Landkreis Meißen
Wappen | Deutschlandkarte |
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Datei:Landkreis Meissen.jpg | ![]() |
Basisdaten | |
Koordinaten: | 51° 10′ N, 13° 29′ O |
Bestandszeitraum: | 2008– |
Bundesland: | Sachsen |
Direktionsbezirk: | Dresden |
Verwaltungssitz: | Meißen |
Fläche: | 1.454,59 km2 |
Einwohner: | 239.221 (31. Dez. 2024)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 164 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | MEI |
Kreisschlüssel: | 14 6 27 |
Kreisgliederung: | 35 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Brauhausstraße 21 01662 Meißen |
Website: | www.kreis-meissen.de |
Landrat: | Arndt Steinbach (CDU) |
Lage des Landkreises Meißen in Sachsen | |
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Der Landkreis Meißen umfasst das Kerngebiet der einstigen Markgrafschaft Meißen. Sein heutiges Territorium besteht seit dem 1. August 2008 und wurde zunächst am 1. Januar 1996 aus dem Landkreis Meißen und Teilen des Landkreises Dresden-Land gebildet. Am 1. August 2008 schlossen sich der Landkreis Meißen (1996–2008) und der Landkreis Riesa-Großenhain zum neuen Landkreis Meißen zusammen.
Geografie
Der Landkreis Meißen ist ein Landkreis in der nördlichen Mitte des Freistaates Sachsen, durch den die Elbe fließt. Nachbarkreise sind im Norden die brandenburgischen Landkreise Oberspreewald-Lausitz und Elbe-Elster, im Osten der Landkreis Bautzen, im Südosten die kreisfreie Stadt Dresden, im Süden die Landkreise Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und im Südwesten der Mittelsachsen.
Geschichte
1334 wurde der untere Verwaltungsdistrikt der Markgrafschaft Meißen, das Amt Meißen, zum ersten mal urkundlich genannt. Es erstreckte sich von Mohorn im Süden bis nach Riesa im Norden sowie von der Elbe im Osten bis zur Linie Mügeln-Döbeln im Westen.
1835 wurden aus den Ämtern die Amtshauptmannschaften im Königreich Sachsen. Die Amtshauptmannschaft Meißen und Amtshauptmannschaft Großenhain entstanden und existierten mit nur geringen Änderungen fast ein Jahrhundert lang ohne wesentliche territoriale Veränderungen bis 1952. Allerdings erfolgte 1939 die reichseinheitliche Umbenennung in Landkreis Meißen bzw. Großenhain. Es bestanden die kreisfreien Städte Meißen (ab 1915), Radebeul (ab 1935) und Riesa (ab 1924).
1952 wurde die DDR-Kreisreform durchgeführt. Daraus resultierten Veränderungen des Gebietsstandes: vom jetzt Kreis Meißen genannten Verwaltungsgebiet gingen Gemeinden an die Kreise Freiberg und Döbeln, insbesondere aber an die neugebildeten Kreise Freital und Dresden-Land. Aus dem Landkreis Großenhain wurden der Kreis Riesa und der Kreis Großenhain.
1990 erfolgte die Umbenennung der Kreise wieder in Landkreise.
1994 vereinigten sich die Landkreise Großenhain und Riesa zum Landkreis Riesa-Großenhain.
1996 wurde der damalige Landkreis Meißen zum 1. Januar um Teile des aufgelösten Landkreises Dresden erweitert und hieß deswegen vom 1. Januar 1996 bis 28. Februar 1997 Landkreis Meißen-Radebeul.
Am 1. August 2008 entstand im Zuge der Kreisreform Sachsen 2008 der neue Landkreis Meißen, der aus dem bisherigen Landkreis Meißen und dem Landkreis Riesa-Großenhain hervorging.
Wirtschaft
Die Region wurde durch das Wegbrechen des bisherigen Wirtschaftsgefüges nach der Wende völlig verändert. So sind zwar seit der Mitte der 90er Jahre des vorherigen Jahrhunderts zahlreiche Unternehmen entstanden, diese konnten aber nicht die weggefallenen Arbeitsplätze kompensieren. Durch die Nähe zu Dresden, aber auch im Zuge großer wirtschaftspolitischer Anstrengungen der vergangenen Jahre nimmt der Landkreis eine Spitzenposition unter den sächsischen Landkreisen ein. Die Wirtschaftsstruktur ist zu etwa gleichen Teilen vom produzierenden und verarbeitenden Gewerbe, von Landwirtschaft und Weinbau sowie vom Tourismus geprägt. Anballungen von Industrie und Gewerbe existieren vor allem um die fünf Großen Kreisstädte Meißen, Riesa, Großenhain, Coswig und Radebeul, es sind aber auch zahlreiche, gut ausgelastete Gewerbegebiete entstanden. Die Landwirtschaft ist vor allem durch den Anbau von Obst- und Gemüsesorten geprägt, während der unter Kennern geschätzte und weithin bekannte Wein der Region an den nördlichen Elbhängen gedeiht.
Folgende Firmen besitzen überregionale Bedeutung:
- Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer AG - Werk Radebeul (ehemals Planeta) in Radebeul
- arevipharm in Radebeul
- AWD.pharma in Radebeul
- RIBE Elektroarmaturen Radebeul in Radebeul
- Vodafone D2 in Radebeul
- Vadossi in Radebeul
- Teehaus in Radebeul
- ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi Riesa
- SALZGITTER Mannesmann Rohr Sachsen GmbH in Zeithain bei Riesa
- WACKER-Chemiewerk in Nünchritz
- Teigwaren Riesa
- Pneumantwerke Riesa
- BuS Elektronik Riesa
- Kappus Seifen Riesa
- Ölwerke Riesa
- Elbbinnenhafen Riesa
- STEMA Metalleichtbau Großenhain
- Polartherm Flachglas Großenhain
- Fischbach Kunststofftechnik
- Eickhoff Wind Power GmbH in Klipphausen
Tourismus
Fremdenverkehr und Tourismus sind Lebensadern für den Landkreis. Der Landkreis genießt touristisch einen guten Ruf. Jedes Jahr übernachten mehr als 1/2 Millionen Personen im Landkreis. Im Jahr 2000 wurde eine Bettenauslastung von fast 40 Prozent erreicht. Damit liegt diese Region an vierter Stelle in Sachsen. Der Anteil des Landkreises am Gesamtvolumen der Region „Sächsisches Elbland“ beträgt zirka 37–40 Prozent. Einige der berühmtesten Bauwerke im Landkreis Meißen sind zum Beispiel Albrechtsburg, Schloss Moritzburg, Schloss Schönfeld, Schloss und Palais Zabeltitz, Schloss (Bergfried) Großenhain, Schloss Wackerbarth, Hoflößnitz, Schloss Nossen, Klosterpark Altzella oder Schloss Heynitz.
Daten 2004 | |
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angebotene Betten: | 4617 |
geöffnete Betriebe: | 97 |
durchschnittliche Auslastung: | 30 % |
durchschnittliche Aufenthaltsdauer: | 3 Tage |
Ankünfte: | 206.985 |
Übernachtungen: | 560.502 |
Politik
Landrat
Am 8. Juni 2008 fand die Landratswahl im Landkreis Meißen statt. Arndt Steinbach (CDU) konnte sich im ersten Wahlgang mit 56,7 % der Stimmen gegen fünf Mitbewerber durchsetzen[2]. Er ist somit erster Landrat des neu gebildeten Landkreises.
Kreistag
Der Kreistag des Landkreises Meißen wurde ebenfalls am 8. Juni 2008 gewählt. Die 92 Sitze im Kreistag verteilen sich folgendermaßen auf die einzelnen Parteien[3]:

Partei | Stimmen (%) | Sitze |
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CDU | 44,8 | 43 |
Die Linke | 18,1 | 17 |
SPD | 10,0 | 9 |
FDP | 8,5 | 8 |
NPD | 5,7 | 5 |
Bündnis 90/Die Grünen | 5,0 | 4 |
FW | 4,1 | 3 |
DSU | 3,3 | 3 |
Fraktionsvorsitzende im Kreistag:
- Burkhard Müller – CDU
- Bärbel Heym – Die Linke
- Udo Schmidt – SPD
- Dr. Andreas Timmler – FDP
- Mirko Beier - NPD
- Walfriede Hartmann – Bündnis 90/Die Grünen
Die Fraktionen CDU und FDP haben gemeinsam mit den 3 Kreisräten der Freien Wähler eine Zusammenarbeit für die Amtsperiode beschlossen, SPD und Grüne bilden eine Zählgemeinschaft.
Wappen

Das Landkreiswappen stellt einen auf goldenem Hintergrund innerhalb eines roten Innenbordes aufrecht stehenden, nach rechts gewendeten, rotbewehrten, schwarzen Löwen mit rot ausschlagender Zunge dar. Es greift das Wappen der einstigen Markgrafen von Meißen auf und ergänzt es um den Innenbord. Die Wahl dieses Wappens drückt aus, dass der Landkreis Meißen ein Gebiet umfasst, das mit dem historischen Zentrum der früheren Markgrafschaft Meißen gleichbedeutend ist. Die modifizierte Version wurde am 19. März 2009 durch den Landkreis angenommen, weil durch die vorherige Version Rechte der heraldischen Gesellschaft "Schwarzer Löwe" verletzt wurden.
Logo
Die blaue Welle symbolisiert den Fluss Elbe, der den Landkreis durchzieht, das grüne Häkchen die malerischen Elbhänge, an denen schon seit 800 Jahren der von Kennern geschätzte Meißner Wein gedeiht.
Verkehr

- Autobahnen
- A 4, Aachen – Görlitz, Dreieck Nossen
- A 13, Berlin – Dresden, AS Radeburg
- A 14, Magdeburg – Nossen (AS Nossen-Nord, AS Nossen-Ost, Dreieck Nossen)
- Bundesstraßen
- B 6, Cuxhaven – Görlitz (ehem. Reichsstraße 6)
- B 98, Zeithain – Laußnitz
- B 101, Berlin – Aue (basiert im Bereich Sachsens auf der ehem. „Silberstraße“ aus dem 12. Jh., die durch die Markgrafschaft Meißen ins Erzgebirge führte)
- B 169, Neuensalz - Cottbus
- B 175, Pöllnitz – Nossen
- B 182, Wittenberg - Riesa
- Wasserstraßen
- Öffentlicher Personennahverkehr
- Regionale Buslinien der Verkehrsgesellschaft Meißen
- Regionale Buslinien der Kreisverkehrsgesellschaft Riesa-Großenhain (KVRG)
- Zugverbindung: Dresden – Riesa – Leipzig
- Zugverbindung: Dresden – Döbeln – Leipzig
- S-Bahn S1: Meißen – Coswig – Dresden – Pirna – Schöna
- Straßenbahnlinie 4 der Dresdner Verkehrsbetriebe: Dresden-Laubegast - Radebeul - Coswig - Weinböhla
- Flughäfen
Städte und Gemeinden

(Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2024[4])
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Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2024 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 15. Mai 2022 (Gebietsstand 01.01.2024). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 4. Juli 2025. (Hilfe dazu).
- ↑ Ergebnis der Landratswahl 2008. Abgerufen am 8. Dezember 2008.
- ↑ Ergebnis der Kreistagswahl 2008. Abgerufen am 8. Dezember 2008.
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2024 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 15. Mai 2022 (Gebietsstand 01.01.2024). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 4. Juli 2025. (Hilfe dazu).