Trögen
Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde

Trögen ist ein Ortsteil von Hardegsen im Landkreis Northeim im südlichen Niedersachsen am Fuß der Weper. Es liegt etwa fünf Kilometer nördlich der Kleinstadt Hardegsen am Sollingrand.
Geschichte
Das heutige Dorf Trögen ist ein Zusammenschluss der beiden Orte Evessen und Strod, die zusammen mit Üssinghausen die Siedlung Trögen bildeten und „in den Trögen“, in der Talmulde der Espolde zwischen Weper und Solling, lagen. Evessen war der südliche, Strod der nördliche Teil des heutigen Trögen. Der Ortsteil Evessen, in dem auch die mittelalterliche Kirche steht, wurde 1266 das erste Mal urkundlich erwähnt, die Zuordnung der Erwähnung von Euessen in einer ältere Urkunde aus dem Jahr 1138 zu Evessen in den Trögen ist umstritten. Der Ortsteil Strod wurde 1410 das erste Mal urkundlich erwähnt. Seit dem 16. Jahrhundert wurden die drei Dörfer Evessen, Strod und Üssinghausen gemeinsam als „Trögen“ bezeichnet.[1] Trögen wurde im Zuge der Gebietsreform 1974 ein Ortsteil der Stadt Hardegsen.
Derzeit leben in Trögen etwa 320 Einwohner. Ortsbürgermeister ist Mathias Gabler, stellvertretender Ortsbürgermeister Henrik Schlemme.
Sehenswürdigkeiten

Turmburg
Etwa 500 m südlich von Trögen nahe der Siedlung Ludwigshöhe liegen auf dem Burgberg über der Espolde die Reste einer Turmburg, deren doppelter Burggraben noch sehr gut zu erkennen ist. Mauerreste sind dagegen kaum noch vorhanden. Das Burgplateau ist mit etwa 15 mal 25 Metern sehr klein und war möglicherweise nur mit einem turmartigen Gebäude bebaut. Nach Nordwesten und Südwesten fällt das Gelände so steil zum Espoldetal ab, dass keine Sicherung erforderlich war, nach Süden und Osten ist das Plateau mit zwei hintereinanderliegenden halbkreisförmigen Gräben gesichert, die jeweils am Steilhang auslaufen und noch drei bis fünf Meter Tiefe aufweisen. Ein ehemaliger Zugang ist nicht erkennbar, der heutige Zugang über einen Holzsteg, der beide Gräben überquert, ist inzwischen durch Moderfäule weitgehend zerstört. Über die Wehranlage liegen keinerlei schriftliche Nachrichten vor, so dass auch der Zweck und das Alter der kleinen Burg unbekannt sind. Einzelne im Burgbereich gefundene Keramikscherben werden ins Mittelalter datiert.[2]

Kirche
Die Kirche St. Laurentius in Trögen besitzt einen viergeschossigen Westturm aus dem 13./14. Jahrhundert aus Bruchsteinen mit Eckquaderung. Er schließt mit einem Satteldach ab, dessen First längs der Kirchenachse ausgerichtet ist. Die wenigen schmalen Fensterschlitze lassen deutliche Ähnlichkeiten zu anderen Wehrkirchen der Region erkennen. Das Kirchenschiff wurde nach einer Datierung am Südeingang um 1596 gebaut, eine Erweiterung erfolgte 1766 durch den Anbau eines Fachwerkteiles mit polygonalem Ostabschluss.[3]
Hildas Glück
Etwa 8 km westlich, nahe der Ortschaft Volpriehausen, befindet sich der Kali-Schacht Hildas Glück. Hier befindet sich ebenfalls eine Munitionsanstalt aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Besichtigung dieser Bauwerke ist jedoch untersagt.
Einrichtungen
Zu den Einrichtungen der Ortschaft Trögen gehören unter anderem:
- Wepersportplatz mit Sportheim und Sportangeboten von Beach-Volleyball über Gymnastik bis Frauenhandball
- Kinderspielplatz
- Ortsfeuerwehr
- ein Jugendraum
Veranstaltungen
Zu den traditionellen Veranstaltungen gehören unter anderem:
- 1.-Mai-Feier
- Kartoffelfest am 3. Oktober
- Sportwoche
- Osterfeuer
- Trögener Karneval
Einzelnachweise
- ↑ Kirstin Casemir, Franziska Menzel, Uwe Ohainski: Die Ortsnamen des Landkreises Northeim. In: Jürgen Udolph (Hrsg.): Niedersächsisches Ortsnamensbuch (NOB). Teil V. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2005, ISBN 3-89534-607-1, S. 375 f. (Trögen), S. 134 f. (Evessen), S. 356 f. (Strod).
- ↑ Hery A. Lauer: Archäologische Wanderungen in Südniedersachsen. Angerstein 1988, ISBN 3-924538-03-4, S. 113
- ↑ Christian Kämmerer, Peter Ferdinand Lufen: Landkreis Northeim, Teil 1. Südlicher Teil mit den Städten Hardegsen, Moringen, Northeim und Uslar, den Flecken Bodenfelde und Nörten-Hardenberg, der Gemeinde Katlenburg-Lindau und dem Gemeindefreien Gebiet Solling. In: Christiane Segers-Glocke (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Baudenkmale in Niedersachsen. Band 7.1. CW Niemeyer, Hameln 2002, ISBN 3-8271-8261-1, S. 123 f.