachgewiesen worden. Außerdem kommt es im Netzstieligen Hexenröhrling und im Glimmertintling vor.[2] Es verursacht im Zusammenhang mit Alkoholgenuss das sogenannte Coprinus-Syndrom: Schweißausbrüche, die Körperhaut verfärbt sich lila, das Gesicht rot, Ohrläppchen und Nasenspitze bleiben allerdings weiß. Das Gift verbleibt bis zu vier Tage im Körper und nach erneuter Alkoholeinnahme zeigen sich erneut die Symptome. Ohne Alkohol ist es unschädlich.

Das Coprin zerfällt beim Erhitzen oder durch Säure in Glutaminsäure und 1-Aminocyclopropanol. Das Letztere ist die biologisch wirksame Substanz. 1-Aminocyclopropanol inhibiert (hemmt) das Enzym Acetaldehyddehydrogenase und wirkt dadurch im Zusammenhang mit Ethanol (Trinkalkohol). Der angereicherte Acetaldehyd verursacht das Coprinus-Syndrom. Die Symptome entsprechen denen, die durch Disulfiram bei anschließendem Alkoholgenuss hervorgerufen werden.[3]

Siehe auch

  • Disulfiram, Antabus®; weist in Kombination mit Alkohol die gleiche Wirkung wie Coprin auf.
Datei:Coprin Metabolismus.svg
Schema zum Metabolismus des Coprins und des Coprinus-Syndroms


Einzelnachweise

  1. a b Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online - Version 3.4. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart 2009.
  2. Franz-Xaver Reichl: Taschenatlas der Toxikologie, Nikol Verlag; 2., aktualisierte Auflage. ISBN 978-3868200058.
  3. W. Forth, D. Henschler, W. Rummel, Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, B.I. Wissenschaftsverlag, 3. Auflage 1980 ISBN 3-411-01588-8.