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Chinga (Meteorit)

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1913 fanden Goldsucher im Chinga-Fluss der sibirischen Tanna-Tuva-Region erstmals Stücke des Chinga-Meteoriten, eines Eisenmeteoriten. Bei mehreren Expeditionen wurden bislang etwa 250 Bruchstücke mit einem Gesamt-gewicht von 350 kg gefunden.

Am Fundort konnte kein klar umgrenzter Einschlagkrater gefunden werden. Der Meteorit ist wahrscheinlich vor 10000 bis 20000 Jahren in der Erdatmosphäre zerborsten, wobei die Fragmente auf Gletschereis fielen. Das Falldatum wurde anhand von geologischen Untersuchungen des Flusstales und der Tiefe von Meteoritenfragmenten in Ablagerungen abgeschätzt.

Die Chinga-Meteoriten sind größtenteils stark oxidiert und haben ein zerfetztes Aussehen.

Der Chinga-Meteorit gehört zur Klasse der sogenannten Ataxite. Dies sind seltene Meteoriten mit hohem Nickel-Gehalt. Der Chinga-Meteorit enthält rund 16% an diesem Metall. Die Breite der Lamellen des nickelhaltigen Minerals Kamazit nimmt mit steigendem Nickelanteil im Gesamtmetall ab und ab etwa 15% verschwinden sie ganz, so dass keine Widmannstättenschen Strukturen mehr erkennbar sind (gr. a taxis = "ohne Ordnung").

Chemische Zusammensetzung: 83% Eisen; 16,4% Nickel; 0,181 ppm Gallium; 0,082 ppm Germanium; 3,6 ppm Iridium.