Wiederaufarbeitung
Hochkomplexer technischer Vorgang, mit dessen Hilfe aus Atommüll das spaltbare Material - in erster Linie Plutonium-239 und Uran-235 - abgetrennt wird, um es erneut zu verwenden. Die hierfür nötigen Anlagen müssen höchsten Sicherheitsstandards genügen, um die von der Radioaktivität und Toxizität der behandelten Substanzen ausgehenden Gefahren im Griff zu behalten.
Da Plutonium in der Natur praktisch nicht vorkommt, ist die Wiederaufarbeitung von abgebrannten Kernbrennstäben die wirtschaftlichste Möglichkeit, es zu gewinnen. Es wird sowohl in Atomkraftwerken - in sogenannten Mischoxid(MOX)-Brennelementen - als auch zur Herstellung von Atomwaffen verwendet.
In der Europäischen Union befinden sich große Wiederaufarbeitungsanlagen in Grossbritannien (Sellafield, früher "Windscale" genannt) und Frankreich (La Hague).
Problematisch an der Wiederaufarbeitung ist die Tatsache, daß durch die zahlreichen technischen Bearbeitungsvorgänge die Menge an Radioaktivität auf insgesamt etwa das Fünffache der Radioaktivität der Ausgangssubstanz anwächst. In der Umgebung von Wiederaufarbeitungsanlagen haben Umweltschutzgruppen wie beispielsweise Greenpeace wiederholt hohe radioaktive Belastungen von Meerwasser und Tieren gemessen.