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Carl Severing

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Carl Severing (*1. Juni 1875 in Herford, † 23. Juli 1952 in Bielefeld) war ein sozialdemokratischer Politiker und Minister.

Datei:Otto-Braun-Otto-Wels-Carl-Severing-1932.jpg
Otto Braun (links), Otto Wels (mitte) und der preußische Innenminister Carl Severing, SPD, 1932

Leben

Er entstammte dem Arbeitermilieu und trat nach einer Schlosserlehre 1893 in Herford der SPD bei. Er war erster Geschäftsführer des SPD-Vereins in Bielefeld, von 1905 bis 1924 Stadtverordneter in Bielefeld, 1907 bis 1911 Mitglied des Reichstages. Von 1912 bis 1919 war er Redakteur der sozialdemokratischen "Volkswacht" in Bielefeld.

In der Novemberrevolution 1918 war er Mitbegründer des Bielefelder Volks- und Soldatenrates. 1920 wurde er wieder in den Reichstag gewählt, 1921 in den preußischen Landtag. Er war zweimal preußischer Innenminister, von 1920 bis 1926 und von 1930 bis 1932. 1928 bis 1930 war er Reichsinnenminister. Nach 1920 war er verantwortlich für die Niederwerfung von kommunistischen Unruhen in Preußen. Unter Severing wurde die preußische Schutzpolizei durch geschickte Personalpolitik zu einem Hort der republikanischen Gesinnung. Sein Versuch, die NSDAP als hochverräterisch verbieten zu lassen, wurde von offenen und versteckten NSDAP-Mitgliedern im Reichsinnenministerium unterlaufen. Das Kabinett Papen drängte ihn beim so genannten Preußenschlag aus dem Amt.

Nach 1933 saß er kurz in Haft, war dann Pensionär. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte er verschiedene Funktionen bei der SPD, unter anderem als Landtagsabgeordneter in Nordrhein-Westfalen. 1946 bis 1948 war er Redakteur der "Neuen Presse" in Bielefeld.

Werke

  • Mein Lebensweg. - Köln : Greven, 1950 (2 Bände)

Literatur

  • Alexander, Thomas: Carl Severing : Sozialdemokrat aus Westfalen mit preussischen Tugenden. - Bielefeld : Westfalen-Verl., 1992
  • Menzel, Hans: Carl Severing. - Berlin : Historisch-Politischer Verl., 1932
  • Neumann, Klaus: Carl Severing : von der Armenschule ins Ministeramt. - Münster: Landschaftsverband Westfalen-Lippe, 1991


Biografie

Online-Biografie von Horst Lademacher