Zum Inhalt springen

Assistierte Spontanatmung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Juni 2005 um 12:29 Uhr durch Muxmax (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Assistierte Spontanbeatmung (ASB, engl. Assisted Spontaneous Breathing, auch ASV, engl. Assisted Spontaneous Ventilation) ist eine Beatmungsform in der Intensivmedizin

Man nutzt diese Beatmungsform als unterstützende Beatmung. Der Patient atmet also selbst. Er steuert also die Atemfrequenz nach seinem eigenen Empfinden und das Beatmungsgerät unterstützt die Einatmung durch einen voreingestellten Druck. Dieser Druck, den das Gerät aufbringt, muss der beatmete Patient also selbst nicht aufbringen. Es genügt ein wenig anzufangen zu atmen und das Gerät ergänzt diesen Atemzug durch eine über Druck gesteuerte Unterstützung.

Ausgelöst wird die Beatmung durch einen sogenannten Trigger ( = Auslöser). Der Patient muß mit einem gewissen, Unterdruck erzeugenden Atemhub, selbst einatmen. Die Geschwindigkeit wird in Liter je Minute vom Gerät erfasst. Überschreitet der Sog des Patienten die voreingestelle Grenze, also das eingestellte Triggerniveau, so drückt das Atemgerät mit dem voreingestellten höheren Druck Atemluft für eine bestimmte Zeit in den Beatmeten und erleichtert so den Atemzug. Begrenzt wird dieser Atemzug durch die Druckverhältnisse in der Lunge, die ebenfalls über die Maschine festgelegt werden.

ASB läßt sich gut mit den Beatmungsformen BIPAP und CPAP kombinieren. Es bietet vor allem im Weaning (abtrainieren von der Beatmungsmaschine) eine gut anpassbare Atemunterstützung für den Patienten und ist somit ein hilfreiches Element um den Patienten wieder zur Spontanatmung, also zur maschinenunabhängigen Atmung, zu führen.

notwendige Kontrollparameter zur Überwachung

Es ist also dringend angezeigt, dass ein Patient, der Unterstützung bei der Atmung benötigt auf einer Intensivstation im Krankenhaus betreut wird, da nur hier die Überwachung sämtlicher Parameter gewährleistet ist. Außerdem werden nur auf Intensivstationen Beatmungsgeräte bereit gehalten, die Menschen in ihrer Atemarbeit unterstützen können. Natürlich sind auch Notarztwägen mit Beatmungseinheit ausgestattet, allerdings spielt im Rahmen der Erstversorgung von Patienten ASB eine untergeordnete Rolle.

Einstellparameter am Beatmungsgerät

  • Triggerschwelle (wird meißt zwischen 2 und 5 mbar festgelegt)
  • ASB Druck (auch Hilfsdruck genannt; wird oft mit 22 bis -beim Weaning kleiner werdend- 10 mbar definiert)
  • PEEP-Druck (variiert je nach Bedarf des Patienten; wird so klein wie möglich eingestellt; oft wird die Beatmung mit einem PEEP von 5 mbar begonnen und später ausgeleitet, selten liegt der PEEP darunter, gelegentlich -abhängig vom Krankheitsbild- auch stark darüber)

Einstellungen werden von einem Arzt oder einer versierten Pflegekraft vorgenommen, wobei die Haftung beim Arzt liegt. Verändert sich die Situation des Patienten (z.B. bei pulmonaler Erschöpfung) so ist eine Anpassung der Beatmungsparameter vorzunehmen.

Kontraindikationen und Grenzen des ASB

Es gibt keine Kontraindikation für ASB. Bei jeder Beatmungsform, die dies zulässt, kann man die nötigen Einstellungen vornehmen. Allerdings kommt es auf die Sedierungstiefe und Compliance des Patienten an, ob ASB funktioniert. Wie oben bereits beschrieben handelt es sich um eine Druckunterstützung die bei spontaner Atmung über den Hilfsdruck Atemunterstützung bereit stellt. Hat der Patient keine eigene Atemtätigkeit, so wird er das Angebot des Hilfsdrucks nicht wahrnehmen.