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Sven Helbig

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Sven Helbig

Sven Helbig (* in Eisenhüttenstadt) ist ein deutscher Musikproduzent, Regisseur und Komponist


Biografie

Sven Helbig gründete 1996 gemeinsam mit dem Hornist Markus Rindt die Dresdner Sinfoniker. Das Orchester spezialisierte sich auf neue, sinfonische Musik in außergewöhnlichen Inszenierungen und war das erste europäische Sinfonieorchester für ausschließlich zeitgenössische Musik. Seine leitende Funktion beendete er 2007, um sich verstärkt der eigenen musikalischen Arbeit zu widmen. Es entstanden erste Orchesterstücke, Filmmusiken und Kompositionen für elektronische Musik (Breakcore).

Seine musikalische Laufbahn begann Sven Helbig als Klarinettist, später kamen Gitarre, Klavier und Schlagzeug dazu. Er studierte Musik in Dresden und war dort von 1995 bis 2008 Dozent im Fach Schlagzeug an der Hochschule für Musik „Carl-Maria von Weber“.

Sven Helbigs vielseitige Begabungen machten ihn zu einem gefragten Produzenten für cross-over Projekte: Als der englische Kolumnist Robin Holloway in der Wochenzeitschrift The Spectator eine euphorische Rezension über Helbigs erste internationale Veröffentlichung Mein Herz brennt schrieb[1], wurden die Pet Shop Boys aufmerksam. Sie begannen in dieser Zeit mit der Arbeit an ihrem Soundtrack zu Sergej Eisensteins Stummfilmklassiker Panzerkreuzer Potemkin , der eine Kombination von elektronischer- und Orchestermusik werden sollte. Das Werk wurde im September 2004 auf dem Londoner Trafalgar Square vor 25.000 Zuschauern uraufgeführt. Es war gleichzeitig das erste und einzige Konzert, welches bisher auf diesem Platz stattfinden durfte. Der Soundtrack erschien im September 2005 bei EMI/Parlophone.

800 Jahre Dresden, Juli 2006

Inzwischen war Sven Helbig als Produzent, Komponist und Arrangeur u.a. für Rammstein, Pet Shop Boys, Snoop Dogg, Polarkreis 18 und das Fauré Quartett tätig.

In den letzten Jahren arbeitete der multitalentierte Künstler auch erfolgreich als Regisseur. Unter seiner Regie entstanden Musikvideos, Bühnenshows und theatralische Multimedia-Ereignisse. So inszenierte er z.B. die Hochhaussinfonie zur 800-Jahr-Feier Dresdens, bei der die Musiker des Orchesters einzeln in den Balkonen eines DDR-Plattenbaus saßen. Auf der 1989 zu historischer Bedeutung gelangten Prager Straße sahen dabei 10.000 Besucher eine Verflechtung aus Musik, Licht und Video. 2009 inszenierte er im Auftrag des MDR-Sinfonieorchesters Kinder der Freiheit aus Anlass des 20.Jahrestages der deutschen Wiedervereinigung.

Helbigs Arbeiten stehen in der Tradition des Gesamtkunstwerkes. Oft zeichnet er für Inhalt, Musik und Inszenierung gleichermaßen verantwortlich.

Als Schlagzeuger ist Sven Helbig ebenfalls aktiv. Er spielt mit seinem eigenen Jazz-Trio (Sven Helbig Trio) und als Sideman u.a für Jocelyn B. Smith und Günther Fischer.

Projekte

  • 2003: Mein Herz brennt (Produzent) mit René Pape und Katharina Thalbach, erschienen bei Deutsche Grammophon
  • 2004: The Battleship Potemkin (Produzent) mit Pet Shop Boys, Dresdner Sinfoniker
  • 2004: Uraufführung von The Battleship Potemkin auf dem Londoner Trafalgar Square
  • 2006: Inszenierung der Hochhaussinfonie zur 800-Jahr-Feier Dresdens (Regie, Lichtdesign, Musik)
  • 2006: The Mover Ballet, 250 Solarpannels tanzten zu seiner Musik während der Eröffnung des weltgrößten Solarparks in Arnheim
  • 2007: MTV Europe Music Awards (EMA) Musik für Snoop Dogg
  • 2007: Streichquartett für den Film Jenseits des Sees
  • 2008: Album The Colour Of Snow - Polarkreis 18 (Orchester-Arrangements/Produzent)
  • 2009: Musikvideo The Colour Of Snow - Polarkreis 18 (Regie)
  • 2009: Musikvideo Happy Go Lucky - Polarkreis 18 (Regie)
  • 2009: 2 Konzerte Kinder der Freiheit - Polarkreis 18 mit MDR Sinfonieorchester und MDR Kinderchor (Orchester- und Chorarrangements, Regie) [2]
  • 2009: Album "Liebe ist für alle da" - Rammstein (Orchester- und Chorarrangements)

Auszeichnungen

  • 2004: ECHO Klassik für Beste Weltersteinspielung Mein Herz brennt

Diskographie

Quellen

  1. Punk Transformed von Robin Holloway, The Spectator, Ausgabe 27.Dezember 2003
  2. Blog bei myMDR-Klassik.de