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Odilienberg

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Der Odilienberg ist im Elsass in den Vogesen auf 763 m NN gelegen und mit einer Burg bekrönt. Neben der sogenannten Heidenmauer (ca. 1000 v. Chr.) finden sich auf dem Berg und in der Region noch zahlreiche keltische Zeugnisse, z.B. Megalithen. Die damalige Burganlage dürfte als Ausguck und Schutzburg für die Bewohner des Rheintals genutzt worden sein. Aus der römischen Epoche ist das römische Tor erhalten. Der merowingische Graf/Herzog Eticho gündete hier im 7. Jahrhundert ein Kloster und setzte als dessen Äbtissin seine Tochter Odilia ein. Der Ort wurde bis ins Mittelalter als Frauenkloster genutzt und ist der hl. Odilia gewidmet. Die Äbtissin Herrade von Landsberg (1195) verfasste dort die künstlerisch wertvolle christliche Enzyklopädie Hortus Deliciarum. Prämonstratenser Mönche führten das Haus weiter nachdem es mit der Zeit verwaiste und bauten es weiter zu einem Wallfahrtsort auf. Nach den Wirren der französischen Revolution wird das Kloster vom Bischof von Strassburg zurückgekauft und die Wallfahrt wieder belebt. In heutiger Zeit wird die Burg unter kirchlicher Leitung als Hotel genutzt.