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Longarone

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Vorlage:Infobox Ort in Italien Longarone ist eine Gemeinde in der italienischen Provinz Belluno, Region Venetien, ca. 20 km nördlich von Belluno gelegen.

Longarone wird zum ersten mal in einem Dokument aus dem Jahre 1190 erwähnt. Es war eines der Dörfer, die den mittleren Lauf des Flusses Piave säumen. Der Name ist geographischen Ursprungs und kommt von "Longoria", einem antiken Ausdruck, der ein schmales Landstück entlang des Flusses beschreibt. Das ursprüngliche bürgerliche und religiöse Zentrum war Pieve di Lavazzo, das auf Grund seiner geschützten Lage eine wesentlich weiter in die Vergangenheit zurückreichende Geschichte aufweist. Die Vororte Dogna und Provagna am linken Ufer des Piave, Pirago und Fortogna am rechten, waren größere und wichtige Ansiedlungen des heutigen Zentrums und haben eine höhere Anzahl an historischen Funden hervorgebracht. Die ältesten Bauwerke dieser Gegend sind die Brücke von Muda Maè und ein Teil der Straße bei Roggia.

Im Jahre 1360 erhielt Longarone eine eigene kleine Kirche, die in der Folgezeit umgebaut und dem Hl. Christophorus geweiht wurde. Man benutzte sie dann als Taufkapelle. In der Nähe der Kirche befand sich ein Altenheim. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts treten Belluno und sein Umkreis in die Venetianische Republik ein und Longarone beginnt seine wichtige Funktion als Handelszentrum. Die ersten Sägewerke werden am Piave errichtet. Der Waldbestand wird immer wichtiger, so dass sich die Serenissima dafür interessiert. Anfang des 18. Jahrhunderts beginnt der Zufluss von reichen Arbeiter-, Händler- und Verwalterfamilien nach Longarone, die hier ihre Betriebe errichten. Die Villen, die sie erbauten, verliehen Longarone den architektonischen Anblick eines prächtigen Zentrums des 18. Jahrhunderts. Einige dieser Villen überleben leider nur in der Erinnerung, wie z. B. der Palazzo Sartori mit seiner charakteristischen Treppe oder die Villa Stefani, die später bekannt wurde als Villa Málcolm. Andere Villen stehen noch, wie z. B. der Palazzo Mazzolá, der heutige Sitz des Rathauses. Das 18. Jahrhundert ist die Blütezeit der künstlerischen Tätigkeiten der Stadt. Aus Longarone stammen Niccolò Cavalli, Ziselierer, Pietro Gonzaga, Maler und Bühnenbildner am Hof des Zaren, und Caterino Mazzolà, der unter anderem das Libretto für eine Oper von Wolfgang Amadeus Mozart verfasst hat. Im 19. Jahrhundert beteiligen sich einige Bewohner am Aufstand Norditaliens gegen die Herrschaft der Habsburger. Einer der Patrioten ist Jacopo Tasso, der 1849 in Treviso von den Österreichern hingerichtet wird und dem zu Ehren in Longarone ein Denkmal steht.

Die Nachbargemeinden von Longarone sind Belluno, Castellavazzo, Erto e Casso (PN), Forno di Zoldo, La Valle Agordina, Ponte nelle Alpi, Sedico und Soverzene. In Longarone endet der Dolomiten-Höhenweg 3.

Die Stadt wurde am 9. Oktober 1963 durch die Katastrophe von Vajont fast vollständig zerstört und in den 1960er und 1970er Jahren wieder aufgebaut.