Robert Stamm
Robert Stamm (* 16. Juli 1900 in Remscheid; † 4. November 1937 in Berlin) war ein deutscher Politiker, 1932/33 Bremer Reichstagsabgeordneter der KPD und ein Opfer des NS-Regimes.
Leben
Robert Stamm wuchs in einer sozialdemokratischen Arbeiterfamilie auf. Er schloss sich während seiner Lehre als Werkzeugschlosser und dem Besuch der Fachschule für Werkzeug- und Maschinenbau der Spartakusgruppe um Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg an.
1919 trat er der KPD bei und nahm an den Abwehrkämpfen gegen den Kapp-Putsch teil. Seit 1924 arbeitete er als Redakteur und hauptamtlicher Funktionär seiner Partei, für die er eine Zeitlang dem Stadtrat von Wuppertal angehörte.
1931 bis 1933 leitete er in Bremen den KPD-Bezirk Nordwest. Im Juli 1932 wurde Stamm im Wahlkreis Weser-Ems in den Reichstag gewählt. Im November 1932 und auch am 5. März 1933 kandidierte er erfolgreich, ohne allerdings nach der letzten „freien“ Reichstagswahl das Mandat noch ausüben zu können.
Am 7. Februar 1933 nahm er an der illegalen Tagung des Zentralkomitees der KPD im Sporthaus Ziegenhals bei Berlin teil.[1] Um seiner drohenden Verhaftung zu entgehen, verlagerte er seine politische Tätigkeit im Mai 1933 nach Hannover, 1934 nach Berlin. Nach dem Reichstagsbrand ging er in den Untergrund, war bis zum Frühjahr 1934 Politischer Sekretär der Bezirksleitung Niedersachsen der KPD und anschließend Sekretär der Bezirksleitung Berlin-Brandenburg.
Im November 1934 ging er zur Vorbereitung des VII. Weltkongresses der Kommunistischen Internationale nach Moskau. Nach der Rückkehr wurde er zusammen mit Adolf Rembte, Käte Lübeck und Max Maddalena am 27. März 1935 von der Gestapo verhaftet und wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und, trotz internationaler Proteste, am 4. November 1937 im Gefängnishof von Plötzensee auf dem Schafott enthauptet.
Literatur
- Hermann Weber/Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945, Berlin: Karl Dietz Verlag 2004, S. 754-755 ISBN 3-320-02044-7
- Luise Kraushaar (Hg.): Deutsche Widerstandskämpfer 1933–1945. Biographien und Briefe. Band 2. Dietz-Verlag: Berlin 1970, S. 291–293
- Martin Schumacher: Tod in Plötzensee. In: FAZ vom 5. November 2007 Seite 42
Einzelnachweise
Weblinks
- Kurzbiografie und Foto der Gedenkstätte Deutscher Widerstand
- etwas längere Kurzbiografie mit Foto der Gedenkstätte Ziegenhals
Personendaten | |
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NAME | Stamm, Robert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (KPD), Opfer des NS-Regimes |
GEBURTSDATUM | 16. Juli 1900 |
GEBURTSORT | Remscheid |
STERBEDATUM | 4. November 1937 |
STERBEORT | Berlin |