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Lea Grundig

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Lea Grundig (1951)

Lea Grundig (* 23. März 1906 in Dresden als Lea Langer; † 10. Oktober 1977 während einer Mittelmeerreise) war eine deutsche Malerin und Grafikerin.

Leben

Lea Grundig wuchs in einer jüdischen Familie in der Dresdner Altstadt heran. Schon als junges Mädchen lehnte sie sich gegen die jüdisch-orthodoxe Religion auf, wie sie sie in ihrer Familie erlebte. Im Jahr 1923 begann sie ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste Dresden und heiratete den Malerkollegen Hans Grundig. 1926 wurde sie Mitglied der KPD und Mitbegründerin der Künstlergruppe Asso. In der Folgezeit schuf sie die Zyklen „Harzburger Front“, „Unterm Hakenkreuz“, „Der Jude ist schuld!“, „Krieg droht!“, „Im Tal des Todes“ und „Ghetto“.

Im Jahr 1933 erhielt sie ein Ausstellungsverbot, im Mai 1936 wurde sie schließlich verhaftet. Wegen ihrer Mitgliedschaft in kommunistischen Organisationen war sie von Mai 1938 bis Dezember 1939 in Haft und emigrierte anschließend nach Preßburg. 1940 kam sie in ein Flüchtlingslager in der Slowakei und ging im Jahr darauf nach Palästina ins Exil. Bis 1942 lebte sie im Flüchtlingslager Atlit, danach in Haifa und Tel Aviv.

Grab von Lea und Hans Grundig auf dem Dresdner Heidefriedhof

Von November 1948 bis Februar 1949 lebte sie in Prag und kehrte anschließend nach Dresden zurück, wo sie 1949 eine Professur erhielt. Während dieser Zeit unternahm sie Reisen in die Volksrepublik China, nach Kuba und Kambodscha. Im Jahr 1961 wurde sie Ordentliches Mitglied der Akademie der Künste der DDR und war von 1964 bis 1970 Präsidentin des Verbandes Bildender Künstler. Ab 1964 war sie Mitglied des Zentralkomitee der SED. Im Jahr 1967 erhielt sie den Nationalpreis der DDR Erster Klasse und wurde 1970 Ehrenpräsidentin des Verbandes Bildender Künstler. Ihr wurde 1972 der Ehrendoktor der Universität Greifswald verliehen.

In den Jahren 1975 und 1976 waren ihr große Personalausstellungen in Berlin und Dresden gewidmet. Sie starb im Jahr 1977 während einer Mittelmeerreise und liegt in Dresden begraben.

Stiftung

1972 übergab Lea Grundig der Universität Greifswald die Hans- und Lea-Grundig-Stiftung. Aus dem Stiftungsvermögen wurde bis 1996 ein Preis verliehen, der herausragende künstlerische, kunstwissenschaftliche und kunstpädagogische Leistungen von Studierenden und Absolventen/innen des Caspar-David-Friedrich-Instituts für Kunstwissenschaften würdigen soll. Eine weitere Aufgabe der Stiftung besteht darin, die graphische Sammlung des Instituts zu fördern.[1] Seit 1996 wurde der Preis nicht mehr verliehen, da der Name Lea Grundig von einigen Mitgliedern des Lehrkörpers am Caspar-David-Friedrich-Institut als nicht vertretbar betrachtet wird.[2][3]

Werke

"Porträt Lea" Tuschezeichnung ihres Mannes Hans Grundig, 1928
  • Das Gesicht der Arbeiterklasse, 50 Drucke von Arbeiten aus den Jahren 1929 - 1977, Verlag Volk und Wissen
  • Junge Ärztin aus einer Dresdner Poliklinik
  • Straße in Schwedt
  • Dresden - Neumarkt

Literatur

Commons: Lea Grundig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stiftungen der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, zuletzt abgerufen am 14. Oktober 2009]
  2. Akademische Bêtise.[1] In: Junge Welt vom 20. August 2009, zuletzt abgerufen am 14.Oktober 2009
  3. Eckhard Oberdörfer: Preise werden seit Jahren nicht vergeben. In: Ostsee-Zeitung vom 21. Januar 2009 (Regionalausgabe Greifswald), S. 14.