Geheimes Deutschland
Erscheinungsbild
Der Begriff „Geheimes Deutschland“ entstammt dem George-Kreis, der versuchte unter eben diesem Titel eine bündische Struktur mit klaren Hierarchien aufzubauen. Sie sollte ästhetische Überlegenheit zeigen und sich von der Realität abgrenzen. Es ging Stefan George und seinen Anhängern dabei um eine mystisch fundierte, antimoderne Gesellschaft. Nach 1945 wurde das Geheime Deutschland als ein mögliches Widerstandsmodell gegen den Nationalsozialismus bezeichnet, besonders auch, weil der Hitler-Attentäter Stauffenberg dem George-Kreis sehr nahe gestanden hatte. Umgekehrt wird jedoch auch gedankliche Substanz für die nationalsozialistische Ideologie im Konzept des Geheimen Deutshland gesehen.
Literatur
- Manfred Riedel, Geheimes Deutschland. Stefan George und die Brüder Stauffenberg, Köln 2006
- Micha Brumlik, Die Ikonisierung Stauffenbergs. Stefan George, Karl Wolfskehl und das „Geheime Deutschland“, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Oktober 2007, Seite 1209 bis 1220 im Internet abrufbar
- Ulrich Raulff, Lutz Näfelt, Dietmar Jaegle (Hg.): Das geheime Deutschland: eine Ausgrabung. Köpfe aus dem George-Kreis, Marbach am Neckar: Deutsche Schillergesellschaft, 2008. ISBN 978-3-937384-37-5
- Ulrich Raulff: Kreis ohne Meister: Das Nachleben Stefan Georges. Eine abgründige Geschichte, München: C. H. Beck, 2009. ISBN 978-3-406-59225-6