Fritz Karl
Fritz Karl (* 21. Dezember 1967 in Gmunden, Oberösterreich) ist ein österreichischer Theater-, Film- und Fernsehschauspieler und einer der meistbeschäftigten Schauspieler Österreichs (Stand: 2008).
Werk
Nachdem Fritz Karl eine Ausbildung bei den Wiener Sängerknaben absolviert hatte, besuchte er für die Dauer von zwei Semestern das Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Ab 1986 hatte er Engagements vorwiegend an Wiener Theaterbühnen, dem Volkstheater und für fünf Jahre am Theater in der Josefstadt.
Der Regisseur Dieter Berner setzte Fritz Karl 1988 erstmals im Fernsehen in der Arbeitersaga Die Verlockung ein. Im gesamten deutschsprachigen Raum wurde er als Sebastian Reidinger in der Serie Julia – eine ungewöhnliche Frau bekannt, den er in ersten drei Staffeln spielte.
1994 spielte Fritz Karl den jungen Mario, der, aus dem Gefängnis entlassen, in einem Dorf eine Stelle als Knecht findet und sich dort gut einlebt. Mit dem Auftauchen des Vaters, der ihn zurückholen will, holt Mario seine Vergangenheit ein. Für die Rolle wurde er als bester Nachwuchsschauspieler mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet.
In der romantischen Vorweihnachts-Komödie Schneemann sucht Schneefrau spielt er 2002 den von einem Engel gesandten Joe Müller.
2003 verkörpert er neben August Schmölzer und Christoph Waltz im TV-Drama Jennerwein, das eine Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis erhielt, den oberbayerischen Wilderer Georg „Girgl“ Jennerwein. Durch die mysteriösen Begleitumstände des Todes und vor allem durch die Schussverletzung im Rücken wurde der Wildschütz Jennerwein zu einer Legende und Symbol der Auflehnung gegen die Obrigkeit.
2006 spielte Fritz Karl in der vielfach ausgezeichneten Kinokomödie von Marcus H. Rosenmüller Wer früher stirbt, ist länger tot den „Kandlerwirt“ und Wittwer auf Brautschau, Lorenz Schneider.
Im selben Jahr sah man Fritz Karl in der belgischen Produktion Henry Dunant: Du rouge sur la croix, einem biografischen Historienfilm um das Leben des Initiators des Roten Kreuzes, in der Rolle des französischen Offiziers Colonel Delaroche.
Ebenfalls 2006 übernahm er neben Heino Ferch in der Geschichte einer Lebensfreundschaft Auf ewig und einen Tag die Rolle des leidenschaftlichen Gregor Luckner, der, hin- und hergerissen zwischen Lebensgier und Selbstzweifeln, an der unverrückbar kalten Ablehnung durch den eigenen Vater zu zerbrechen droht.
2007 verkörperte Fritz Karl die Figur des Kommissars Benno Söder in Eine folgenschwere Affäre, einem Psychothriller um Mord, Verrat und Schuld unter Kollegen. Für diese Rolle wurde Fritz Karl als Bester Schauspieler in einem Fernsehfilm 2008 für den Bayerischen Fernsehpreis nominiert.
2008 spielt Fritz Karl in dem Coming-of-Age Drama Zeit die man Leben nennt mit Kostja Ullmann, Jan Niklas und Billie Zöckler die Rolle eines geschiedenen Vaters, Oskar, der die schwierige Lebenssituation mit seinem unfalltraumatisierten Sohn Luca zu bewältigen hat.
Er wirkte bei Stars in der Manege 2006 bei einer Shaolin-Nummer des Zirkus Krone mit, bei der er unter anderem durch die Mitte eines schwertgespickten Reifens zu springen hatte.[1]
Fritz Karl wohnt heute mit seiner Schauspielkollegin Elena Uhlig in Wien; mit ihr hat er seit 2007 einen gemeinsamen Sohn. Er hat drei weitere Kinder aus einer vorherigen Beziehung, die bei der Mutter leben, darunter die ebenfalls schauspielerisch tätigen Valerian Karl (* 1988) und Aaron Karl (* 1990).
Stil und Themen
In ernsten Rollen wirken die Figuren des Darstellers durch ein hohes dramatisches Potential des seelischen Ausdrucks attraktiv, unverwechselbar, packend. Den Figuren zu eigen ist häufig eine metallisch kühle Eleganz und mentale Wachheit, unterlegt von nicht näher greifbarer Trauer, die wie leises Echo persönlicher Enttäuschung kontrapunktisch zur geistigen Präsenz der Figuren steht. Wiederholt thematisiert sind Situationen des familiären Verlusts, die Figur diskutiert Leid und Schuldfrage bis zur Selbstzerstörung (Auf ewig und einen Tag, Die Zeit, die man Leben nennt, Unter Verdacht-Brubeck).
Einzelnachweise
Auszeichnungen
Fritz Karl wurde 1995 mit dem Max-Ophüls-Preis als bester Nachwuchsschauspieler für seine Rolle des jungen Straftäters Mario in Houchang Allahyaris Höhenangst ausgezeichnet. 1998 erhielt er die Auszeichnung als österreichischer Shooting Star des europäischen Films.
2008 war er für Eine Folgenschwere Affäre (2007) für den Bayerischen Fernsehpreis nominiert als Bester Schauspieler in der Kategorie Fernsehspiel/Fernsehfilm
Werkliste Film und Fernsehen (Auswahl)
- 1988 - Die Verlockung (von Dieter Berner, mit Dominic Raacke und Hans Brenner)
- 1994 - Höhenangst (mit Dolores Schmidinger, Leon Askin)
- 1995 - „El Chicko“ - der Verdacht (mit Sonja Kirchberger und Andréa Ferréol)
- 1997 - Die Superbullen (mit Wolfgang Fierek und Ottfried Fischer)
- 1998-2001 – Julia – eine ungewöhnliche Frau (mit Christiane Hörbiger und Franz Buchrieser)
- 1999 - Die Verhaftung des Johann Nepomuk Nestroy ( von Dieter Berner mit Eva Herzig und Otto Schenk)
- 2000 - Der Teufelsweib (von Jo Baier, mit Toni Berger und Günther Maria Halmer)
- 2002 - Tauerngold (mit Sebastian Koch und Sabrina White)
- 2002 - August der Glückliche (von Joseph Vilsmaier, mit Otto Schenk und Dana Vávrová)
- 2003 - Jennerwein (mit Monika Baumgartner und August Schmölzer)
- 2003 - Alles Glück dieser Erde (mit Maximilian Schell und Uschi Glas)
- 2003 - Alpenglühen (mit Christiane Hörbiger und Götz George)
- 2005 - Kronprinz Rudolf (mit Max von Thun und Vittoria Puccini)
- 2005 - Im Reich der Reblaus (Fünfteiler mit Nina Proll und Erwin Steinhauer)
- 2005 - Wer früher stirbt ist länger tot (von Marcus H. Rosenmüller, mit Markus Krojer)
- 2006 - Auf ewig und einen Tag (mit Heino Ferch und Martina Gedeck)
- 2006 - Eine folgenschwere Affäre (mit Katharina Böhm, Silke Bodenbender und Lisa Martinek)
- 2006 - Die Zeit, die man Leben nennt (mit Kostja Ullmann)
- 2006 - Henry Dunant: Du rouge sur la croix
- 2007 - Zodiak - Der Horoskop-Mörder (mit Friedrich von Thun und Alexandra Neldel)
- 2007 - "Alles was recht ist" (mit Michaela May, Vadim Glowna, Anna Schudt.) Musik: Konstantin Wecker
- 2008 - Patchwork
- 2008 - Unter Verdacht-Brubeck (von Ed Herzog mit Senta Berger, Ben Becker und Gerd Anthoff)
- 2008 - "Alles was recht ist - die italienische Variante" (mit Michaela May)
- 2008 - Die Patin - Kein Weg zurück
- 2009 - Krupp – Eine deutsche Familie (mit Iris Berben und Heino Ferch)
- Gastauftritte in Soko Kitzbühel, Polizeiruf 110, Tatort, Kommissar Rex (1998; 2002; 2008), und in der Nachtschicht-Folge: Blutige Stadt
Weblinks
- Wikiquote: Fritz Karl – Zitate
- Foto Fritz Karl auf Agentur Kelterborn
- Vorlage:IMDb Name
- Porträt Fritz Karl auf Agentur Rehling/Kelterborn
- Offizielle Fritz Karl Website
- Porträt Fritz Karl auf Prisma.de
Personendaten | |
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NAME | Karl, Fritz |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 21. Dezember 1967 |
GEBURTSORT | Gmunden |