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Wellenreiten

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Surfer


Einleitung

Das Surfen stammt von den Inseln Hawaiis. Nachdem es im 19. Jahrhundert von Missionaren fast ausgerottet wurde, erlebte das Surfen in den 50er Jahren, als viele US-Amerikaner diesen Sport für sich entdeckten, einen neuen Boom. Heutzutage werden Contests veranstaltet wo Surfer ihr Können beweisen. Benötigt werden lediglich ein Surfbrett, ein Wellenreitanzug und Surfwachs. Jede Person, die über eine gute Schwimmfähigkeit verfügt, kann das Wellenreiten erlernen.

Geschichte des Wellenreitens

Die Wurzeln des Wellenreitens verlieren sich ebenso im Dunkeln der Geschichte wie die der Polynesier, die als Erfinder des Wellenreitens bezeichnet werden können. Wahrscheinlich schon in vorchristlicher Zeit (zw. 750 und 500 v. Chr.) brachen die Polynesier auf aus ihrer Urheimat Hawaiki, das irgendwo in Indonesien vermutet wird, um das heutige Polynesien zu besiedeln.


Die Entwicklung des Wellenreitens begann wahrscheinlich mit dem Body-Surfen. Dabei wurden die Wellen ohne Hilfsmittel nur mit dem Körper abgeglitten. Anschließend wurden Binsenbündel, kleinere Baumstämme, hölzerne Planken oder Kanuspitzen benutzt, um dem Körper mehr Auftrieb zu geben. Später wurde auf größeren Brettern liegend, sitzend oder auf den Knien gesurft. In dieser Form war Wellenreiten in ganz Polynesien (und darüber hinaus) verbreitet. Vor allem auf Tahiti hat es sich zum Surfen im Stehen weiterentwickelt. Frauen und Männer aller Klassen und Altersstufen gingen hier aufs Meer, um zu surfen.


Als Polynesien von den ersten Europäern entdeckt wurde, war die Geschichte des Wellenreitens schon längst geschrieben – oder vielmehr gesungen. Die Polynesier, die zwar keine Schrift hatten aber über ein ausgeprägtes Geschichtsbewußtsein verfügten, gaben ihre Geschichte in Form von Liedern und Legenden weiter. Sie sangen von den ruhmreichen Taten der besten SurferInnen und baten den Gott des Meeres, die kleinen Wellen zu behalten und doch lieber die großen zu schicken. Der Brite James Cook entdeckte im Jahr 1778 Hawaii, wo er Eingeborene beim Wellenreiten beobachtete. Seine Aufzeichnungen, die den ersten schriftlichen Bericht über Wellenreiten darstellen, lassen vermuten, daß Cook die Faszination dieser Sportart spürte.

Wo kann ich in Europa Wellenreiten?

Hervorragend zum Wellenreiten geeignet ist die gesamte nordspanische Atlantikküste. Bekannte Spots sind Mundaca (für Cracks eine der besten Wellen der Welt), Liencres, Parque Natural de Oyambre, Rodiles und Doniños (El Ferrol). Und wenn die Wellen mal zu hoch oder vom Wind zerblasen sind, findet man hier immer eine geschützte Bucht mit sauberen Wellen. Vor allem im Winterhalbjahr gibt es sehr gute Wellen auf den kanarischen Inseln und manchmal auch an der Costa de la Luz.

Auch an der französischen Atlantikküste gibt es viele gute Orte zum Wellenreiten. An der Côte d’Argent ist man aufgrund fehlender Ausweichspots allerdings auf die Gnade der Wellengötter angewiesen. Bekannte Breaks sind z.B. Guétary, La Fitania, Hossegor und Lacanau.

In Portugal steigen die Wassertemperaturen selten über 16° C, sinken dafür im Winter auch nicht unter 12° C. Die Luft ist im Sommer sehr warm. Neben Peniche und Ericeira, die sehr überfüllt sein können, gibt es viele weitere gute Wellenreitspots.

Gute Möglichkeiten zum Wellenreiten gibt es außerdem in Großbritannien, und zwar in Schottland (z.B. Thurso), Irland, Wales, North Devon und vor allem in Cornwall (z.B. Newquay, St. Ives Bay, Penzance) sowie auf den Channel Islands.

Das Mittelmeer bietet etliche Surfspots, z. B. in Spanien (Katalonien), Frankreich (St. Mandrier, Brutal Beach), Italien (Varazze) und Israel. Allerdings sind die Mittelmeerwellen nicht so konstant wie Atlantikwellen.

Auch in der Nordsee gibt es surfbare Wellen – jedoch sind sie weniger zuverlässig. Einen Versuch wert sind Klitmøller und Hvide Sande (Dänemark), Sylt und Norderney, Scheveningen (Niederlande). In Norwegen ist das Wasser eher kühl, die Wellen sollen teilweise gut sein.

Selbst in der Ostsee gibt es Secret-Spots die an einigen Tagen im Jahr Fun versprechen. Right Time – Right Place. Hier gilt diese Regel besonders ...


Welche Ausrüstung benötige ich?

Einsteiger und leicht Fortgeschrittene sollte zum Malibu (Longboard) greifen, mit dem das Bekommen der Welle und das Halten des Gleichgewichts am leichtesten ist.

Ein Malibu sollte so lange benutzt werden, bis die Schrägfahrt an der Wellenwand und einfache Turns kein Problem mehr bereiten. Man kann natürlich auch beim Longboard bleiben!

Das Shortboard ist nur für Könner geeignet. Wer den Fehler macht, zu früh umzusteigen, bremst sich selbst aus – auch wenn ein Shortboard cool aussieht und sich leichter tragen läßt. Es gibt Shortboards mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften. Vor dem Kauf ist auf jeden Fall eine individuelle Beratung angesagt.

Der Wellenreitanzug bietet Schutz vor Wärmeverlust. Je dicker desto wärmer. Ab 22° C Wassertemperatur reicht ein Shorty (kurze Ärmel und Beine) mit 2 mm im Rumpfbereich und 1 mm für Arme und Beine. Unterhalb von 14° C sollten es schon 4/3 mm sein. Dazwischen und für einen Allround-Anzug sind 3/2 mm zu empfehlen.

Außerdem brauchst du eine Leash (Fangleine) und Surfwachs, welches das Abrutschen vom Board verhindert.

Erste Schritte

Neben dem richtigen Board, ist vor allem die Wahl eines zum Lernen geeigneten Strandes von großer Bedeutung. Ein bewachter, flach abfallender Sandstrand ohne Steine oder Buhnen ist Voraussetzung. Bevor du Dich aufs Wasser wagst, solltest du dich ausgiebig mit den Sicherheits- und Vorfahrtsregeln vertraut machen.

Die ersten Versuche machst du im stehtiefen Wasser. Kurz bevor die Welle dich erreicht, drehst du dich zum Strand und hechtest dich so aufs Board, dass die Welle das Board erfaßt und du im Liegen bis zum Strand gleitest. Im nächsten Schritt legst du dich schon aufs Board, bevor die Welle dich erreicht hat, und versuchst das Board durch Paddeln so zu beschleunigen, dass die Welle dich mitnimmt. Wenn du die Aufstehbewegung (von der Bauchlage in den Seitstand) bis dahin oft genug an Land geübt hast, kannst du schließlich versuchen, auf die Füße zu kommen, sobald das Board im Gleiten ist. Jetzt heißt es locker bleiben. Druck nach vorn macht dein Board schneller, eine Gewichtsverlagerung nach hinten verzögert die Fahrt. Bist du dabei nicht sanft genug, bleibt dein Board stehen und Du liegst im Wasser ...

Viel Zeit, Frust und unnötiges Risiko kannst du dir in einem Wellenreitkurs ersparen. Unter Gleichgesinnten lernt es sich allemal leichter. Außerdem kannst du dir den Kauf einer Ausrüstung erst einmal sparen. Nach dem Kurs weißt du genau, ob das Deine Sportart ist und welches Board du brauchst.

Weitere Informationen

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