Unterlaimbach (Scheinfeld)
Unterlaimbach war bis zur Gebietsreform 1972 ein eigenständiges Dorf und ist heute ein Ortsteil der Stadt Scheinfeld, Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, Regierungsbezirk Mittelfranken in Bayern.
Im Jahr 2009 hatte Unterlaimbach etwa 180 Einwohner.
Name
Der Ortsname kommt vom Laimbach, einem Zusammenfluss der Bibart und der Scheine. „Leim“ oder „Laim“ bedeutet im örtlichen Dialekt „Lehm“. Die Bewohner nennen ihr Dorf "Lahbach".
Geschichte
Eine Veste am Leymbach wurde urkundlich erstmals im Jahre 912 erwähnt. Aus der danach entandenen bäuerlichen Ansiedlung zu beiden Seiten des Laimbaches gingen später die Dörfer Oberlaimbach und Unterlaimbach hervor. Als die Veste im Laufe der Jahre immer baufälliger wurde, errichtete man ab 1357 ein weiteres Schloss in Unterlaimbach.
1364 war das Dorf einer Urkunde zufolge im Besitz der Herren von Seinsheim, im 16. Jahrhundert der Herren von Heßberge. Während des Bauernkrieges 1525 ließ Kasimir von Brandenburg-Kulmbach den Ort niederbrennen. Um 1550 schloss sich das Dorf der Reformation an. Ende des 16. Jahrhundert saßen die Herren von Wenkheim auf Schloss Unterlaimbach, das 1602 an die Herren von Seckendorff verkauft wurde. 1644 kaufte es Graf (später Fürst) Schwarzenberg.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg gab es im Ort nur noch 9 Haushalte. 1782 wurde das baufällige Schloss - mit Ausnahme des Burgstalls - abgerissen. 1806 kam die Gegend zu Bayern. Bei einem Dorfbrand 1840 wurden mehrere Gebäude, darunter auch die Kirche zerstört.
Durch Bombenabwürfe im Zweiten Weltkrieg entstanden nur geringe Sachschäden, jedoch wurden mehrere Bewohner getötet oder verletzt. Eine Zerstörung des Dorfes durch zurückweichende Wehrmachtseinheiten konnte 1945 durch beherzte Bürger verhindert werden; Unterlaimbach wurde kampflos von US-Truppen besetzt.
Das Dorf kam in der Nachkriegszeit zum Landkreis Scheinfeld, nach dessen Auflösung 1972 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde ein Ortsteil Scheinfelds, das seitdem zum Landkreis Neustadt an der Aisch - Bad Windsheim gehört.
Die Kirche St. Veit
Unterlaimbach hatte schon früh eine Kapelle, die dem heiligen Vitus (Veit) geweiht und eine Filiale der Pfarrei Gutenstetten war. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde unter dem Abt Jodokus von Münchsteinach (gest. 1452) der Ort zur Pfarrei erhoben und dem Dekanat Schlüsselfeld zugeteilt. Nach der Erhebung Unterlaimbachs zur Pfarrei erfolgte der Ausbau der Kapelle zur Pfarrkirche. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts ist sie eine evangelische Kirche. 1634 wurde der Pfarrer kriegsbedingt vertrieben, die Gottesdienste wurden jahrzehntelang von Geistlichen aus Nachbargemeinden gehalten. Erst 1660 hatte Unterlaimbach wieder einen eigenen Pfarrer.
Beim Brand von 1840 wurde St. Veit zerstört und 1847/48 im neo-romanischen Stil wieder aufgebaut.
Heute gehört die Kirche zum Dekanat Markt Einersheim. Die Kirchengemeinde Unterlaimbach ist Teil der Pfarrei Oberlaimbach - Markt Bibart - Unterlaimbach.
Koordinaten: 49° 38′ 17,6″ N, 10° 29′ 11,4″ O