Rheinfall
Der Rheinfall (auf schweizerisch: Rhyfall) bei Neuhausen nahe Schaffhausen ist der grösste Wasserfall Europas.
Auf dem Weg vom Bodensee nach Basel stellen sich dem Hochrhein harte Jurakalke in den Weg, die das Flussbett verengen, und die der Fluss in Stromschnellen oder Wasserfällen wie dem Rheinfall überwindet.
Bei mittlerer Wasserführung des Rheins stürzen im Rheinfall 750 Kubikmeter Wasser pro Sekunde über die Felsen. Der Rheinfall hat eine Höhe von 23 m und eine Breite von 150 m. Die höchste Abflussmenge wurde im Jahr 1965 mit 1250 Kubikmetern, die geringste Abflussmenge im Jahr 1921 mit 95 Kubikmetern in der Sekunde gemessen.
Unterhalb am Rheinfallbecken liegt das Schlösschen Wörth, von hier aus kann man mit Ausflugsbooten dicht an den Rheinfall heranfahren und sich auch am mittleren Felsen absetzen lassen und diesen besteigen. Oberhalb des Rheinfalls auf der Zürcher Seite des Rheins befindet sich das Schloss Laufen. Es beherbergt ein Restaurant, einen Kiosk und eine Jugendherberge.
Entstehung
Der Felsuntergrund, der viel älter ist als der Rheinfall selbst, wie auch die bedeutend jüngeren geologischen Vorgänge während des Eiszeitalters führten zur Entstehung des Rheinfalls. Durch die allgemeinen Temperatursenkungen setzten vor rund 500'000 Jahren die ersten Gletschervorstösse ins Mittelland ein und gestalteten die heutige Landschaft. Bis zum Ende der Riss-Eiszeit vor ca. 200'000 Jahren floss der Rhein von Schaffhausen westlich durch den Klettgau. Dieses frühere Flussbett wurde wieder mit Alpenschotter aufgefüllt.
Vor ca. 120'000 Jahren wurde der Fluss dann bei Schaffhausen nach Süden abgelenkt und bildete die risszeitliche Rheinrinne. Der Beckenabfluss heute entspricht dieser Rinne, die wieder mit Schotter aufgefüllt wurde.
Während der letzten Eiszeit, der sogenannten Würmeiszeit, wurde der Rhein dann in weitem Bogen gegen Süden abgedrängt und erreichte oberhalb des Falles sein heutiges Bett auf hartem Malmkalk. Beim Übergang von den harten Malmkalken zur leicht abtragbaren risszeitlichen Schotterrinne entstand so vor rund 14.000 bis 17.000 Jahren der Rheinfall in seiner heutigen Form. Die Rheinfallfelsen bilden die Überreste der ursprünglich steil abfallenden Kalksteinflanke.
Zitate
«Halte dein Herz, o Wanderer, fest in gewaltigen Händen! Mir entstürzte vor Lust zitternd das meinige fast. Rastlos donnernde Massen auf donnernde Massen geworfen, Ohr und Auge, wohin retten sie sich im Tumult?» Eduard Mörike