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Gustav Willgohs

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Gustav Willgohs (* 26. Dezember 1819 in Dobbertin; † um 1903; vollständiger Name Gustav Adolph Friedrich Willgohs) war ein deutscher Bildhauer.

Gustav Willgohs war eines von sieben Kindern des 1830 verstorbenen Chirurgen Johann Friedrich Willgohs. Die Familie lebte danach mit Unterstützung aus dem Kloster Dobbertin.

Gustav Willgohs absolvierte eine Tischlerlehre, ab 1841 arbeitete er in Berlin und besuchte dort bis 1847 die Abendkurse der Gewerbeschule der Akademie der Künste. Anschließend nahm sich Bildhauer Ferdinand August Fischer seiner an. Willgohs war in seiner bescheidenen Künstlerkarriere an mehreren Bauprojekten beteiligt. Für seinen Skulpturenschmuck am Neubau der Universität Rostock wurde ihm das „Verdienstkreuz des Hausordens der Wendischen Krone“ verliehen. Nach 1882 verlieren sich seine Spuren in Berlin, dort ist er 1903 letztmalig im Adressbuch genannt. Das Sterbedatum und der Todesort sind unbekannt.

Werke

1849 Relief des Kammerdieners Böhme
1851/57 umfangreicher Skulpturenschmuck für das Schloss Schwerin: Standbilder Graf Gunzelin, Graf Heinrich I., Herzog Heinrich V., Herzog Johann Albrecht I., Herzog Adolf Friedrich, 8 allegorische Figuren, Putten, stehende Knaben, Karyatiden, etc. (größtenteils erhalten)
1855/58 Orgelprospekt (seit 1913 in Groß Trebbow) und 4 Evangelisten für die Schlosskirche (Schwerin), auch in der Klosterkirche Dobbertin und der Dorfkirche Wolfshagen (alle erhalten, teilw. beschädigt)
1857 Marmorbüsten der Kronprinzessin Victoria und Kaiser Friedrich III. anläßlich ihrer bevorstehenden Vermählung
1859 Grabrelief in Terrakotta für Familie Lücke in Berlin (erhalten)
~1859 Statuette „Fischerknabe“ (verschollen)
~1859 Statuette „Il moccolo“ (verschollen)
~1859 Statuette „Il carnevale“ (verschollen)
1860 Entwurf für ein Denkmal Friedrich Wilhelm III. in Berlin
1861/65 umfangreicher Skulpturenschmuck für die Burg Hohenzollern bei Hechingen: Standbild Graf Jos Niklas von Zollern, 8 Kaiserstandbilder im Kaisersaal, 2 Bischofsstandbilder, Reliefbüsten, Zinnenwächter, Wappenträger, Kaminaufsätze, etc. (größtenteils wohl erhalten)
1863 Grabrelief für den befreundeten Baumeister Max Nohl in Iserlohn (Original im Museum erhalten)
1863 Entwurf für ein Denkmal Friedrich Wilhelm III. in Köln
1865 „Betendes Mädchen“ (verschollen)
~1866 Marmorbüste Pauline Lucca (verschollen)
1868 Büste einer Italienerin (verschollen)
1868/69 Skulpturenschmuck für das neue Universitätsgebäude Rostock: Standbilder Herzog Johann II., Herzog Albrecht IV., Herzog Johann Albrecht I., Herzog Ulrich, 6 allegorische Figuren, zahlreiche Reliefbildnisse, Wappenreliefs (gemeinsam mit Christian Genschow, erhalten)
1874 Figur der Megalopolis auf der Siegessäule in Schwerin (erhalten)
~1881 Statue „Hero“ (verschollen)
1882 Bronzerelief am Denkmal des Arztes Carl Friedrich Flemming in Schwerin (erhalten)

Literatur

  • Thieme-Becker Bd 36, 1947, S. 20. (hier die unkorrekte Schreibweise Willgoß)
Commons: Gustav Willgohs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur über Gustav Willgohs in der Landesbibliographie MV