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Erzbistum Minsk-Mahiljou

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Erzbistum Minsk-Mahiljou

Karte Erzbistum Minsk-Mahiljou
Basisdaten
Staat Weißrussland
Diözesanbischof Tadeusz Kondrusiewicz
Weihbischof Antoni Dziemianko
Emeritierter Diözesanbischof Kazimierz Kardinal Świątek
Gründung 13. April 1991
Fläche 69.800 km²
Dekanate 6 (2000)
Pfarreien 89 (2004)
Einwohner 4.800.000 (2004)
Katholiken 210.000 (2004)
Anteil 4,4 %
Diözesanpriester 35 (2004)
Ordenspriester 31 (2004)
Katholiken je Priester 3182
Ordensbrüder 43 (2004)
Ordensschwestern 65 (2004)
Ritus Römischer Ritus
Liturgiesprache Weißrussisch
Russisch
Kathedrale St. Mariä Namen zu Minsk
Konkathedrale St. Mariä Himmelfahrt und St. Antonius
Anschrift pl. Swobody 9
220030 Minsk
Belarus
Website http://www.bistummainz.de/bistum/index.html
Suffraganbistümer Bistum Grodno
Bistum Pinsk
Bistum Witebsk
Kathedrale der Heiligen Jungfrau Maria zu Minsk

Das Erzbistum Minsk-Mahiljou (Мінска-Магілёўская архідыяцэзія, auch in der englischen Transkription Minsk-Mohilev, lat.: Archidioecesis Minscensis Latinorum-Mohiloviensis Latinorum) ist heute das römisch-katholische Erzbistum für Weißrussland. Es hatte im 18./19. Jahrhundert eine herausragende Bedeutung für die römisch-katholische Kirche im Russischen Reich bzw. der Sowjetunion.

Die Residenz des Erzbischofs befindet sich in Minsk. Am 21. September 2007 ernannte Papst Benedikt XVI. den bisherigen Moskauer Erzbischof Kondrusiewicz zum Nachfolger des im Juni 2006 emeritierten Erzbischofs Kardinal Swiatek.

Geschichte

Erzbistum Mahiljou

  • bis 18. Jh.: Vor den Teilungen Polens leben nur wenige Katholiken in Russland. Seelsorge nur durch Missionsstationen (Jesuiten in Moskau seit 1648). Peter der Große gewährt 1706 Religionsfreiheit unter der Bedingung, keine Konversionen zu fördern.
  • 1773: Die Teilungen Polens bringen viele Hunderttausend Katholiken unter russische Herrschaft. Anders als bei der Unierten Kirche versucht der Staat, die katholische Kirche für seine Zwecke zu instrumentalisieren. Es kommt zur Gründung von Gemeinden (z.B. Franziskaner in Sankt Petersburg) und kirchlichen Schulen, es gibt Steuerfreiheit für die Kirche und ihre Einrichtungen. Da in der ersten Teilung keine der alten polnischen Bischofssitze an Russland fallen, gründet Katharina die Große ein Bistum für das gesamte Reich mit Sitz in Mahiljou.
  • 1783: Erhebung von Mahiljou zum Erzbistum für ganz Russland (am 15. April 1783).
  • 1793: Mit der 2. Polnischen Teilung fallen die Bischofssitze Kamjanez, Luzk, Schytomyr, Livland und Wilna an Russland und werden vorübergehend aufgehoben.
  • 1798: Vier der fünf aufgehobenen Bistümer werden wiedererrichtet: Kamjanez, Luzk (vereinigt mit Schytomyr), Livland (unter dem Namen Samogitia) und Wilna. Zusätzlich wird das Bistum Minsk neu eingerichtet.
  • 19. Jh.: Der Katholizismus in Russland ist Verfolgungen ausgesetzt, insbesondere während der Regentschaft Nikolaus' I. und Alexanders II. (1825–81).

Bistum Minsk

  • 1798: Begründung eines Bischofssitzes in Minsk (am 9. August 1798).
  • 1869–1917: Das Bistum Minsk wird in Personalunion von den Erzbischöfen von Mahiljou mitverwaltet.
  • 1917 Die russische Regierung unter Kerenski entscheidet, die Diözese Minsk wiederzuerrichten. Ein Diözesan-Administrator Eduard O’Rourke wird eingesetzt.

Erzbistum Minsk-Mahiljou

  • 1991: Vereinigung des (Erz-)Bistums Minsk mit dem Erzbistum Mahiljou zum Erzbistum Minsk-Mahiljou.
  • 1991: Nach 10 Jahren Vakanz wird ein Erzbischof ernannt und geweiht
  • 1991: Errichtung des suffraganen Bistums Grodno.
  • 1999: Errichtung des Bistums Vitebsk auf einem Teil des Erzbistums Minsk-Mahiljou.

Erzbischöfe von Mahiljou bzw. Minsk-Mahiljou

  • Stanislaw Jan Bogusz Siestrzencewicz (1783–1826)
  • Kasper Kazimierz Cieciszowski (1828–1831)
  • Mateusz Lipski (1831–1841)
  • Ignacy Ludwik Pawlowski (1841–1842)
  • Kazimierz Dmochowski (1848–1851)
  • Ignacy Holowinski (1851–1855)
  • Waclaw Zylinski (1856–1863)
  • Antoni Fijalkowski (1872–1883) (Petersburg 1873)
  • Aleksander Dziewaltowski-Gintowt (1883–1889)
  • Szymon Marcin Kozlowski (1891–1899) (auch Bischof von Luzk)
  • Boleslaw Hiweronim Klopotowski (1901–1903) (auch Bischof von Luzk)
  • Jerzy Józef Elizeusz Szembek (1903–1905)
  • Apolinary Wnukowski (1908–1909)
  • Wincenty Kluczynski (1910-1914)
  • Eduard von der Ropp (1917–1939) (auch Bischof von Vilnius)
  • Boleslas Sloskans (1926–1981) (Apostolischer Administrator von Mahiljou)
  • vakant (1981–1991)
  • Kazimierz Kardinal Swiatek (1991–2006)
  • Tadeusz Kondrusiewicz (seit 2007)

Administratoren und Bischöfe von Minsk

Siehe auch