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Skopje

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Vorlage:Infobox Ort in Mazedonien Skopje (mazedonisch Скопје, albanisch Shkupi/Shkup, serbokroatisch: Skoplje/Скопље, Vorlage:ELSneu, türkisch Üsküp, lateinisch Scupi) ist die Hauptstadt von Mazedonien. Die Agglomeration Skopje hat 506.926 Einwohner (2002)[1]. Sie ist eine spezielle Selbstverwaltungseinheit (Opština), die aus 10 Gemeinden besteht.

Bevölkerung

In der Stadt leben neben Mazedoniern (338.373 oder 62,93 %), gegischsprachigen Albanern (114.568 oder 21,39 %) und Türken (46.617 oder 9 %) auch Roma (15.297 oder 4,63 %, die meisten davon im Stadtbezirk Šuto Orizari), Serben (14.295 oder 2,81 %), und Bosniaken (8.503 oder 1,5 %).

Geografie

Die Stadt liegt am Fluss Vardar und am Vodno-Gebirge. Auf dem Gipfel des Vodno befindet sich das Millenniumskreuz, das aus jedem Teil der Stadt zu sehen ist.

Gemeinden

Gemeinden von Skopje
Gemeinden von Skopje
Nr. Gemeinde
(Општина)
Fläche
(km²)
Bevölkerung
(2002)
3 Aerodrom (Аеродром) 21,85 72.009
6 Butel (Бутел) 54,79 36.154
4 Čair (Чаир) 3,52 64.773
1 Centar (Центар) 7,52 45.412
2 Gazi Baba (Гази Баба) 110,86 72.617
9 Gjorče Petrov (Ѓорче Петров) 66,93 41.634
8 Karpoš (Карпош) 35,21 59.666
5 Kisela Voda (Кисела Вода) 34,24 57.236
10 Saraj (Сарај) 229,06 35.408
7 Šuto Orizari (Шуто Оризари) 7,48 22.017
  Agglomeration Skopje 571,46 506.926

Einrichtungen

In Skopje befindet sich die Universität Sv. Kiril i Metodij und verschiedene andere Hochschulen, Theater, Museen und Kultureinrichtungen. Außerdem ist Skopje Messestadt. Die Stadt ist Sitz des mazedonisch-orthodoxen Erzbischofs und eines katholischen Bischofs.

Geschichte

Skopje im Jahre 1594

Skopje wurde von den Römern gegründet und hieß Scupi[2]. Reste dieser Stadt lassen sich heute noch besichtigen. Im Jahre 518 wurde sie durch ein Erdbeben zerstört.

Nach dem Ende des Ersten Bulgarischen Reiches im Jahre 1018 wurde Skopje zum Zentrum des neugeschaffenen byzantinischen Thema "Bulgaria". Mitte des 13. Jahrhunderts ist Skopje Zentrum der Ländereien des Boljaren und späteren bulgarischen Zar Konstantin Tich Asen (1257-1277).

Die Stadt wurde 1282 von den Serben erobert. Im Jahre 1345 ließ sich der serbische Kaiser Stefan Uroš IV. Dušan zum Kaiser der Serben und Griechen in Skopje krönen. Skopje wurde zur Hauptstadt des serbischen Kaiserreiches ernannt. Im Jahre 1392, drei Jahre nach der Niederlage der Serben in der Schlacht auf dem Amselfeld, geriet Skopje für mehr als 500 Jahre unter osmanische Herrschaft und war nunmehr unter dem Namen Üsküp bekannt. Ein weiteres schweres Erdbeben ereignete sich im Jahr 1515.

Alter Bahnhof von Skopje, beim Erdbeben 1963 teilweise zerstört, heute Nationalmuseum für Geschichte

1912 wurde Skopje in den Balkankriegen durch die serbische Armee erobert. Während des Ersten Weltkrieges wurde die Stadt 1915 von Bulgarien besetzt und 1918 von Serbien zurückerobert. Sie gehörte danach zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, dem späteren Königreich Jugoslawien.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Skopje von 1941 bis 1944 erneut von Bulgarien besetzt. Ab 1945 war Skopje die Hauptstadt der Teilrepublik Mazedonien innerhalb Jugoslawiens. Am 26. Juli 1963 zerstörte abermals ein schweres Erdbeben weite Teile der Stadt, sodass internationale Hilfe erforderlich wurde. Nahezu die gesamte Altstadt wurde zerstört, es gab 1070 Todesopfer.

Seit 1991 ist Skopje Hauptstadt des unabhängigen Staates Mazedonien.

Politik

Bürgermeister von Skopje ist Koce Trajanovski (seit 2009).

Medien

In Skopje befindet sich die Makedonska Radio Televizija (Mazedonische Radio- und Fernsehgesellschaft), kurz MPT genannt, am Boulevard Goce Delčev.

Sehenswürdigkeiten

Die Burg Kale
Alte osmanische Steinbrücke (Kameniot most) über den Vardar, dahinter auf der Anhöhe die Burg Kale
  • Skopsko Kale, Burgberg oberhalb der Stadt, erbaut während der Herrschaft von Kaiser Justinian I.. Während des letzten Erdbebens wurden die Kasernen auf dem Berg weitgehend zerstört. Die heutigen Festungsreste sind Rekonstruktionen.
  • St.-Nikita-Kloster, 1370 erbaut
  • Osmanische Steinbrücke Kameniot most über den Vardar
  • Daut-Pascha-Hamam, größte türkische Badeanlage auf dem Balkan, heute Galerie
  • Alter Bahnhof im Zentrum, wurde 1963 bei einem Erdbeben teilweise zerstört und beherbergt heute ein Museum
  • Issa-Bey-Moschee
  • Aladja-Moschee
  • Mustafa-Pascha-Moschee
  • Altstadt nördlich des Vardar, hauptsächlich von albanischsprachigen Einwohnern bewohnt
  • Basar am Nordrand der Altstadt
  • Millenniumskreuz auf dem Berg Vodno
  • Kirche St. Kliment von Ohrid
  • Statue der Mutter Theresa
  • Kirche St. Pantaleon in Nerezi nahe Skopje

Parks

In Skopje befindet sich der Gradski Park (Stadtpark) im Zentrum der Stadt. Im Gradski Park befindet sich auch das Gradski Stadion.

Wirtschaft und Verkehr

Die E 65 im Norden von Skopje

Skopje ist ein Verkehrsknotenpunkt und bildet den nördlichen Eingang zum Vardartal, das eine Engstelle des wichtigen Verkehrskorridors von Mitteleuropa nach Thessaloniki in Griechenland bildet. In dem engen Tal verlaufen Bahn und Autobahn parallel. Im Frühjahr 2009 wurde die Umfahrungsautobahn um Skopje fertiggestellt. Damit verläuft der Transit-Verkehr nicht mehr durch die Stadt.

Es gibt Eisenbahnverbindungen der Mazedonischen Eisenbahnen nach Belgrad, Thessaloniki, Kosovo Polje und Kičevo. Zusätzlich befindet sich zur Zeit eine Eisenbahnstrecke von Sofia nach Tirana durch Skopje in Bau. Der nach dem Erdbeben 1963 neu erbaute Bahnhof von Skopje (Železnička stanica) befindet sich im Stadtteil Aerodrom, der östlich des Zentrums liegt. In direkter Nähe zum Bahnhof befindet sich der Busbahnhof (Avtobuska stanica). Es gibt regelmäßige lokale Busverbindungen sowie Busverbindungen in die Nachbarländer und nach Mitteleuropa.

Das größte Industriegebiet befindet sich im Norden von Skopje an der Straße in Richtung der kosovarischen Hauptstadt Priština.

Etwa 20 Kilometer östlich des Stadtzentrums befindet sich der größte Flughafen des Landes.

Partnerstädte

Persönlichkeiten

Tafel am Geburtshaus von Mutter Teresa

Literatur

  • Glen V. Berg, The Skopje, Yugoslavia Earthquake July 26, 1963, 1964
  • The Skopje earthquake of 26 july 1963. Report of the Unesco Technical Assistance Mission, 1968

Galerie

Einzelnachweise

  1. stat.gov.mk - Ergebnisse der Volkszählung von 2002 (engl./maz.)
  2. ruins of Scupi in the Republic of Macedonia
  3. Biografie über Mehmeti

Siehe auch

Commons: Skopje – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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