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Lauenburg/Elbe

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Wappen Deutschlandkarte
Lauenburg/Elbe
Deutschlandkarte, Position der Stadt Lauenburg/Elbe hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 22′ N, 10° 33′ OKoordinaten: 53° 22′ N, 10° 33′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Herzogtum Lauenburg
Höhe: 49 m ü. NHN
Fläche: 9,56 km2
Einwohner: 11.599 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 1213 Einwohner je km2
Postleitzahl: 21481
Vorwahl: 04153
Kfz-Kennzeichen: RZ
Gemeindeschlüssel: 01 0 53 083
Adresse der
Stadtverwaltung:
Amtsplatz 5
21481 Lauenburg/Elbe
Website: www.lauenburg.de
Bürgermeister: Harald Heuer
Lage der Stadt Lauenburg/Elbe im Kreis Herzogtum Lauenburg

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Lauenburg/Elbe um 1895
Lauenburg/Elbe

Lauenburg/Elbe ist eine Kleinstadt an der Elbe im südlichsten Zipfel von Schleswig-Holstein. Sie liegt etwa 40 km südöstlich von Hamburg und ist die südlichste Stadt Schleswig-Holsteins.

Geographie

Lauenburg liegt an der Elbe nahe dem Dreiländereck Schleswig-Holstein – NiedersachsenMecklenburg-Vorpommern.

Geschichte

Der Name Lauenburg leitet sich von dem slawischen Wort Lave für Elbe ab.

Die Stadt soll samt der namensgebenden Lauenburg 1182[2] von Bernhard von Askanien, dem Vorfahren der Herzöge von Lauenburg, gegründet worden sein. Einigkeit über die Richtigkeit dieser Angabe besteht bisher nicht. Die Stadt bezog sich früher auf ein Dokument aus dem Jahr 1260. 1960 feierte man deshalb den 700. Geburtstag. Andererseits geht Wichmann von Meding nach seiner neueren Forschung davon aus, dass die Stadt von den Dänen 1209 gegründet wurde.[3] Sie hatten sich unter König Knut VI. der Grafschaften Holstein und Ratzeburg und 1199 der Lauenburg bemächtigt, die zuvor in Hand der Welfen war.[4] Ältere Quellen weisen daraufhin, dass Herzog Albrecht I. nach dem Sieg bei Bornhöved (1227) unterhalb der Burg eine Stadt anlegen wollte.[5] Der erste Pfarrer der Kirche wurde erstmals 1243 erwähnt. Das Stadtrecht erhielt Lauenburg vor dem Jahr 1260.

Lauenburg war Herzogtum bis 1689, wobei das Gebiet des alten Herzogtums weitgehend mit dem heutigen Kreis Herzogtum Lauenburg übereinstimmte. Im Mittelalter war Lauenburg ein wichtiger Handelspunkt am Stecknitzkanal, der hier von der Elbe abzweigte. Die Alte Salzstraße überquerte die Elbe 4 km westlich bei der Ertheneburg bei Schnakenbek.

Im Jahre 1635 wurde die Schifferbrüderschaft gegründet. 1865, nach dem Deutsch-Dänischen Krieg, kam im Vertrag von Gastein Schleswig zu Preußen, Holstein zu Österreich, Lauenburg wiederum zu Preußen.

Während des Zweiten Weltkriegs blieb die Stadt weitgehend von Zerstörungen verschont. Beim Rückzug der Wehrmacht über die Elbe wurde die Lauenburger Elbbrücke 1945 von deutschen Pionieren gesprengt. In den letzten Kriegstagen standen britische Streitkräfte auf der Lauenburg gegenüberliegenden Elbseite. Nach der Zerstörung einiger Gebäude durch Artilleriebeschuss kapitulierte die Stadt.

1951 wurde die neue Elbbrücke fertiggestellt. Am 12. März 1953 schoss eine sowjetische MiG-15 an der Elbe bei Lauenburg in Grenznähe zur DDR ein britisches Militärflugzeug ab.

Politik

Von den 23 Sitzen in der Stadtvertretung hat die CDU zehn Sitze, die SPD neun und die FDP und Bündnis 90/Die Grünen haben je zwei Sitze. Bürgervorsteher ist Andreas Lojek (CDU).

Wappen

Blasonierung: „In Silber eine rote Burg mit goldenem Tor in der Mauer und zwei spitz bedachten Zinnentürmen; zwischen ihnen schwebend ein gespaltener Schild: vorn in Silber ein halber roter Adler am Spalt, hinten neunmal geteilt von Schwarz und Gold, überdeckt mit schrägem, gebogenem grünen Rautenkranz.“[6]

Städtepartnerschaften

Wirtschaft

Verkehr

Bahnhof von Lauenburg

Bei Lauenburg befindet sich eine Straßen- und Eisenbahnbrücke über die Elbe. Außerdem beginnt bei Lauenburg oberhalb der Elbe-Lübeck-Kanal und wenige Kilometer weiter westlich (im niedersächsischen Artlenburg) der Elbe-Seitenkanal. Lauenburg besitzt einen Bahnhof an der Bahnstrecke Lübeck–Lüneburg.

Die Bundesstrasse B5, die mitten durch den Ort führt, sorgt für einen stetigen Fluss an LKWs, die den Ort durchqueren. In den letzten Jahren hat der Verkehr der LKWs stark zugenommen, sie stellen eine Lärmbelästigung und Umweltverschmutzung dar. Da die LKWs mitten durch den Ort fahren, ist seit vielen Jahren eine Umgehungsstraße [7] geplant. Mit der Umsetzung des Vorhabens wurde jedoch bis heute nicht begonnen, da die zuständigen Entscheidungsträger des Ministeriums in Kiel nicht der Ansicht [8] sind, dass für eine Umgehungsstraße ein vordringlicher Bedarf besteht.

Ansässige Unternehmen

Bildung

Schulen

Gemeinschaftsschule Lauenburg mit Förderschulzentrum (Zusammenschluss aus der ehemaligen Hasenberg-HS, Albinus-RS und Pestalozzi-Förderschule)

Grundschule Weingarten

Grundschule Hasenberg

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Winterlicher Blick auf Lauenburg mit der Maria-Magdalenen-Kirche

Die Stadt besitzt eine sehenswerte Altstadt. In der Nähe am Beginn des alten Stecknitz-Kanals befindet sich die Palmschleuse, die älteste erhaltene Kesselschleuse Deutschlands.

Sehenswert ist auch die alte Maria-Magdalenen-Kirche, die etwa 1220 gegründet wurde und ein bedeutsames Baudenkmal aus dem 13. Jahrhundert darstellt.

Auf dem Schlossberg finden sich die Überreste des Lauenburger Schlosses.

Wenn man den Ort auf dem nördlich der Elbe verlaufenden Wanderweg verlässt, kommt man nach einigen Minuten zu der ehemaligen Mündung der Möllner Schmelzwasserrinne in das Urstromtal der Elbe. Hier ragt der Rücken der Geest rund 68 m hoch über der Elbeniederung auf. Die Elbe hat hier im Laufe der Zeit ein hohes Steilufer herausgebildet.

In der Altstadt ist das Künstlerhaus Lauenburg angesiedelt, eine Internationale Stipendiatenstätte des Landes Schleswig-Holstein unter der Schirmherrschaft des Kultusministeriums. In den letzten 20 Jahren konnten ca. 90 Stipendien vergeben werden.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Sonstige Persönlichkeiten

  • Julius Hackethal (* 1921 in Reinholterode, † 1997 in Bernau am Chiemsee), Arzt

Ehrenbürger

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Die Stadt gibt diese Jahreszahl auf ihrer Website an
  3. Presseartikel: Lauenburger Historikerstreit flammt wieder auf
  4. Hans-Georg Kaack: Ratzeburg: Geschichte einer Inselstadt, Wachholtz, Neumünster 1987, ISBN 3-529-02683-2
  5. S. Hirzel, etc.: Forschungen zur deutschen Landeskunde, Deutsche Akademie für Landeskunde; Leipzig etc 1940
  6. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  7. http://www.bergedorfer-zeitung.de/lauenburg/article20974/Neuer_Denkansatz_zur_Ortsumgehung.html
  8. http://www.bergedorfer-zeitung.de/lauenburg/article14727/Kommt_die_Umgehungsstrasse_doch.html

Quellen und Literatur

  • Peter von Kobbe: Geschichte und Landesbeschreibung des Herzogthums Lauenburg, Altona 1837
  • Friedrich Lammert: Die älteste Geschichte des Landes Lauenburg: von den Anfängen bis zum Siege bei Bornhöved. Lauenburgischer Heimatverlag, Ratzeburg 1933
  • Chronik der Stadt Lauenburg/Elbe herausgegeben vom Magistrat der Stadt, WETA-Druck, Lauenburg 1993
  • William Boehart: Lauenburg . Sutton, Erfurt 2000, ISBN 3-89702-210-9
  • William Boehart, Heinz Bohlmann, Cordula Bornefeld, Christian Lopau: Zwischen Stillstand und Wandel: der besondere Weg des Kreises Herzogtum Lauenburg in die Moderne. Hrsg.: William Boehart ... im Auftr. des Heimatbund und Geschichtsvereins Herzogtum Lauenburg e.V., Viebranz, Schwarzenbek 2001, ISBN 3-921595-33-9
  • Wichmann von Meding: Stadt ohne Land am Fluß: 800 Jahre europäische Kleinstadt Lauenburg. Lang, Frankfurt am Main [u.a.] 2007, ISBN 978-3-631-55963-5
  • Wichmann von Meding: Lauenburg - Zur Geschichte des Ortes, Amtes, Herzogtums : ... . Lang, Frankfurt am Main [u.a.] 2008, ISBN 978-3-631-57193-4