Zum Inhalt springen

Fritz Karl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Oktober 2009 um 10:58 Uhr durch PDD (Diskussion | Beiträge) (fix). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Fritz Karl (* 21. Dezember 1967 in Gmunden, Oberösterreich) ist ein österreichischer Theater-, Film- und Fernsehschauspieler und einer der meistbeschäftigten Schauspieler Österreichs (Stand: 2008).

Werk

Nachdem Fritz Karl eine Ausbildung bei den Wiener Sängerknaben absolviert hatte, besuchte er für die Dauer von zwei Semestern das Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Ab 1986 hatte er Engagements vorwiegend an Wiener Theaterbühnen, dem Volkstheater und für fünf Jahre am Theater in der Josefstadt.

Der Regisseur Dieter Berner setzte Fritz Karl 1988 erstmals im Fernsehen in der Arbeitersaga Die Verlockung ein. Im gesamten deutschsprachigen Raum wurde er als Sebastian Reidinger in der Serie Julia – eine ungewöhnliche Frau bekannt, den er in ersten drei Staffeln spielte.

1994 spielte Fritz Karl den jungen Mario, der, aus dem Gefängnis entlassen, in einem Dorf eine Stelle als Knecht findet und sich dort gut einlebt. Mit dem Auftauchen des Vaters, der ihn zurückholen will, holt Mario seine Vergangenheit ein. Für die Rolle wurde er als bester Nachwuchsschauspieler mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet.

In der romantischen Vorweihnachts-Komödie Schneemann sucht Schneefrau spielt er 2002 den von einem Engel gesandten Joe Müller.

2003 verkörpert er neben August Schmölzer und Christoph Waltz im TV-Drama Jennerwein, das eine Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis erhielt, den oberbayerischen Wilderer Georg „Girgl“ Jennerwein. Durch die mysteriösen Begleitumstände des Todes und vor allem durch die Schussverletzung im Rücken wurde der Wildschütz Jennerwein zu einer Legende und Symbol der Auflehnung gegen die Obrigkeit.

2006 spielte Fritz Karl in der vielfach ausgezeichneten Kinokomödie von Marcus H. Rosenmüller Wer früher stirbt, ist länger tot den „Kandlerwirt“ und Wittwer auf Brautschau, Lorenz Schneider.

Im selben Jahr sah man Fritz Karl in der belgischen Produktion Henry Dunant: Du rouge sur la croix, einem biografischen Historienfilm um das Leben des Initiators des Roten Kreuzes, in der Rolle des französischen Offiziers Colonel Delaroche.

Ebenfalls 2006 übernahm er neben Heino Ferch in der Geschichte einer Lebensfreundschaft Auf ewig und einen Tag die Rolle des leidenschaftlichen Gregor Luckner, der, hin- und hergerissen zwischen Lebensgier und Selbstzweifeln, an der unverrückbar kalten Ablehnung durch den eigenen Vater zu zerbrechen droht.

2007 verkörperte Fritz Karl die Figur des Kommissars Benno Söder in Eine folgenschwere Affäre, einem Psychothriller um Mord, Verrat und Schuld unter Kollegen. Für diese Rolle wurde Fritz Karl als Bester Schauspieler in einem Fernsehfilm 2008 für den Bayerischen Fernsehpreis nominiert.

2008 spielt Fritz Karl in dem Coming-of-Age Drama Zeit die man Leben nennt mit Kostja Ullmann, Jan Niklas und Billie Zöckler die Rolle eines geschiedenen Vaters, Oskar, der die schwierige Lebenssituation mit seinem unfalltraumatisierten Sohn Luca zu bewältigen hat.

Er wirkte bei Stars in der Manege 2006 bei einer Shaolin-Nummer des Zirkus Krone mit, bei der er unter anderem durch die Mitte eines schwertgespickten Reifens zu springen hatte.[1]

Fritz Karl wohnt heute mit seiner Schauspielkollegin Elena Uhlig in Wien; mit ihr hat er seit 2007 einen gemeinsamen Sohn. Er hat drei weitere Kinder aus einer vorherigen Beziehung, die bei der Mutter leben, darunter die ebenfalls schauspielerisch tätigen Valerian Karl (* 1988) und Aaron Karl (* 1990).

Stil und Themen

In ernsten Rollen wirken die Figuren des Darstellers durch ein hohes dramatisches Potential des seelischen Ausdrucks attraktiv, unverwechselbar, packend. Den Figuren zu eigen ist häufig eine metallisch kühle Eleganz und mentale Wachheit, unterlegt von nicht näher greifbarer Trauer, die wie leises Echo persönlicher Enttäuschung kontrapunktisch zur geistigen Präsenz der Figuren steht. Wiederholt thematisiert sind Situationen des familiären Verlusts, die Figur diskutiert Leid und Schuldfrage bis zur Selbstzerstörung (Auf ewig und einen Tag, Die Zeit, die man Leben nennt, Unter Verdacht-Brubeck).

Einzelnachweise

  1. Foto Schwertreifensprung Fritz Karl auf circus-krone.de

Auszeichnungen

Fritz Karl wurde 1995 mit dem Max-Ophüls-Preis als bester Nachwuchsschauspieler für seine Rolle des jungen Straftäters Mario in Houchang Allahyaris Höhenangst ausgezeichnet. 1998 erhielt er die Auszeichnung als österreichischer Shooting Star des europäischen Films.

2008 war er für Eine Folgenschwere Affäre (2007) für den Bayerischen Fernsehpreis nominiert als Bester Schauspieler in der Kategorie Fernsehspiel/Fernsehfilm

Werkliste Film und Fernsehen (Auswahl)