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PlayStation Portable

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PSP
Hersteller Sony Computer Entertainment
Typ tragbare Spielkonsole
Veröffentlichung
JapanJapan 12. Dezember 2004
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 24. März 2005
Europa 1. September 2005
Hauptprozessor 32-bit-RISC-Prozessor mit 10 bis 333 MHz
Grafikprozessor 166 MHz
Speichermedien UMDs, Memory Stick PRO Duo
Verkaufte Einheiten ca. 51 Millionen [1]
(Stand: Sep 2009)
Info Offizielle europäische Webseite

PlayStation Portable (PSP) (tragbare PlayStation) ist der Name einer Handheld-Konsole von Sony Computer Entertainment. Die aktuelle Version ist die PSP go. Die PSP ähnelt im Aufbau einem PlayStation-Controller, in der Mitte befindet sich jedoch ein Bildschirm. Sie ist in fünf verschiedenen Farben erhältlich, die häufigste ist Schwarz.

Mit der PlayStation Portable ist es möglich Spiele zu spielen, Fotos zu betrachten, Musik zu hören, Filme zu sehen oder im Internet zu surfen. Spiele sind in der Regel auf UMDs gespeichert oder über den PlayStation-Store herunterladbar. Durch die multimedialen Fähigkeiten zählt die PSP auch zu den Portable Media Playern und tritt somit in Konkurrenz zu dem Nintendo DS und Apples iPhone.

Modelle

Hinweis: Die Modellbezeichnung in der letzten Ziffer ist je nach Erscheinungsland abweichend.

PSP-1000

PSP-1000 mit geöffneter Wikipedia

Am 12. Dezember 2004 erschien dieser Handheld in Japan mit einem Einführungspreis von 20.000 Yen (ca. 162 Euro) für das Standard-Pack und 25.000 Yen (ca. 200 Euro) für das Value-Pack. Das Value-Pack enthält neben der eigentlichen PSP weiteres Zubehör: eine Tasche, einen Memory Stick (32 MB), einen Tragegurt bzw. ein Schlüsselband für Vorbesteller, Kopfhörer mit Fernbedienung, eine Demo-UMD (Universal Media Disc) und ein Reinigungstuch. Ab dem 24. März 2005 wurde der Handheld in den USA verkauft, allerdings nur im Value-Pack für 249 US-Dollar (ca. 210 Euro, Preis ohne Steuern).

Seit dem 1. September 2005 ist das Gerät in Europa erhältlich, in Deutschland zu einem Einführungspreis von ca. 249 Euro für das Value-Pack. Wurde das Gerät auf der offiziellen europäischen PSP-Website registriert, erhielt man zunächst als kostenlose Beigabe den Film Spider-Man 2 auf Universal Media Disc (UMD). Nun wird eine UMD-Tasche (für fünf UMDs) und manchmal ein Schlüsselband statt Spider-Man 2 ausgeliefert.

Zur Markteinführung in Deutschland wurden 75.000 Geräte ausgeliefert – entgegen zunächst anderslautender Berichte wurden diese jedoch nicht innerhalb weniger Tage verkauft; Sony bestätigte in einem Update, dass lediglich die Auslieferungsmenge „ausverkauft“ in Bezug auf die Auslieferungen sei, man jedoch keinerlei Rückmeldung von den Händlern bezüglich der Durchverkaufsraten habe.

PSP-2000 (Slim & Lite)

PSP Slim & Lite

Auf der E3 2007 zeigte Sony eine überarbeitete PlayStation Portable. Sie wurde am 7. September 2007 unter dem Namen PlayStation Portable Slim & Lite veröffentlicht.

Technische Änderungen gegenüber der PSP-1000:

  • um 33 % reduziertes Gewicht
  • um 19 % reduzierte Dicke
  • UMD-Cache
  • verbessertes UMD-Laufwerk
  • die Möglichkeit, die PSP per USB-Kabel aufzuladen
  • 64 MB Arbeitsspeicher, gegenüber der PSP-1000 wurde dieser somit verdoppelt. Dies ermöglicht unter anderem kürzere Ladezeiten in Spielen und schnelleres Laden von Videos und großen Internetseiten.
  • Neuer Video-Ausgang, um Fotos oder Videos am TV-Gerät zu betrachten, mit einem TV-Gerät mit Progressive Scan und einem Spezialkabel kann der Bildschirminhalt auch während des Spielens auf dem TV-Gerät ausgegeben werden.[2]
Datei:Psp's.jpg
Vergleich der Modelle, von oben: PSP 1000, 2000, 3000 und Go (nicht maßstabstreu)

PSP-3000

Auf der Leipziger Games Convention im August 2008 hatte Sony angekündigt [3], bis Ende 2008 eine überarbeitete Version der PSP Slim & Lite auf den Markt zu bringen. Die äußeren Abmessungen und das Erscheinungsbild sind bis auf das Design zweier Knöpfe und dem dünner gewordenen silbernen Metallring an der Rückseite der PSP unverändert geblieben. Am 17. Oktober 2008 ist die PSP-3000 erschienen. Kurz nach dem Erscheinen gab es Berichte, dass auf dem neuen Display die nun horizontalen Bildzeilen bei schnellen Spielszenen hervortreten.[4]

Technische Änderungen gegenüber der PSP-2000:

  • Ein in Kontrast, Geschwindigkeit und in der Zahl der darstellbaren Farben verbessertes Display mit einer leichten Antireflexbeschichtung, das allerdings dunkler ist und bei schnellen Spielen eventuell Streifen hinterlässt.
  • Die Erweiterung der Videosignal-Ausgabe um ein Composite-Signal, sodass nun auch das Anzeigen von Spielen auf TV-Geräten ohne Progressive Scan möglich ist.
  • Ein eingebautes Mikrofon
  • Das Ladegerät liefert nur noch 1500 mA (PSP-2000: 2000 mA)
  • Aktualisierte Schutzmaßnahmen gegen das Aufspielen alternativer Betriebssysteme

PSP N-1000 (PSP Go)

Logo der PSP Go
PSP Go

Am 30. Mai 2009 gelangten durch einen Fehler im PlayStation-Store erste Bilder und ein erstes Video zur PSP Go an die Öffentlichkeit, die erst zur E3 2009 veröffentlicht werden sollten. Diese PSP unterscheidet sich von ihrem Äußeren deutlich von den Vorgängern.

Technische Änderungen gegenüber der PSP-3000:

  • Der Bildschirm ist nun ein Slide-Screen, mit welchem die Bedienelemente verdeckt werden können.
  • Das UMD-Laufwerk wurde entfernt
  • Es wurde ein interner, 16 Gigabyte fassender Flashpeicher(Deshalb hoher Gerätepreis) hinzugefügt, auf welchem Daten wie Playstation Downloads,Videos,Musik,Fotos oder Spielstände gespeichert werden können.
  • Der LCD-Bildschirm wurde etwas verkleinert und misst nur noch eine Diagonale von 3,78 statt 4,3 Zoll.
  • Ein neuer intriegrierter Akku wurd eingabaut der die Selbe Laufzeit biete aber nur von Fachleuten ausgetauscht werden kann wenn er einen Defekt aufweißt(Nachteil).
  • Bluetooth wird unterstützt.
  • Anstelle eines Memory Stick (Pro) Duo wird nun ein Memory Stick Micro für die Speichererweiterung genutzt.
  • Die PSP Go wird nur noch 159 g wiegen.[5]

Spiele werden auf der PSP Go nur noch online im PlayStation-Store zu erwerben sein. Da aber am 1. Oktober Aufladekarten für den PSN (Playstationshop) erschienen sind, ist es auch möglich, den Shop ohne Kreditkarte zu nutzen. Erschienen ist die PSP go ebenfalls am 1. Oktober 2009 und kostet 249,95 € (→ [1]).[6][7]

Technische Daten

Prozessoren

  • Prozessor: 32-bit-Dual-CPU (MIPS 32R2, System-Taktfrequenz 1–333 MHz(Angebliche 433 MHz bei der Psp Go aber nur im Usb-Modus), 128-bit-Bus), 2,6 Gigaflops Leistung.
  • Grafikprozessor: 166 MHz, gefertigt in 90-nm-Technologie

Arbeitsspeicher

  • Hauptspeicher: 32 MiB DRAM, ab PSP-2000 64 MiB DRAM, 2,6 GB/Sekunde Datendurchsatz
  • Grafikspeicher: 2 MiB eDRAM bei 512 Bit Busbreite

Bild

  • 16:9 Widescreen TFT-Display
  • 480 × 272 Pixel (16.777.216 Farben)
  • max. Helligkeit 200 cd/m² (mit Helligkeits-Kontrolle)
  • 850:1 Kontrast

Ton

  • Lautsprecher: Stereo-Lautsprecher (Position variiert)

WLAN

Eingabe

20 Knöpfe bzw. Bedienelemente, welche dem Eingabeschema eines PlayStation-Controllers ähneln:

  • vier Richtungsknöpfe (Hoch/Runter/Rechts/Links) und ein Analog-Stick
  • vier Eingabetasten (Dreieck, Kreis, Kreuz, Quadrat)
  • je eine L- und R-Schultertaste
  • START, SELECT, HOME (bzw. PS-Taste ab PSP-3000), POWER-On/Hold/Standby/Off-Schalter, Helligkeitsregler, Tonmodus, Lautstärke +/-, Wireless-LAN Ein/Aus-Schalter

Anschlüsse, Lesegeräte, Schnittstellen

  • IrDA-Schnittstelle: diese wird offiziell nicht unterstützt und wurde ab der PSP-2000 abgeschafft, allerdings kann sie mit Hilfe von Homebrew zur Bedienung eines Fernsehers benutzt werden
  • Serieller Anschluss: dient als Anschluss für die Fernbedienung des integrierten Media Players oder, erst ab PSP-2000, als Anschluss für ein TV-Kabel
  • Kopfhörer-Anschluss
  • Mini-USB-2.0-Anschluss
  • Memory Stick (Pro) Duo: dient als Speichermedium für WMA/MP3/ATRAC3/3GP-Dateien, Bilder, MPEG-4- oder H.264-Videos und Spielstände. 32 MB bis 32 GB erhältlich.
  • Laufwerk: UMD (nur lesend)

Sonstiges

  • Stromversorgung: einfach wechselbarer Lithium-Ionen-Akku (3,6 V; 1800 mAh), Wechselstrom-Adapter (100 V bis 240 V Eingang; 5 V, 2 A Ausgang zum Aufladen des Akkus)
  • Zugangskontrolle: Regionalcode und Kindersicherung per PIN(Unsicher da man die Einstellungen mit dem drücken der Tasten Start,Select,Quardrat und Dreick und an die Psp startet alles auf die Werkseinstellungen gestellt wird, und der Pin dannach wieder 0000 ist)
  • Herstellungsort: Volksrepublik China oder Korea (weicht je nach Akku ab)

Unterstützte Dateiformate

(maximal 480x272 Pixel, maximale Bitrate der Videospur ist auf 1500 Kbit/s und die der Audiospur auf 128 Kbit/s beschränkt)

  • Musik
    • ATRAC (.oma .msa .aa3)
    • AAC (.mp4)
    • MP3 (.mp3)
    • WAV (.wav)
    • WMA (.wma) (Nach Aktivierung)
  • Bilddateien
    • JPG
    • GIF
    • PNG
    • TIFF Nicht mehr ab Firmeware 5.50(Der Grund eine Lücke in der Systemsoftware)
    • BMP

Unterschiede

Eigenschaft PSP-1000 PSP-2000 (Slim & Lite) PSP-3000 PSP N-1000 (PSP go)
Arbeitsspeicher 32 MB 64 MB
Display (Zoll) 4,3 3,8
UMD-Laufwerk ja nein
Speichermedium Memory Stick (Pro) Duo Memory Stick Micro
Mikrofon nein ja
interner Speicher nein 16 GByte
Bluetooth nein ja
Installation einer CFW möglich ja teilweise nein

Universal Media Disc

Unterseite einer UMD

Hauptartikel: Universal Media Disc

Die Universal Media Disc (UMD) wurde für die PSP entwickelt und ist von der Größe vergleichbar mit einer MiniDisc. Sie ist genau wie eine MiniDisc von einem Kunststoffgehäuse geschützt, welches an der Einschnittstelle für den Laser allerdings völlig ungeschützt ist. Die UMD hat jedoch, bedingt durch Ihren DVD-ähnlichen Aufbau, eine deutlich höhere Speicherkapazität von bis zu 1,8 GigaByte. Sony versucht die UMD als neuen und sicheren Videostandard für mobile Medien zu etablieren, bisher ist Sonys PSP jedoch das einzige Gerät mit einem UMD-Laufwerk. Zudem gaben große Filmgesellschaften wie Warner Bros. erst kürzlich bekannt, dass man größtenteils aus dem UMD-Geschäft aussteigen wolle. Grund seien die schwachen Absatzzahlen der Datenträger. Allerdings wurde von Warner vor kurzem (Juli 2009) eine Sammelbox der Harry-Potter-Filme auf UMD veröffentlicht. [8]

Derzeit gibt es weder UMD-Brenner noch UMD-Rohlinge. Das Kopieren des Inhaltes einer UMD ist schon möglich, aber nur mit einem Homebrew-Programm und somit nur bei einer PSP mit Firmware 1.5 oder einer Custom Firmware.

Des Weiteren ist es nicht einmal den Spieleproduzenten möglich, selbst UMDs herzustellen. Diese erhalten mit dem SDK einen speziellen Brenner, der eine Master-DVD erstellt, welche Sony übergeben wird und dann exklusiv bei Sony auf UMD gebracht wird.

Das Neuste PSP-Modell, die PSP Go, enthält kein UMD-Laufwerk mehr.

Software

Firmware

Die Firmware bietet die Basisfunktionen der PlayStation Portable. Zurzeit umfassen diese die Systemkonfiguration, das Ansehen von Fotos, das Anhören von Musik, das Ansehen von Videos, Verwaltung der Speicherstände, das Browsen mithilfe des Webbrowsers, das Lesen von RSS-Feeds, das Hören von Internetradios mittels WLAN und das Einkaufen von Spielen im PlayStation-Store. Für diese Funktionen wird keine UMD oder ein anderes Programm benötigt.

Sony stellt regelmäßige Firmwareupdates mit neuen Funktionen zur Verfügung, welche entweder aus dem Internet geladen oder von einer UMD installiert werden können. Ein Grund für die häufigen Firmwareupdates ist inoffiziell die Homebrew-Community. Diese versucht ständig neue Möglichkeiten zu finden, selbstgeschriebene Programme auszuführen. Dies versucht Sony zu verhindern, da es durch diese Sicherheitslücken auch möglich ist, kopierte Spiele in Form eines Speicherabbildes auszuführen.

Custom Firmware

Custom Firmwares (angepasste Firmware, CFW) erfreuen sich einer sehr großen Beliebtheit unter den Homebrew-Benutzern, da diese die Funktionen der originalen Firmwares bieten, aber im Gegensatz zu diesen auch nicht signierte Software und Spielekopien (in Form von ISO-Abbildern) ausführen. CFW lassen sich, falls die PSP bereits homebrewfähig ist, wie ein normales Systemupdate installieren, alternativ geht man wie bei einem Downgrade vor.

Als Alternative zu den CFWs gibt es HomebrewENabler (HEN, wörtlich Homebrewermöglicher), die die nötigen Änderungen der Firmware nur im Arbeitsspeicher vornehmen und nicht auf den internen Flash-Speicher der PSP zugreifen. Dies hat den Vorteil, dass keine Sicherheitslücke im Bootloader (PreIPL) der PSP gefunden werden muss, allerdings sind die vom HEN durchgeführten Modifikationen flüchtig, er muss bei jedem Start der PSP erneut ausgeführt werden. Mittlerweile hat sich ChickHEN, ein HEN für Firmware 5.03 durchgesetzt. Durch eine Sicherheitslücke in der Bildbetrachtungsfunktion der Firmware ist es möglich, über ein manipuliertes Bild nahezu jede Homebrew zu starten. Dieser Exploit funktioniert auf allen PSP-Modellen mit Firmeware bis 5.03 ab 5.50 nicht mehr.

Die Installation einer CFW in den Flash-Speicher ist auf der PSP-3000 und auf neueren PSP-2000, die mit der Firmware 4.01 oder höher ausgeliefert wurden (und somit eine aktualisierte CPU enthalten), nicht mehr möglich, da der Bootloader im Hauptprozessor verändert wurde und das Starten der Custom Firmware verweigert.

Downgrade

Während bei einem Update-Vorgang die PSP-Firmware aktualisiert wird, wird durch einen Downgrade das Gegenteil bewirkt - hier wird meistens für die PSP-1000 die Firmware 1.50 angepeilt, von der aus es möglich ist, jedes Homebrew-Programm auszuführen und somit jede beliebige Firmware auf die PSP aufzuspielen. Da ein Downgrade direkt auf den internen Flash-Speicher zugreift, kann die PSP bei einem Fehler bricken (vom englischen brick, Ziegel) - das heißt der Inhalt des Flash-Speichers so beschädigt werden, dass ein vollständiger Systemstart nicht mehr möglich ist.

Um einen Downgrade zu ermöglichen, benötigt man eine Methode, auf den Speicher der PSP zuzugreifen. Meist wird hierzu die sogenannte Pandora-Batterie verwendet, ein Akku, welcher die PSP in den Servicemodus versetzt und somit die Ausführung von nicht lizenzierter Software ermöglicht, wobei das System nicht vom internen Speicher lädt, sondern auf den MemoryStick zugreift. Dabei wird entweder eine im Handel erhältliche Pandora-Batterie benutzt, oder mittels einer funktionierenden PSP, die es erlaubt, Homebrew auszuführen, erstellt. Außerdem ist es auch möglich, eine solche Batterie selbst herzustellen, indem man einen Kontakt an einem Chip in der Batterie abklemmt. Bei der Software kann es sich um eine originale Firmeware handeln, aber auch um ein Programm, das die Installation einer CFW ermöglicht. [9]. Alternativ lässt sich, Firmware 5.03 vorausgesetzt, ein Downgrade auch mittels ChickHEN durchführen.

Homebrew und Urheberrechtsverstöße

„Hello World“ auf der PSP-1000

Nach kurzer Zeit gelang es Entwicklern auf der japanischen PSP, eigenen Code auszuführen, da es bei der Firmware 1.00 keine Limitationen und bei 1.50 einige Sicherheitslücken gab. Dadurch war es möglich, selbstgeschriebene (Homebrew) und portierte Software (vor allem Emulatoren) zu entwickeln. Es existieren beispielsweise Emulatoren für Game Boy, NES, SNES, Amiga und andere Spielkonsolen sowie ab 3.00 FW ein von Sony eigenständig entwickelter PSone Emulator. Des Weiteren existiert eine Portierung des PC-Emulators Bochs, auf der Windows ausgeführt werden kann.

Die Möglichkeit, eigenen Code auszuführen, mag interessant für Hobbyentwickler sein, für Sony stellt dies aber ein heikles Thema dar, da es auch möglich ist, illegale Kopien von UMD-Originalen von einem MemoryStick mit einem ISO-Loader zu laden. Durch die Maßnahme, das Abspielen eines neuen Spiels erst ab einer bestimmten Firmware-Version zu ermöglichen, versucht Sony weiterhin Sicherheitslücken zu schließen und die Anzahl von Raubkopien einzudämmen. Jedoch haben Programmierer der Szene bisher in fast jeder Version eine Sicherheitslücke gefunden, die es ermöglichte, eigenen Code auszuführen. Mittlerweile wurden die ursprünglichen ISO-Loader durch modifizierte Firmwares ersetzt. Diese basieren auf den originalen Firmwares von Sony (und bieten daher auch alle Features), ermöglichen jedoch das Starten von Sicherheitskopien direkt aus dem PSP-Menü ohne die Verwendung zusätzlicher Software. Seit der Version 3.03 OE-A ist es sogar möglich, jegliche PSX-ISOs mit dem integrierten Emulator zu starten, während die Original-Firmware nur das Starten von gekauften Spielen aus dem PSN-Store zulässt.

Grundsätzlich verstößt das Austauschen des originalen Betriebssystems einer PSP nicht gegen das Urheberrecht. Allerdings sind Modifikationen am Originalcode rechtswidrig, da sie das Recht auf Umarbeitung verletzen. Gegen Homebrew-Software bestehen keine rechtlichen Vorbehalte, gegen die Benutzung modifizierter Originalfirmware hingegen schon. Auch die Nutzung von Sicherheitskopien von UMDs (auch in Form von ISO-Files) ist urheberrechtlich zulässig, solange der Nutzer im Besitz des Originaldatenträgers ist. Mit einer etwaigen Weitergabe (Verkauf, Tausch, etc.) des Originals erlischt allerdings das Recht an einem solchen Backup. Die Nutzung von Backups oder Homebrew-Software kann also urheberrechtlich zulässig sein, setzt in der Regel aber eine veränderte Originalsoftware voraus, durch die jedenfalls das Urheberrecht verletzt wird.

Systemdesign der PSP

Eine geänderte XMB

Siehe auch: XrossMediaBar der PlayStation Portable

Die XcrossMediaBar (XMB) (Cross Media Bar, wörtlich Kreuzmedienleiste) bildet das Kernstück des Systemdesigns. Im Gegensatz zu herkömmlichen Konsolen, ist es dem Benutzer möglich, seine PSP zu personalisieren, allerdings erst ab einer höheren Firmware-Version. Konnte man bis Version 3.52 lediglich das Hintergrundbild einstellen, so ist es ab Firmware-Version 3.70 dem PSP Nutzer auch möglich, das Aussehen der XMB durch .ptf-Themes zu verändern. Diese kann man entweder direkt bei Sony herunterladen oder mit einem von Sony veröffentlichten Programm namens Custom Theme Maker erstellen. Die Installation von .ptf-Themes ist relativ einfach und daher den meisten Benutzern zu empfehlen.

Auch die vorgegebenen Links zu den einzelnen Funktionen der Benutzeroberfläche sind veränderbar. Diese Anpassungen lassen sich bei Custom-Firmwares durch das Ändern von Systemdateien im Flashspeicher der PSP erzielen. Auch die Anordnung der einzelnen Elemente sowie die Tastentöne der PSP lassen sich so verändern. Nahezu jeder Aspekt des Menüs ist austausch- oder anpassbar, was es dem Benutzer erlaubt, seine PSP so individuell wie möglich zu gestalten.

Zusätzliche Hardware

Es gibt diverse zusätzliche Hardware für die unterschiedlichen PSP-Systeme. Neben den originalen PSP-Akkus gibt es auch Akkus von Drittanbietern. Diese unterscheiden sich in den Varianten, da es sie in externer, aber auch interner Form gibt. Die externen Akkus werden an den Rücken der PSP geheftet und laden durch ein Kabel den Originalakku in der PSP.

Das Mikrofon muss mit Hilfe einer Fernbedienung (Remote Control) an die PSP angeschlossen werden und ermöglicht somit, in Skype oder in einzelnen Spielen mit anderen Leuten zu kommunizieren. (ab der PSP-3000 ist ein Mikrofon allerdings bereits integriert)

Die PSP-Kamera ist seit einiger Zeit auch in Deutschland erhältlich und kostet ca. 50 €. Mit der Kamera lassen sich nicht nur Fotos, sondern auch Videos in relativ guter Qualität aufnehmen.[10] Die Kamera wird an der oberen Seite am USB Anschluss befestigt.

Mit dem GPS-Empfänger kann man die PSP auch als Navigationsgerät benutzen. Er wurde auf der Games Convention 2007 vorgestellt und wird in Deutschland seit April 2008 unter dem Namen Go!Explore mit Kartendaten für Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgeliefert. Go!Explore kann sowohl von Autofahrern als auch von Fußgängern benutzt werden.[11] Im PSN Store kann man sich gegen eine Gebühr Karten von anderen Ländern herunterladen.

Kritik

Sony wurde bereits sowohl von der Seite der Entwickler- als auch der Nutzergemeinde stark kritisiert. Hersteller wie EA kritisierten Sony, da sie der Meinung sind, es werde nicht genug für die Entwickler getan, und somit Türen zu neuen Möglichkeiten geschlossen. Als Beispiel führen Entwickler gerne die UMD an. [12]

Seitens der Gemeinde wird vor allem kritisiert, dass Sony die Veröffentlichungstermine nicht immer einhält. So war beispielsweise der GPS-Empfänger für Ende 2006 in Europa angekündigt. Dieser ist jedoch erst Ende April 2008 in den deutschen Handel gekommen. Auch wird kritisiert, dass Sony es nicht erlaubt, Homebrew auf der PSP auszuführen und so vielen Hobby-Programmierern nicht die Möglichkeit gibt, Programme oder Minispiele für die PSP zu entwickeln. Dies ist einer der Hauptgründe für die große Verbreitung von Customfirmwares.

Literatur

  • Nico Jurran: Eine Scheibe für alle Fälle. Filme auf Universal Media Disc. In: c’t, ISSN 0724-8679, 21. Jahrgang (2005), Nr. 18, Seite 35, auch online.

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung SCE: „SELL-IN REACHES 50 MILLION UNITS WORLDWIDE“ (englisch, aufgerufen am 22. Juli 2009)
  2. Offizielle Webseite: Offizielle Beschreibung der PSP Slim & Lite (aufgerufen am 22. Juli 2009)
  3. Gamespot.com: PSP-3000 Hands-On (englisch, aufgerufen am 22. Juli 2009)
  4. PlayStationPortable.de: „PSP-3000 mit Bildschirmproblemen“ und „Der Grund für die Bildschirmprobleme der PSP-3000“ (aufgerufen am 22. Juli 2009)
  5. Offizieller Blog: „E3 ‘09: PSP go Leads a Huge Wave of PSN Content“ - Quelle spricht von 15 % weniger als die PSP-3000, was etwa 43 % gegenüber der PSP-1000 entspricht (159 g) (aufgerufen am 22. Juli 2009)
  6. heise.de: „Sony veröffentlicht erste Details zur PSP Go“ (aufgerufen am 22. Juli 2009)
  7. areagames.de: „Patzer vor der E3: Sony PSP Go! enthüllt“ (aufgerufen am 22. Juli 2009)
  8. PlayStationPortable.de: „UMD-Filme noch nicht tot? Harry Potter Box (Teil 1-5) kommt“ (aufgerufen am 22. Juli 2009)
  9. PlayStationPortable.de: „Pandoras Battery - Downgrade für alle PSPs“ (aufgerufen am 22. Juli 2009)
  10. Amazon.de: Go!Cam (PSP Kamera) (aufgerufen am 22. Juli 2009)
  11. Amazon.de: PSP - Go!Explore GPS-Empfänger (aufgerufen am 22. Juli 2009)
  12. PlayStationPortable.de: „Peter Dille von SCEA - zum Thema PSP und Video UMDs“ (aufgerufen am 22. Juli 2009)

13. PSP Go! Hands-On Video [2]

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