Liste der Nobelpreisträger für Literatur
Der Nobelpreis für Literatur wird seit 1901 jährlich vergeben und ist seit 2001 mit rund 10 Millionen Schwedischen Kronen dotiert. Für die Auswahl der Laureaten ist die Schwedische Akademie verantwortlich. Alfred Nobel, der Stifter der fünf verschiedenen Nobelpreise, verfügte in seinem Testament, dass der Preisträger für Literatur „das Beste in idealistischer Richtung geschaffen“ haben soll.[1] Die Auszeichnung wird jedes Jahr am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, durch den schwedischen König vergeben.
Seit der ersten Verleihung haben insgesamt 106 Schriftsteller den Literatur-Nobelpreis erhalten. Darunter befinden sich 94 Männer (88,7 %) und zwölf Frauen (11,3 %). Zur Verteilung des Preises nach Nationalität der Empfänger siehe den Abschnitt Rangliste nach Nationalitäten.
Liste der Preisträger
Die nun folgende Liste enthält alle Träger des Nobelpreises für Literatur in chronologischer Reihenfolge mit der Begründung des Nobelkomitees. Eine alphabetische Übersicht bietet die Kategorie Nobelpreisträger für Literatur.
1901 bis 1910 ·
1911 bis 1920 ·
1921 bis 1930 ·
1931 bis 1940 ·
1941 bis 1950 ·
1951 bis 1960
1961 bis 1970 ·
1971 bis 1980 ·
1981 bis 1990 ·
1991 bis 2000 ·
2001 bis 2010
1901–1910
| Jahr | Person | Nationalität | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
|---|---|---|---|---|
| 1901 | Sully Prudhomme (1839–1907) |
„als Anerkennung seiner ausgezeichneten, auch noch in späteren Jahren an den Tag gelegten Verdienste als Schriftsteller und besonders seiner Dichtungen, die hohen Idealismus, künstlerische Vollendung und eine seltene Vereinigung von Herz und Geist bezeugen“ | ||
| 1902 | Theodor Mommsen (1817–1903) |
„dem gegenwärtig größten lebenden Meister der historischen Darstellungskunst, mit besonderer Berücksichtigung seines monumentalen Werkes ‚Römische Geschichte‘“ | ||
| 1903 | Bjørnstjerne Bjørnson (1832–1910) |
„als ein Beweis der Anerkennung für seine edle, großartige und vielseitige Wirksamkeit als Dichter, die immer durch einmalige Frische der Eingebung und durch eine seltene Seelenreinheit ausgezeichnet war“ | ||
| 1904 | Frédéric Mistral (1830–1914) |
„mit Bezug auf die frische Ursprünglichkeit, das Geistreiche und Künstlerische in seiner Dichtung, die Natur und Volksleben seiner Heimat getreu widerspiegelt, sowie auf seine bedeutungsvolle Wirksamkeit als provenzalischer Philologe“ | ||
| José Echegaray (1832–1916) |
„mit Bezug auf seine umfassende und geistreiche Verfasserschaft, die auf selbständige und originelle Weise die großen Traditionen des spanischen Schauspiels wiederbelebt hat“ | |||
| 1905 | Henryk Sienkiewicz (1846–1916) |
„auf Grund seiner großartigen Verdienste als epischer Schriftsteller“ | ||
| 1906 | Giosuè Carducci (1835–1907) |
„nicht nur in Anerkennung seiner reichen Gelehrsamkeit und seiner kritischen Forschungen, sondern vor allem als eine Huldigung für die plastische Energie, die Frische des Stils und die lyrische Kraft, die seine poetischen Meisterwerke auszeichnen“ | ||
| 1907 | Rudyard Kipling (1865–1936) |
„in Anerkennung der Beobachtungsgabe, der ursprünglichen Einbildungskraft sowie der männlichen Stärke in Auffassung und Schilderungskunst, die die Schöpfungen dieses weltberühmten Schriftstellers auszeichnen“ | ||
| 1908 | Rudolf Eucken (1846–1926) |
„auf Grund des ernsten Suchens nach Wahrheit, der durchdringenden Gedankenkraft und des Weitblicks, der Wärme und Kraft der Darstellung, womit er in zahlreichen Arbeiten eine ideale Weltanschauung vertreten und entwickelt hat“ | ||
| 1909 | Selma Lagerlöf (1858–1940) |
„auf Grund des edlen Idealismus, des Phantasiereichtums und der seelenvollen Darstellung, die ihre Dichtung prägen“ | ||
| 1910 | Paul Heyse (1830–1914) |
„als Huldigungsbeweis für das vollendete und von idealer Auffassung geprägte Künstlertum, das er während einer langen und bedeutenden Wirksamkeit als Lyriker, Dramatiker, Romanschriftsteller und Dichter von weltberühmten Novellen an den Tag gelegt hat“ |
1911–1920
| Jahr | Person | Nationalität | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
|---|---|---|---|---|
| 1911 | Maurice Maeterlinck (1862–1949) |
„auf Grund seiner vielseitigen literarischen Wirksamkeit, besonders seiner dramatischen Schöpfungen, die sich durch Phantasiereichtum auszeichnen und durch einen poetischen Idealismus, der, mitunter in der verschleierten Form des Märchenspiels, tiefe Eingebung offenbart und auf geheimnisvolle Weise Gefühl und Ahnung des Lesers anredet“ | ||
| 1912 | Gerhart Hauptmann (1862–1946) |
„vornehmlich für seine reiche, vielseitige, hervorragende Wirksamkeit auf dem Gebiete der dramatischen Dichtung“ | Gerhart Hauptmann | |
| 1913 | Rabindranath Tagore (1861–1941) |
„auf Grund der tiefen und hohen Beziehung sowie der Schönheit und Frische seiner Dichtungen, die auf eine glänzende Weise sein dichterisches Schaffen auch in dessen eigentümlichem englischen Gewand der schönen Literatur des Abendlandes einverleibt“ | ||
| 1914 | nicht verliehen | |||
| 1915 | Romain Rolland (1866–1944) |
„als eine Huldigung für den erhabenen Idealismus seiner Verfasserschaft sowie für das Mitgefühl und die Wahrheit, mit der er verschiedenste Menschentypen zeichnet“ | ||
| 1916 | Verner von Heidenstam (1859–1940) |
„als eine Anerkennung seiner Bedeutung als Wortführer einer neuen Epoche in unserer schönen Literatur“ | ||
| 1917 | Karl Gjellerup (1857–1919) |
„für seine vielseitige, reiche und von hohen Idealen getragene Dichtung“ | ||
| Henrik Pontoppidan (1857–1943) |
„für seine gehaltvolle Darstellung des heutigen dänischen Lebens“ | |||
| 1918 | nicht verliehen | |||
| 1919 | Carl Spitteler (1845–1924) (verliehen 1920) |
„im besonderen Hinblick auf sein mächtiges Epos ‚Olympischer Frühling‘“ | ||
| 1920 | Knut Hamsun (1859–1952) |
„für sein monumentales Werk ‚Segen der Erde‘“ |
1921–1930
| Jahr | Person | Nationalität | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
|---|---|---|---|---|
| 1921 | Anatole France (1844–1924) |
„als eine Anerkennung seiner glänzenden schriftstellerischen Tätigkeit, geprägt von edler Stilkunst, weitherziger Humanität, von Anmut und französischem Gemüt“ | ||
| 1922 | Jacinto Benavente (1866–1954) |
„für die glückliche Weise, in der er die ehrenvollen Traditionen des spanischen Dramas weitergeführt hat“ | ||
| 1923 | William Butler Yeats (1865–1939) |
„für seine ständig beseelte Dichtung, die in der strengsten künstlerischen Form dem Geiste eines Volkes Ausdruck verleiht“ | ||
| 1924 | Władysław Reymont (1867–1925) |
„für sein großes Nationalepos ‚Die Bauern‘“ | ||
| 1925 | George Bernard Shaw (1856–1950) (verliehen 1926) |
„für seine sowohl von Idealismus als auch von Humanität getragene Verfasserschaft, deren frische Satire sich oft mit einer eigenartigen poetischen Schönheit vereint“ | ||
| 1926 | Grazia Deledda (1871–1936) (verliehen 1927) |
„für ihre von hohem Idealismus getragene Verfasserschaft, die mit Anschaulichkeit und Klarheit das Leben ihrer väterlichen Herkunft schildert und allgemeinmenschliche Probleme mit Tiefe und Wärme behandelt“ | ||
| 1927 | Henri Bergson (1859–1941) (verliehen 1928) |
„als Anerkennung für seine reichen und belebenden Ideen und die glänzende Kunst, womit sie vorgetragen werden“ | ||
| 1928 | Sigrid Undset (1882–1949) |
„vornehmlich für ihre mächtigen Schilderungen aus dem mittelalterlichen Leben des (skandinavischen) Nordens“ | ||
| 1929 | Thomas Mann (1875–1955) |
„vornehmlich für seinen großen Roman ‚Buddenbrooks‘, der im Laufe der Jahre eine immer mehr sich festigende Anerkennung als ein klassisches Werk der zeitgenössischen Literatur gewonnen hat“ | ||
| 1930 | Sinclair Lewis (1885–1951) |
„für seine starke und lebendige Schilderungskunst, nebst dem Talent, mit Witz und Humor Typen zu schaffen“ |
1931–1940
| Jahr | Person | Nationalität | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
|---|---|---|---|---|
| 1931 | Erik Axel Karlfeldt (1864–1931) |
„Erik Axel Karlfeldts Dichtung“ | ||
| 1932 | John Galsworthy (1867–1933) |
„für die vornehme Schilderungskunst, die in ‚The Forsyte Saga‘ ihren höchsten Ausdruck findet“ | ||
| 1933 | Iwan Bunin (1870–1953) |
Staatenlos, wohnhaft in |
„für die strenge Künstlerschaft, womit er die klassische russische Linie in der Prosadichtung vertritt“ | |
| 1934 | Luigi Pirandello (1867–1936) |
„für seine kühne und sinnreiche Neuschöpfung von Drama und Bühnenkunst“ | ||
| 1935 | nicht verliehen | |||
| 1936 | Eugene O’Neill (1888–1953) |
„für seine von Kraft, Ehrlichkeit und starkem Gefühl sowie von selbständiger Auffassung des Tragischen geprägten dramatischen Dichtung“ | ||
| 1937 | Roger Martin du Gard (1881–1958) |
„für die künstlerische Kraft und Wahrheit, womit er in der Romanserie ‚Les Thibault‘ menschliche Gegensätze und wesentliche Seiten des gegenwärtigen Lebens darstellte“ | ||
| 1938 | Pearl S. Buck (1892–1973) |
„für ihre reichen und echten epischen Schilderungen aus dem chinesischen Bauernleben und für ihre biographischen Meisterwerke“ | ||
| 1939 | Frans Eemil Sillanpää (1888–1964) |
„für die tiefe Auffassung und die erlesene Stilkunst, womit er das Bauernleben und die Natur seines Heimatlandes in ihrem gegenseitigen Zusammenhang schildert“ | ||
| 1940 | nicht verliehen |
1941–1950
| Jahr | Person | Nationalität | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
|---|---|---|---|---|
| 1941 | nicht verliehen | |||
| 1942 | nicht verliehen | |||
| 1943 | nicht verliehen | |||
| 1944 | Johannes Vilhelm Jensen (1873–1950) |
„für die seltene Kraft und Fruchtbarkeit seiner Dichterphantasie, verbunden mit umfassendem Intellekt und kühner schöpferischer Stilkunst“ | ||
| 1945 | Gabriela Mistral (1889–1957) |
„für die von mächtigen Gefühlen inspirierte Lyrik, die ihren Dichternamen zu einem Symbol für die ideellen Bestrebungen der ganzen lateinamerikanischen Welt gemacht hat“ | ||
| 1946 | Hermann Hesse (1877–1962) |
„für seine inspirierte Verfasserschaft, die in ihrer Entwicklung neben Kühnheit und Tiefe zugleich klassische Humanitätsideale und hohe Stilwerte vertritt“ | ||
| 1947 | André Gide (1869–1951) |
„für seine weitumfassende und künstlerisch bedeutungsvolle Verfasserschaft, in welcher Fragen und Verhältnisse der Menschheit mit unerschrockener Wahrheitsliebe und psychologischem Scharfsinn dargestellt werden“ | ||
| 1948 | Thomas Stearns Eliot (1888–1965) |
„für seine bemerkenswerte Leistung als Bahnbrecher in der heutigen Poesie“ | ||
| 1949 | William Faulkner (1897–1962) |
„für seine kraftvolle und künstlerisch selbständige Leistung in Amerikas Romanliteratur“ | William Faulkner | |
| 1950 | Bertrand Russell (1872–1970) |
„als eine Anerkennung für seine vielseitige und bedeutungsvolle Verfasserschaft, worin er als Vorkämpfer der Humanität und Gedankenfreiheit hervortritt“ | Bertrand Russell |
1951–1960
| Jahr | Person | Nationalität | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
|---|---|---|---|---|
| 1951 | Pär Lagerkvist (1891–1974) |
„für die künstlerische Kraft und tiefe Selbständigkeit, womit er in seiner Dichtung die Antwort auf die ewigen Fragen des Menschen sucht“ | ||
| 1952 | François Mauriac (1885–1970) |
„für die durchdringende Seelenkenntnis und künstlerische Kraft, womit er in der Form des Romans das Drama des menschlichen Lebens deutet“ | ||
| 1953 | Winston Churchill (1874–1965) |
„für seine Meisterschaft in der historischen und biographischen Darstellung sowie für die glänzende Redekunst, mit welcher er als Verteidiger von höchsten menschlichen Werten hervortritt“ | ||
| 1954 | Ernest Hemingway (1899–1961) |
„für seine kraftvolle und innerhalb der heutigen Erzählkunst stilbildende Meisterschaft, jüngst an den Tag gelegt in ‚The Old Man and the Sea‘“, dt. Der alte Mann und das Meer | Ernest Hemingway | |
| 1955 | Halldór Laxness (1902–1998) |
„für seine anschauliche Epik, die die große isländische Erzählkunst erneuert“ | ||
| 1956 | Juan Ramón Jiménez (1881–1958) |
„für seine lyrische Dichtung, die in spanischer Sprache ein Vorbild von hoher Geistigkeit und künstlerischer Reinheit bildet“ | ||
| 1957 | Albert Camus (1913–1960) |
„für seine bedeutungsvolle Verfasserschaft, die mit scharfsichtigem Ernst menschliche Gewissensprobleme in unserer Zeit beleuchtet“ | ||
| 1958 | Boris Pasternak (1890–1960) (nicht angenommen)[3] |
„für seine bedeutende Leistung sowohl in der zeitgenössischen Lyrik als auch auf dem Gebiet der großen russischen Erzähltradition“ | Boris Pasternak | |
| 1959 | Salvatore Quasimodo (1901–1968) |
„für seine lyrische Dichtung, die mit klassischem Feuer das tragische Lebensgefühl der Gegenwart ausdrückt“ | ||
| 1960 | Saint-John Perse (1887–1975) |
„für den hohen Flug und die bildschöpferischen Phantasien seiner Dichtung, die die Zeitlage visionär widerspiegelt“ |
1961–1970
| Jahr | Person | Nationalität | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
|---|---|---|---|---|
| 1961 | Ivo Andrić (1892–1975) |
„für die epische Kraft, mit der er Motive und Schicksale aus der Geschichte seines Landes gestaltet“ | Ivo Andrić | |
| 1962 | John Steinbeck (1902–1968) |
„für seine einmalige realistische und phantasievolle Erzählkunst, gekennzeichnet durch mitfühlenden Humor und sozialen Scharfsinn“ | ||
| 1963 | Giorgos Seferis (1900–1971) |
„für seine hervorragende lyrische Dichtung, inspiriert von tiefem Gefühl für die hellenische Kulturwelt“ | ||
| 1964 | Jean-Paul Sartre (1905–1980) (nicht angenommen) |
„in Anerkennung seines schöpferischen schriftstellerischen Schaffens, dessen freiheitlicher Geist und dessen Suche nach Wahrheit einen weitreichenden Einfluss auf unser Zeitalter ausgeübt hat“ | ||
| 1965 | Michail Scholochow (1905–1984) |
„für seine künstlerische Kraft und Ehrlichkeit, womit er in seinem Don-Epos einen geschichtlichen Zeitabschnitt aus dem russischen Volksleben gestaltet hat“ | Michail Scholochow | |
| 1966 | Samuel Josef Agnon (1888–1970) |
„für seine tiefgründige charakteristische Erzählkunst mit Motiven aus dem jüdischen Volk“ | Samuel Josef Agnon | |
| Nelly Sachs (1891–1970) |
„für ihre hervorragenden lyrischen und dramatischen Werke, die das Schicksal Israels mit ergreifender Deutlichkeit interpretieren“ | |||
| 1967 | Miguel Ángel Asturias (1899–1974) |
„für seine in volkstümlicher Eigenart und indianischen Traditionen (Lateinamerikas) verwurzelten farbenreichen Dichtung“ | ||
| 1968 | Yasunari Kawabata (1899–1972) |
„für seine Erzählkunst, die mit feinem Gefühl japanisches Wesen und dessen Eigenart ausdrückt“ | ||
| 1969 | Samuel Beckett (1906–1989) |
„für eine Dichtung, die in neuen Formen des Romans und des Dramas die künstlerische Aufrichtung des Menschen aus seiner Verlassenheit erreicht“ | Samuel Beckett | |
| 1970 | Alexander Solschenizyn (1918–2008) |
„für die ethische Kraft, mit der er die unveräußerliche Tradition der russischen Literatur weitergeführt hat“ |
1971–1980
| Jahr | Person | Nationalität | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
|---|---|---|---|---|
| 1971 | Pablo Neruda (1904–1973) |
„für eine Poesie, die mit der Wirkung einer Naturkraft Schicksal und Träume eines Kontinents lebendig macht“ | ||
| 1972 | Heinrich Böll (1917–1985) |
„für eine Dichtung, die durch ihre Verbindung von zeitgeschichtlichem Weitblick und liebevoller Gestaltungskraft erneuernd in der deutschen Literatur gewirkt hat“ | ||
| 1973 | Patrick White (1912–1990) |
„für seine epische und psychologische Erzählkunst, durch die der Literatur ein neuer Erdteil zugeführt worden ist“ | ||
| 1974 | Eyvind Johnson (1900–1976) |
„für seine Kunst des Erzählens, die, weit über Länder und Zeiten blickend, im Dienste der Freiheit steht“ |
| |
| Harry Martinson (1904–1978) |
„für ein dichterisches Werk, das den Tautropfen einfängt und den Kosmos widerspiegelt“ | |||
| 1975 | Eugenio Montale (1896–1981) |
„für seine besonders geprägte Dichtung, welche mit großer künstlerischer Feinfühligkeit menschliche Werte als Ausdruck einer illusionsfreien Lebensanschauung deutet“ | ||
| 1976 | Saul Bellow (1915–2005) |
„für das menschliche Verständnis und die subtile Kulturanalyse, die in seinem Werk vereinigt sind“ | Saul Bellow (links) | |
| 1977 | Vicente Aleixandre (1898–1984) |
„für seine schöpferische Dichtung, die die Verhältnisse des Menschen im Kosmos und in der heutigen Gesellschaft beleuchtet und gleichzeitig die Erneuerung der traditionellen spanischen Poesie zwischen den Kriegen repräsentiert“ | ||
| 1978 | Isaac Bashevis Singer (1902–1991) |
„für seine eindringliche Erzählkunst, die mit ihren Wurzeln in einer polnisch-jüdischen Kulturtradition universale Bedingungen des Menschen lebendig werden lässt“ | Isaac Bashevis Singer | |
| 1979 | Odysseas Elytis (1911–1996) |
„für seine Poesie, die, in der griechischen Tradition fußend, mit sinnlicher Kraft und intellektueller Klarsicht den Kampf eines modernen Menschen für die Freiheit gestaltet“ | ||
| 1980 | Czesław Miłosz (1911–2004) |
„der mit kompromißloser Klarsicht der Stellung des Menschen in einer Welt von schweren Konflikten Ausdruck verleiht“ |
1981–1990
| Jahr | Person | Nationalität | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
|---|---|---|---|---|
| 1981 | Elias Canetti (1905–1994) |
„für sein schriftstellerisches Werk, geprägt von Weitblick, Ideenreichtum und künstlerischer Kraft“ | ||
| 1982 | Gabriel García Márquez (* 1927) |
„für seine Romane und Erzählungen, in denen sich das Phantastische und das Realistische in einer vielfacettierten Welt der Dichtung vereinen, die Leben und Konflikt eines Kontinents widerspiegeln“ | ||
| 1983 | William Golding (1911–1993) |
„für seine Romane, die mit der Anschaulichkeit realistischer Erzählkunst und der vieldeutigen Allgemeingültigkeit des Mythos menschliche Bedingungen in der heutigen Welt beleuchten“ | ||
| 1984 | Jaroslav Seifert (1901–1986) |
„für seine Dichtung, die mit frischer Sinnlichkeit und reicher Erfindungsgabe ein befreiendes Bild menschlicher Unbeugsamkeit und Vielfalt gibt“ | ||
| 1985 | Claude Simon (1913–2005) |
„der in seinen Romanen das Schaffen eines Dichters und Malers mit vertieftem Zeitbewußtsein in der Schilderung menschlicher Grundbedingungen vereint“ | ||
| 1986 | Wole Soyinka (* 1934) |
„der in breiter kultureller Perspektive und mit poetischen Obertönen das Drama des menschlichen Seins gestaltete“ | ||
| 1987 | Joseph Brodsky (1940–1996) |
„für ein literarisches Schaffen von umfassender Breite, geprägt von gedanklicher Schärfe und dichterischer Ausdrucksstärke“ | ||
| 1988 | Nagib Mahfuz (1911–2006) |
„Wegbereiter neuer (sozialkritischer) ägyptischer Erzählkunst zwischen Tradition und Moderne“ | ||
| 1989 | Camilo José Cela (1916–2002) |
„für seine reiche und eindringliche Prosakunst, die mit verhaltenem Mitgefühl eine herausfordernde Vision menschlichen Ausgesetztseins gestaltet“ | Camilo José Cela | |
| 1990 | Octavio Paz (1914–1998) |
„in Würdigung seiner leidenschaftlichen Dichtung mit weiten Horizonten, geprägt von sinnlicher Intelligenz und humanistischer Integrität“ |
1991–2000
| Jahr | Person | Nationalität | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
|---|---|---|---|---|
| 1991 | Nadine Gordimer (* 1923) |
„für ihre epische Dichtung, die der Menschheit einen großen Nutzen erwiesen hat und durch die tiefen Einblicke in das historische Geschehen dazu beiträgt, dieses Geschehen zu formen“ | ||
| 1992 | Derek Walcott (* 1930) |
„für eine Dichtung von großer Leuchtkraft, getragen von einer historischen Vision, die aus einer multikulturellen Verpflichtung emporgewachsen ist“ | ||
| 1993 | Toni Morrison (* 1931) |
„für ihre literarische Darstellung einer wichtigen Seite der US-amerikanischen Gesellschaft durch visionäre Kraft und poetische Prägnanz“ | ||
| 1994 | Kenzaburō Ōe (* 1935) |
„für seine Erschaffung einer Welt im Werk, in der sich Leben und Mythos zu einem erschütternden Bild des Menschen in der Gegenwart verdichten“ | ||
| 1995 | Seamus Heaney (* 1939) |
„in Würdigung der lyrischen Schönheit und ethischen Tiefe seines Gesamtwerks“ | ||
| 1996 | Wisława Szymborska (* 1923) |
„für ihr Werk, das ironisch-präzise den historischen und biologischen Zusammenhang in Fragmenten menschlicher Wirklichkeit hervortreten lässt“ | ||
| 1997 | Dario Fo (* 1926) |
„für sein volkstümlich-politisches Agitationstheater“ | ||
| 1998 | José Saramago (* 1922) |
„für sein Werk, dessen Parabeln die Menschen die trügerische Wirklichkeit fassen lassen“ | José Saramago | |
| 1999 | Günter Grass (* 1927) |
„weil er in munterschwarzen Fabeln das vergessene Gesicht der Geschichte gezeichnet hat“ | ||
| 2000 | Gao Xingjian (* 1940) |
„für sein Werk von universaler Gütigkeit, bitterer Einsicht und sprachlichem Sinnreichtum“ |
2001–2010
| Jahr | Person | Nationalität | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
|---|---|---|---|---|
| 2001 | V. S. Naipaul (* 1932) |
„für seine Werke, die hellhöriges Erzählen und unbestechliches Beobachten vereinen, und uns zwingen, die Gegenwart verdrängter Geschichte zu sehen“ | ||
| 2002 | Imre Kertész (* 1929) |
„für ein schriftstellerisches Werk, das die zerbrechliche Erfahrung des Einzelnen gegenüber der barbarischen Willkür der Geschichte behauptet“ | ||
| 2003 | J. M. Coetzee (* 1940) |
„der in zahlreichen Verkleidungen die überrumpelnde Teilhabe des Außenseitertums darstellt“ | ||
| 2004 | Elfriede Jelinek (* 1946) |
„für den musikalischen Fluss von Stimmen und Gegenstimmen in Romanen und Dramen, die mit einzigartiger sprachlicher Leidenschaft die Absurdität und zwingende Macht der sozialen Klischees enthüllen“ | ||
| 2005 | Harold Pinter (1930–2008) |
„der in seinen Dramen den Abgrund unter dem alltäglichen Geschwätz freilegt und in den geschlossenen Raum der Unterdrückung einbricht“ | ||
| 2006 | Orhan Pamuk (* 1952) |
„der auf der Suche nach der melancholischen Seele seiner Heimatstadt Istanbul neue Sinnbilder für Zusammenstoß und Verflechtung der Kulturen gefunden hat“ | ||
| 2007 | Doris Lessing (* 1919) |
„der Epikerin weiblicher Erfahrung, die sich mit Skepsis, Leidenschaft und visionärer Kraft eine zersplitterte Zivilisation zur Prüfung vorgenommen hat“ | ||
| 2008 | Jean-Marie Gustave Le Clézio (* 1940) |
„dem Verfasser des Aufbruchs, des poetischen Abenteuers und der sinnlichen Ekstase, dem Erforscher einer Menschlichkeit außerhalb und unterhalb der herrschenden Zivilisation“ | ||
| 2009 | Herta Müller (* 1953) |
„die mittels Verdichtung der Poesie und Sachlichkeit der Prosa Landschaften der Heimatlosigkeit zeichnet“ |
1901 bis 1910 ·
1911 bis 1920 ·
1921 bis 1930 ·
1931 bis 1940 ·
1941 bis 1950 ·
1951 bis 1960
1961 bis 1970 ·
1971 bis 1980 ·
1981 bis 1990 ·
1991 bis 2000 ·
2001 bis 2010
Rangliste nach Nationalitäten
Wurden in einem Jahr mehrere Personen gleicher Nationalität ausgezeichnet, so wird für deren Herkunftsland nur ein Nobelpreis für das betreffende Jahr gezählt.
| Nation | Anzahl der Verleihungen |
|---|---|
| 14 | |
| 10 | |
| 9 | |
| 8 | |
| 6 | |
| 6 | |
| 5 | |
| 4 | |
| 4 | |
| 4 | |
| 3 | |
| 2 | |
| 2 | |
| 2 | |
| 2 | |
| 2 | |
| 2 | |
| 1 | |
| 1 | |
| 1 | |
| 1 | |
| 1 | |
| 1 | |
| 1 | |
| 1 | |
| 1 | |
| 1 | |
| 1 | |
| 1 | |
| 1 | |
| 1 | |
| 1 | |
| 1 | |
| 1 | |
| 1 | |
| 1 | |
| 1 |
Einzelnachweise
- ↑ Deutsche Übersetzung des Testaments von Alfred Nobel
- ↑ Angabe nach offizieller Liste der Nobelstiftung. Diese bezieht sich auf den Zeitpunkt der Vergabe.
- ↑ Als Pasternak 1958 der Nobelpreis für Literatur verliehen werden sollte, nahm er diesen zwar zunächst an, lehnte aber später auf Druck der sowjetischen Obrigkeit ab. Nach der Wende nahm sein Sohn in einer besonderen Zeremonie den von Pasternak abgelehnten Nobelpreis 1989 in Stockholm stellvertretend für seinen Vater an.
- ↑ Angabe nach der Nobelliste. Polen existierte zu jener Zeit nicht als eigenständiger Staat.
