Mirko Filipović
Mirko „Cro Cop“ Filipović (* 10. September 1974 in Vinkovci, Kroatien) ist ein ehemaliger kroatischer MMA sowie K1-Kämpfer, der am 10. September 2006 PRIDE „Open Weight“ Grand Prix Sieger wurde.
Filipović ist einer der wenigen Kampfsportler, die sowohl im K-1, als auch im MMA erfolgreiche und spektakuläre Kämpfe abgeliefert haben. Er war vor seiner Kampfsport-Karriere beruflich bei der Polizei und der Anti Terror Einheit „LUČKO“ (Anti-teroristička jedinica „Lučko“) tätig, daher auch sein Spitzname CRO-COP. Er lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in Zagreb.
Kickbox-Karriere
Filipović startete seine professionelle Karriere 1996 als Kickboxer, den Fußstapfen seines Landsmannes Branko Cikatić folgend. Bevor er Profi wurde, hatte er als Amateur eine Kampfbilanz von 40-5 (31 Siege durch KO). In dieser Zeit arbeitete er als Polizeibeamter in der kroatischen Antiterroreinheit ATJ Lučko, wodurch er seinen Spitznamen „Cro Cop“ bekam (kurz für „Croatian Cop“). In seiner früheren Karriere kämpfte er unter dem Spitznamen „Tigar“ (kroat. für Tiger). Das Lied, das vor dem Eintritt von Filipović in den Ring gespielt wird ist Wild Boys von Duran Duran.
Profi-Karriere
K-1
Cro Cops K-1 Karriere begann erfolgreich am 10. März 1996 gegen den zu diesem Zeitpunkt aufstrebenden Jérome Le Banner, den er sogleich nach Punkten bezwingen konnte. Danach folgten unter anderem drei Kämpfe - innerhalb von 4 Jahren - gegen die heutige K-1 Legende und K-1 Rekord-Champion Ernesto Hoost, die Cro Cop aber allesamt verlor; zwei davon durch KO in der dritten Runde. Diese Niederlagen musste er alle im K-1 World Grand Prix Final-Turnier hinnehmen, das er insgesamt drei Mal in seiner K-1 Laufbahn erreichen konnte; gewinnen konnte er es nie.
Dennoch konnte sich Filipovic einen (sehr) guten Ruf erarbeiten, so besiegte er vom 10. März 1996 bis zum 30. März 2003 unter anderem namhafte und sehr erfolgreiche K-1 Athleten wie etwa Mike Bernardo, den dreifachen World Grand Prix Champion Peter Aerts, der 1994, 1995 sowie 1998 das Turnier gewinnen konnte, den K-1 World Grand Prix Champion von 2001 Mark Hunt oder später auch den ebenfalls dreifachen K-1 World Grand Prix Champion Remy Bonjasky (2003, 2004 und 2008) konnte er bezwingen; sein letzter K-1 Kampf bestritt er gegen Bob Sapp, den er durch einen spektakulären KO bezwingen konnte: Cro Cop schlug ihn nach 86 Sekunden durch einen linken Punch KO, Bob Sapps Augenhöhlenknochen wurde von diesem Schlag sogar gebrochen.
Eine seiner empfindlichsten Niederlagen musste er am 16. Juni 2001 gegen Michael McDonald einstecken, der Filipovic überraschend in der ersten Runde ausknocken konnte.
Seine K-1 Bilanz:
23 Kämpfe; 16 Siege (11 (T)KOs) stehen 7 Niederlagen gegenüber (4 (T)KOs).
Pride FC
Filipović konnte in seiner ganzen Mixed-Martial-Arts-Karriere keinen Titel einer Promotion erringen.
Filipović hatte sein MMA-Debüt in Pride 17 gegen Nobuhiko Takada. Der Kampf hatte eine spezielle Regel, die besagte, dass wenn keiner der beiden Kämpfer den Kampf nicht nach drei Runden durch KO beenden konnte, der Kampf als Unentschieden gilt. Keiner konnte den anderen besiegen. Den nächsten Kampf hatte „Cro Cop“ gegen den damaligen Middleweight Champion Wanderlei Silva. Der Kampf hatte die gleichen Regeln wie der Nakada-Kampf und endete auch in einem Unentschieden.
Nach einer Reihe weiterer wichtiger und spektakulärer Siege bekam er die Chance auf den Pride FC Heavyweight Interimstitel gegen Antonio „Minotauro“ Rodrigo Nogueira am 9. November 2003. Filipović versuchte den Kampf im Stehen zu bestreiten, was ihm in der ersten Runde gut gelang. In der zweiten Runde konnte Nogueira denn Kampf auf den Boden bringen. Er führte einen Armlock aus, wodurch er Filipović durch Aufgabe bezwang.
Filipović begann dann an den PRIDE Grand Prix-Turnieren teilzunehmen. Im ersten Kampf wurde er von Kevin „The Monster“ Randleman überraschend ausgeknockt. 2004 bekam Filipović die Chance auf eine Revanche, die er auch nutzte.
Filipović drängte PRIDE lange Zeit für einen Kampf gegen den Heavyweight Champion, Fedor Emelianenko. Nachdem er sieben Kämpfe hintereinander gewann (inkl. KO gegen Fedor's Bruder Aleksander), bekam er den Kampf am 28. August 2005. Nach drei harten Runden mit heftigen Schlagabtausch gewann Fedor Emelianenko nach einstimmiger Schiedsrichterentscheidung. Der Kampf gilt heute noch als einer der besten der MMA-Geschichte.
Am 10. September 2006 konnte Mirko Filipović Josh Barnett bei PRIDE Final Conflict Absolute via Aufgabe besiegen, zuvor besiegte er bereits Wanderlei Silva, Hidehiko Yoshida und Ikuhisa Minowa, und wurde PRIDE Open Weight Grand Prix Sieger.
UFC
Seit Januar 2007 steht „Cro Cop“ bei der UFC unter Vertrag (6 Kämpfe, 2 Jahre). Er hatte ein erfolgreiches Debüt im UFC und gewann in der ersten Runde gegen Eddie Sanchez durch K. O. Die folgenden zwei Kämpfe gegen Gabriel Gonzaga und Cheick Kongo verlor er, da er sich in diesem Jahr in einer Krise befand.
DREAM
Nach nur drei Kämpfen wechselt er in die neu gegründete MMA-Organization Dream, da er nicht mehr auf einen Kampftermin warten wollte und er sowieso das Kämpfen im Ring dem Käfig vorzieht. Am 15. März gewann Cro Cop gegen Mizuno durch einen K. o. nach 56 Sekunden (DREAM.1). Seinen nächsten Kampf hatte er gegen den niederländischen Star Alistair Overeem. Der Kampf wurde allerdings nach zu vielen Knietreffern von Overeem in Filipovićs Genitalbereich zu einem „No Contest“ erklärt, d. h. dass es kein Resultat für diesen Kampf gibt. Danach bezwang Filipović noch den 30 cm größeren Hong Man Choi aus Korea.
Rückkehr zur UFC
Er ist nach drei Kämpfen bei DREAM wieder zurück zur UFC gekehrt um seine restlichen Kämpfe vom Vertrag abzuschließen. Am 13. Juni 2009 kämpfte er in Köln auf der ersten UFC Veranstalltung in Deutschland gegen Mustapha al Turk und gewann in der ersten Runde (03:06 min.) nach TKO (Punches). Seinen nächsten Kampf gegen Junior Dos Santos verlor er nach verbaler Aufgabe. Dos Santos traf im Clinch Filipović mit einem Knie in den Kopf, worauf hin Filipović Blut im Auge hatte und nichts mehr sehen konnte.
Karriereende
Nach seiner Niederlage gegen Junior Dos Santos beim UFC 103 gab Mirko Filipović seinen Rücktritt vom aktiven Kampfsport bekannt. Als Gründe nennt Filipović sowohl seine körperliche Verfassung aufgrund seines Alters und die niedrige Motivation. [1] In einem Interview mit einer kroatischen Nachrichtensendung dementierte er die Gerüchte um seinen Rücktritt. Er sagte, dass wenn es seine körperliche Verfassung erlaubt, er gerne seine letzten beiden Kämpfe in der UFC erfüllen würde. Sein "intimer" Wunsch wäre ein letzter Kampf in Japan unter K-1-Regeln. [2]
Titel und Anerkennungen
- IKBF Vollkontakt Schwergewichts - Weltmeister
- K-1 Grand Prix 1999 - Finalist
- K-1 World Grand Prix 2000 - Finalist
- PRIDE FINAL CONFLICT ABSOLUTE - Finalist
- PRIDE Open Weight Grand Prix 2006 - Sieger
Politische Aktivitäten
Im Jahr 2003 errang er als Kandidat auf der Liste der SDP einen Sitz im kroatischen Parlament, wo er sich besonders für eine bessere Ausstattung der Polizei einsetzte. Mit dem Ende der Legislaturperiode 2007 beendete er seine politischen Aktivitäten.
Weblinks
- Offizielle Homepage von Mirko Filipovic
- Fanpage von Mirko Filipovic
- MMA-Kampfbilanz von Mirko Filipovic
Quellen
- ↑ The Sun: Karriereende des CRO COP, vom 22.09.2009 (englisch)
- ↑ Dnevnik: Zasad ne prekidam karijeru!!, vom 24.09.2009 (kroatisch)
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Filipović, Mirko |
| KURZBESCHREIBUNG | kroatischer Mixed-Martial-Arts-Kämpfer |
| GEBURTSDATUM | 10. September 1974 |
| GEBURTSORT | Kroatien |