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Maues

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Münze des Maues

Maues (auf Münzen als Genitiv ΜΑΥΟΥ Mauou überliefert, in Kharoshthi als Moasa) war ein Indo-Skythischer König, der um 120–85 v. Chr. (nach anderen Untersuchungen 85–60 v. Chr.) regierte.

Datierung

Kupfertafel des Moga aus Taxila

Er gilt als der erste Herrscher des Indo-Skythischen Königreiches. Seine genaue chronologische Einordnung ist nicht sicher, doch scheint das erste Viertel des ersten Jahrhunderst v. Chr. am wahrscheinlichsten.[1] Es gibt einige datierte Inschriften, die Maues erwähnen. Aus Taxila stammt eine Kupfertafel von einem gewissen Patika, der Buddharelikte nennt. Diese Inschrift ist in ein Jahr 78, 5. Tag des makedonischen Monats Panemos datiert und nennt den Großen König, den großen Moga. Das Datum ist problematisch, da nicht sicher ist, welche Ära damit gemeint ist.[2] Auch die Identifizierung von Maues (in griechischen Inschriften) mit dem Mago der Inschrift auf der Kupferplatte (in Kharoshthi) wurde bezweifeltref[3] Andere datierte Inschriften nennen die Jahrszahlen 58, 60 und 68. Dies hat daher zur Annahme geführt, dass Maues nach dem Tode des parthischen Königs Mithridates II. an die Macht kam.[1] Maues überprägte die Münzen anderer Herrscher. Er überprägte zum Teil Münzen des Indo-griechischen Königs Apollodotos II., der wahrscheinlich der Vorgänger von Maues in Taxila war.[1]

Herrschaft

Die Machtübernahme des Maues ist jedoch bisher nicht mit letzter Gewissheit geklärt. Die Fundorte und Prägestätten seiner Münzen geben einen Hinweis aus sein Reich, das Hazara, Kaschmir, Gandhara mit der Hauptstadt Taxila und Afghanistan umfasste.

Maues ist größtenteils nur von seinen Münzen bekannt. Nach den Münzprägungen mag Taxila seine Hauptstadt gewesen sein. Den Titel König der Könige übernahm er vielleicht direkt von den Parthern. Es ist deshalb auch vermutet worden, dass er parthischer Abstammung war. Namen und Gottheiten (meist griechische) auf den Münzen deuten eine Heiratspolitik mit den Indo-Griechen an. So erscheint er auf einigen Münzen mit der Königin Machene, die eventuell aus Taxila stammte. Auf den Münzen erscheinen neben den griechischen Gottheiten, auch buddhistische Symbole.

Die Münzen des Maues

Die Münzen des Maues zeigen nie das Profil des Herrschers, orientieren sich aber an indo-griechische Prägungen, wie die des Apollodotos II. Auf den Münzen wird er des Königs Maues genannt. Auf der Rückseite finden sich Legenden in Kharoshthi. Auf anderen, vielleicht späteren Münzen erscheint er als König der Könige, ein Titel, der auch von seinen Nachfolgern übernommen wurde.[4]

Aus der Gegend von Hazara und Kaschmir stammen Münzen mit einer Stadtgöttin auf der einen und Zeus auf der anderen Seite. Aus Kaschmir stammen auch Münzen die den Herrscher auf einem Pferd oder mit nicht griechischen Gottheiten zeigen.[5]

Aus Taxila stammen Silberprägungen, die Zeus und Nike zeigen. Auf Bronzemünzen erscheinen Tiere, wie Bullen und Elephanten, sowie griechische Gottheiten. Hier wurden auch Kopien von Prägungen von Demetrios I. ausgegeben.[6]

In der Nordwestregion gibt es Silberprägungen mit einer Artemis und einem Streitwagen mit Zeus. Einige Drachmen sind quadratisch und zeigen Zeus, Nike oder eine Mondgottheit.[7]

Einzelnachweise

  1. a b c B. N. Puri, In: J. Harmatta (Hrsg.): History of civilizations of Central Asia, S. 193
  2. W. W. Tarn: The Greeks in Bactria and India. 2. Aufl., Cambridge 1951, S. 494-502
  3. W. W. Tarn: The Greeks in Bactria and India. 2. Aufl., Cambridge 1951, S. 496, n. 4
  4. B. N. Puri, In: J. Harmatta (Hrsg.): History of civilizations of Central Asia, S. 194
  5. [1]
  6. [2]
  7. [3]

Literatur

  • B. N. Puri: The Sakas and Indo-Parthians. In: J. Harmatta, B. N. Puri, G. F. Etemadi (Hrsg.): History of civilizations of Central Asia. Bd. 2 (700 B.C. to A.D. 250). Paris 1994, S. 191ff.