Wiener Höhenweg
Der Wiener Höhenweg ist eine Bergroute für eine mehrtägige, hochalpine Wanderung in der Schobergruppe, an der Grenze von Osttirol und Kärnten. Der Weg verbindet mehrere Hütten, die auch als Stützpunkte dienen und hat eine Länge von ca. 40 km. Er ist Teil des “Europa Höhenweg Nr.6“ (Grossglockner - Vittorio Veneto)[1] und wurde in den Jahren 1928 bis 1933 von den Wiener Alpenvereinssektionen errichtet und 1934 eröffnet. [2]

Beschreibung
Die Route führt von Iselsberg über die Hütten Winklerner Hütte, Wangenitzseehütte, Adolf-Noßberger-Hütte, Elberfelder Hütte, Glorerhütte, Salmhütte zum Glocknerhaus. Sie wird normalerweise in fünf Tagesetappen begangen, dabei beträgt die Gehzeit pro Tag rund vier bis sechs Stunden und es sind tägliche Höhenunterschiede bis zu ca. 750 m zu bewältigen.[3] Der Zustieg zur Winklerner Hütte zählt zwar nicht als Etappe, ist aber eine schöne Wanderung von Iselsberg und dauert etwa zwei Stunden.
Etappen
- Die erste Etappe startet bei der Winklerner Hütte und wird als wenig schwierig bewertet. Meist ein guter Steig, nur oberhalb des Wangenitzsees ist eine kurze versicherte Stelle. Die Gehzeit beträgt 4 Stunden, wobei 697 Höhenmeter im Aufstieg und 100 Höhenmeter im Abstieg bewältigt werden, das Ziel der ersten Etappe ist die Wangenitzseehütte
- Die zweite Etappe von der Wangenitzseehütte zur Adolf-Noßberger-Hütte geht man in 4,5 Stunden. Die Etappe ist als mäßig schwierig kategorisiert, es sind einige ausgesetzte Stellen zu überwinden. Der höchste Punkt ist das Kreutzschartl (2810 m). 520 Höhenmeter im Aufstieg und 560 Höhenmeter im Abstieg sind zu bewältigen.
- Die dritte Etappe von der Adolf-Noßberger-Hütte zur Elberfelder Hütte führt auf der Original-Route über die Klammerscharte, die oft wegen Steinschlages nicht begangen wird, die Variante über die Hornscharte ist meist vorzuziehen. Steigeisen und Eispickel sind empfehlenswert, wenn nicht gar Voraussetzung. Der höchste Punkt dieser Etappe ist die Hornscharte (2958 m), die Gehzeit beträgt 5 Stunden, wobei 638 Höhenmeter im Aufstieg und 780 Höhenmeter im Abstieg zu bewältigen sind. Die Gehzeit kann sich je nach Können und Stau in der Scharte erheblich verlängern.
- Die vierte Etappe wird als mäßig schwierig kategorisiert, verlangt jedoch Ausdauer. Der höchste Punkt ist der Kesselkees Sattel (2962 m), die Etappe führt von der Elberfelder Hütte zur Glorerhütte. Dabei sind 732 Höhenmeter Aufstieg und 436 Höhenmeter Abstieg zu bewältigen.
- Die fünfte und letzte Etappe ist als mäßig schwierig eingestuft, die Gehzeit wird mit 4,5 Stunden angegeben. Der höchste Punkt ist das Glatzschneid (2660 m). Es sind 260 Höhenmeter im Aufstieg und 749 Höhenmeter im Abstieg zu bewältigen. Besondere Vorsicht ist beim Abstieg des Glatzschneids und der Stockerscharte erforderlich. Die Etappe führt von der Glorerhütte über die Salmhütte zum Glocknerhaus
Anforderungen
Der Wiener Höhenweg erfordert volle hochalpine Bergsteigerausrüstung. Neben dem üblichen Biwaksack werden im Besonderen bei der dritten Etappe Steigeisen und Eispickel benötigt.
Gipfel
- Der Keeskopf 3081 m ü. A. kann auf der zweiten Etappe von der niederen Gradenscharte in einer Stunde erreicht werden. Im Gipfelbereich gibt es eine kurze, unschwierige Kletterei ansonsten gilt der Anstieg als wenig schwierig.
- Das Böses Weibl 3121 m ü. A. ist auf der vierten Etappe in ca. 45 Minuten bei guten Verhältnissen erreichbar. Vom Gernot-Röhr-Biwak am Kesselkees-Sattel 2926 m ü. A. führt ein wenig schwieriger Steig auf den Gipfel.
- Petzeck
- Roter Knopf
Literatur
- Günter Mussnig: Der Wiener Höhenweg, Hg. OeAV
Einzelnachweise
- ↑ Tauernalpin: Höhenweg Europa Nr. 6
- ↑ Alpenverein: Der Wiener Höhenweg
- ↑ OeAV: Der Wiener Höhenweg - - einzigartige Trekkingroute im Herzen des Nationalparkes Hohe Tauern (Schobergruppe)