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Katafygi-Höhle

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In Griechenland trägt eine Reihe von Höhlen den Namen Katafygi (Vorlage:ELSneu), hauptsächlich jedoch auf der Halbinsel Mani/Peloponnes.

Im Griechischen bedeutet das Wort καταφυγή (katafygi) „Rückzugsgebiet, Zufluchtsort“.

Fünf der Höhlen befinden sich innerhalb von 40 Kilometern Luftlinie an der Westküste der Mani-Halbinsel. Die Beschreibung erfolgt von Nord nach Süd.

Name Ganglänge Ort Präfektur Region Bemerkung
K. Megali Madinia ? Megali Madinia Messenien Peloponnes Wehrhöhle
K. Vatsinidi ? Kardamyli Messenien Peloponnes Schutzort
K. Selinitsas 3500 m Agios Nikolaos Messenien Peloponnes Schutzort
K. Trachilas ? Trachila Messenien Peloponnes Wehrhöhle
K. Dirou 0700 m Pyrgos Dirou Lakonien Peloponnes Wehrhöhle
K. Dryopidas 1200 m Dryopida Kythnos Südliche Ägäis Schutzort, Schauhöhle

Katafygi Megali Madinia

Eingang

Lage: Peloponnes/Messenien; in der Nähe von 36° 57′ 39″ N, 22° 9′ 28″ O, ein Kilometer nordwestlich von Megali Madinia (Vorlage:ELSneu).

Katafygi Vatsinidi

Schacht / See

Auch: Katafygi Kardamylis

Lage: Peloponnes/Messenien; 36° 52′ 6″ N, 22° 14′ 42″ O, 3,6 Kilometer südlich von Kardamyli (Vorlage:ELSneu) 250 Meter vor der Fonias-Bucht (Vorlage:ELSneu).

Der Haupteingang befindet sich in einer Doline, der zweite Eingang ist ein Schacht. Die Höhle ist durch ein etwa 20 Meter tiefes „ertrunkenes“ Portal mit dem Meer verbunden. Die Höhle umfasst 2400 m², davon sind 1100 m² ein See.[1]

Die erste Beschreibung erfolgte durch Ioannis Petrocheilos in den frühen 1950er Jahren. Versinterte Steinmauern belegen die jahrhundertealte Benutzung.[Petrocheilou 1]

Katafygi Selinitsas

Eingang

Lage: Peloponnes/Messenien; 36° 48′ N, 22° 18′ O, 3,5 Kilometer südlich von Agios Nikolaos (Vorlage:ELSneu).

Hauptartikel: Wikipedia:Drakos-Selinitsa-System

Fundstätten von menschlichen Knochen und schwarzer Tonware bezeugen die frühere Bedeutung als Kultstätte oder Schutzort.[Petrocheilou 2]

Mit einer Gesamtlänge von 3500 Metern ist das Selinitsa-Drakos-System die viertlängste Höhle Griechenlands (Stand 2005).[2]

Katafygi Trachilas

Lage: Peloponnes/Messenien; 36° 45′ 6″ N, 22° 19′ 24″ O, 2,5 Kilometer südlich von Trachila (Vorlage:ELSneu).

Die Höhle besteht aus drei Etagen; der Eingang ist durch eine Schutzmauer versperrt.[Petrocheilou 3][3]

Katafygi Dirou

Lage: Peloponnes/Lakonien; 36° 38′ 18″ N, 22° 22′ 26″ O bei Pyrgos Dirou (Vorlage:ELSneu) unterhalb von Areopoli (Vorlage:ELSneu).

Eine der drei Höhlen von Pyrgos Dirou (neben Glyfada und Alepotrypa). Die Höhle besteht aus zwei Etagen; der Eingang ist durch eine Mauer mit Schießscharten verschlossen. Die Gänglänge beträgt 700 Meter bei einer Fläche von 2700 m².[Petrocheilou 4] Die Verwendung der Höhle ist seit der Jungsteinzeit bis heute belegt; vor allem während der unter der osmanischen Herrschaft zugenommenen Piraterie.[4]

Katafiki Dryopidas

Schauteil

Lage: Kykladen/Kythnos; in der Nähe von 37° 22′ 58″ N, 24° 25′ 51″ O bei der Ortschaft Dryopida (Vorlage:ELSneu) in der Nahe von Fires (Vorlage:ELSneu).[5]

Im Gegensatz zu den anderen Katafygi-Höhlen ist die Katafiki Dryopidas keine Tropfsteinhöhle; Stalaktiten fehlen gänzlich. Die Befahrung durch den sächsische Geologen Karl Gustav Fiedler gilt als erste wissenschaftliche Beschreibung einer Höhle in Griechenland.[6][7]

Die Ganglänge beträgt 1200 Meter. Ein Teil der Höhle diente 1908–1939 als Eisenerzmine und ist als Schauhöhle eingerichtet.[Petrocheilou 5]

Einzelnachweise

  1. Giannis Koftas: Katafygi-Höhle Kardamylis (slawisch: Vatsinidi); ΣΠΗΛΑΙΟΚΑΤΑΦΥΓΙ ΚΑΡΔΑΜΥΛΗΣ (ΒΑΤΣΙΝΗΔΗ στα σλάβικα)). 5. Juni 2004, abgerufen am 22. Oktober 2009 (Griechisch)
  2. Anon.; SPELEO NEWS 1, 1/2005, S. 1–2: Endlich vereint (Επιτέλους έγινε η Ένωση). Abgerufen am 22. Oktober 2009 (Griechisch)
  3. Giannis Koftas: Katafygi Trachilas Bezirk Lefktron (Σπήλαιο Καταφύγι Τραχήλας Δήμου Λεύκτρου). 4. Mai 2004, abgerufen am 22. Oktober 2009 (Griechisch)
  4. Giorgos A. Papathanasopoulos: Die Höhlen von Dirou, S. 13. Publikationen des Zentrums für neolithische Studien Dirou, Athen 2008 (Griechisch)
  5. Republik Griechenland - Ministerium für Tourismus - Griechische Zentrale für Fremdenverkehr: Höhlen » Kykladen. Abgerufen am 22. Oktober 2009
  6. K.G. Fiedler: Die Höhle Kalafidg auf Thermia. in: Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 bis 1837. Friedrich Fleischer, Leipzig 1841, Zweiter Theil, S. 102–105 Google bücher
  7. Jochen Duckeck: Spilia Katafyki. 20. November 2008, abgerufen am 22. Oktober 2009 (Englisch)
  • Anna Petrocheilou: Die Höhlen Griechenlands. Ekdotike Athenon, Athen 1992, ISBN 960-213-195-0
  1. S. 137
  2. S. 26–29
  3. S. 136–137
  4. S. 135–136
  5. S. 148–149