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Mission (British Columbia)

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Mission
Lage in British Columbia
Mission (British Columbia)
Mission (British Columbia)
Mission
Staat: Kanada Kanada
Provinz: British Columbia
Regionaldistrikt: Fraser Valley
Koordinaten: 49° 8′ N, 122° 18′ WKoordinaten: 49° 8′ N, 122° 18′ W
Höhe: 12 m
Fläche: 225.78 km²
Einwohner: 34.505 (Stand: 2006)
Bevölkerungsdichte: 152,8 Einw./km²
Zeitzone: Pacific Time (UTC−8)
Postleitzahl: V2V, V4S
Bürgermeister: James Atebe

Mission ist ein Ort in der kanadischen Provinz British Columbia, der am Nordufer des Fraser River liegt. 2006 hatte er 34.505 Einwohner auf einer Fläche von 225,78 km². Die Stadt wurde formal 1892 gegründet. Der Ortsname wurde von der 1868 gegründeten Oblatenmissionsstation St. Mary's Mission abgeleitet, die östlich der Stadt lag.

Klima

Durchschnittlich fallen 1.631 mm Niederschlag pro Jahr, im Juli schwankt die Durchschnittstemperatur zwischen 12 und 24 °C, im Dezember zwischen 1 und 5 °C.

Geschichte

Das Frasertal ist, wie Fundorte wie die Milliken Site bei Yale und die Glenrose Cannery an der Mündung des Flusses zeigen, schon lange bewohnt. Permanente Behausungen lassen sich ab etwa 3.000 v. Chr. nachweisen. Die zur Stammesgruppe der Sto:lo gehörende Matsqui First Nation bewohnt heute eine Insel namens Matsqui Island im Fraser. Sie führen sich auf die frühesten Bewohner zurück. Ihr Siedlungsschwerpunkt liegt 5 km westlich von Mission auf dem linken Fraserufer im Reservat Matsqui Main 2. Im Reservat lebten im Februar 2009 83 Matsqui, insgesamt zählte der Stamm 234 Angehörige.[1]

Der erste Europäer in der Region war wohl Simon Fraser, der den nach ihm benannten Fraser River 1808 befuhr. Ab den 1820er Jahren gründete die Hudson's Bay Company Forts, dabei arbeiteten Stó:lo für die Company entlang ihrer Trails als Fallensteller, Packer, Führer, Ruderer, Kuriere oder Köche.

Das Gebiet der heutigen Stadt wurde während des Großen Landverkaufs (Great Land Sale) von 1891 privatisiert, als die Canadian Pacific Railway entstand. Der Ort war für Bodenspekulanten deshalb interessant, weil hier der Abzweig von der CPR Richtung Norden, die Burlington Northern Railroad, entstehen sollte.

1891 entstand die Mission Railway Bridge, die unterhalb von Yale als einzige den Fraser überspannte. Damit musste der gesamte Verkehr zwischen Vancouver und den USA über Mission laufen, allerdings nur bis 1904, als eine Brücke in New Westminster entstand. Erst 1973 entstand in Mission eine neue Brücke.

Der Ortskern entstand zwischen der CPR-Hauptstrecke und dem Fluss, doch musst er noch der Überschwemmung von 1894 auf die Nordseite des Eisenbahndamms verlegt werden. Das Handelszentrum bestand nur auf einer Länge von vier bis fünf Häuserblöcken.

Weitgehend ländlich blieb der Westen, das Stave Valley, doch entstand hier durch die British Columbia Electric Railway 1961 der Stave Falls Dam, ein Stausee zur Stromproduktion. Die Stave Falls Power Company unterhielt eine Güter- und Passagierbahn bis zum Damm. Dabei entstanden zudem etwa 300 Häuser für die Beschäftigten.

Durch den Bau des Highway 1 auf der Südseite des Fraser Anfang der 1960er Jahre wuchsen die Nachbararote Abbotsford, Matsqui, Sumas and Langley, doch Mission verlor eine große Dépendance von Eaton's, dem bedeutendsten Versandhaus Kanadas. Auch der Bau einer neuen Brücke stärkte die Konkurrenz, so dass Mission zahlreiche Geschäfte einbüßte. Diese Entwicklung wurde durch eine Direktverbindung durch den West Coast Express nach Vancouver noch verstärkt.

Die ländlichen Nachbarorte im Distrik Mission, wie Silverdale, 7 km westlich von Mission, wurde vor allem von italienischen Einwanderern bevölkert. Dort entstand auch eine finnische utopische Siedlung bei Silverhill, doch folgten nach einem vernichtenden Waldbrand skandinavische und deutsche Siedler.

Das nördlich gelegene Steelhead entstand als Ausflugsort begüterter Vancouveraner. Ferndale, Cedar Valley und Hatzic wurden als ländliche Gemeinden von britischen Einwanderern besiedelt, bis zum Zweiten Weltkrieg lebten hier auch zahlreiche Japaner, die vor allem in der Fischindustrie, der Holzfällerei und in der Gartenwirtschaft eine Rolle spielten.

Westminster Abbey

1954 erwarben Benediktiner Land bei Mission und errichteten eine Kirche namens Westminster Abbey sowie ein Seminar Christ the King.

Wichtigste Erwerbsgrundlage der Bauern war die Beerenernte, insbesondere die von Erdbeeren. Sie wurde jedoch durch die Deportation der Japaner und durch die schwere Überschwemmung von 1948 vernichtet. Nur die Empress Foods Co. überlebte das Desaster.

Ähnliche Ausmaße erreichte die Holzindustrie, die vor allem auf der so genannten Red Cedar basierte. Baumschulen nahmen den gesamten Norden und Nordwesten des Distrikts ein. Die nahegelegene Eddy Match Co. zwischen Mission und Hatzic war die größte Streichholzfabrik der Welt, doch wurde sie in den 1960er Jahren geschlossen.

1969 stimmte die Bevölkerung sowohl der Stadt als auch des Distrikts für eine Zusammenlegung.

Museen

X̲á:ytem oder das Xá:ytem Longhouse Interpretive Centre befasst sich mit der Geschichte und Kultur der Indianer am unteren Fraser River, insbesondere der Sto:lo, die zu den Küsten-Salish gehören.

Bevölkerung

Entsprechend der Wirtschaftsstruktur sind rund drei Fünftel der arbeitenden Bevölkerung Pendler.

Der Anteil der christlichen Bevölkerung lag 2001 bei 55,1 &, der der Sikh bei 5,1 %.[2] Als sogenannte sichtbare Minderheiten (visible minorities) gelten die Inder, die rund 5 % der Bevölkerung stellen, im Osten finden sich Angehörige der Sto:lo.

Verkehr

ValleyMAX, ein regionales Transportsystem, verbindet Mission mit Abbotsford. BC Transit unterhält ein Bussystem. Hinzu kommt der West Coast Express, der fünfmal täglich eine Verbindung nach Vancouver herstellt.

Auf dem Fluss, der hier nicht schiffbar ist, fahren Kanus und einige Jetboote.

Literatur

  • Andreas Schroeder: Carved from Wood: Mission, B.C. 1861-1992, The Mission Foundation 1991.

Anmerkungen

  1. Nach Angaben des Department of Indian Affairs and Northern Development, Matsqui
  2. Volkszählung 2001