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Henri Barbusse

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Henri Barbusse (* 17. Mai 1873 in Asnières-sur-Seine bei Paris, † 30. August 1935 in Moskau) war ein französischer Politiker und Schriftsteller.

Vita

Barbusse studiert französische Literatur und wird nach dem Studium Pressereferent im französischen Innenministerium. Durch seine Heirat wird er der Schwiegersohn von Catulle Mendès.

Von 1902 bis 1904 ist Barbusse Angestellter in einem Verlag und als Journalist tätig; u.a. für Le Banquet und Petit Parisien.

Barbusse, der von sich selbst behauptet, ihn habe der Krieg erzogen („nicht nur seine Furchtbarkeit, sondern auch seine Bedeutung als imperialistischer Krieg“) war selbst von Beginn des Ersten Weltkrieges bis August 1916 Soldat, davon elf Monate an der Front. Obwohl er sich zunächst freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet hatte, nahm er später eine kriegskritische Haltung ein und engagierte sich in verschiedenster Weise pazifistisch:

Durch sein im Jahr 1916 erschienenes Kriegstagebuch Das Feuer, das im Laufe der Zeit in mehr als 60 Sprachen übersetzt wurde, wurde er weltberühmt und erhielt im selben Jahr dafür den Prix Goncourt, den angesehensten französischen Literaturpreis.

Ab 1919 ist Henri Barbusse fast vollständig isoliert, da Autoren wie André Gide ihn immer mehr ablehnen und gleichzeitig die Action francaise ihn zu ihrem Gegner erkoren hat.

1923 tritt er in die Kommunistische Partei ein. In seinem Gedicht Jésus (1927) erklärt er Jesus Christus zum Stifter des Kommunismus.

Das Ergebnis einer Balkanreise ist ein dokumentarischer Bericht, Les Bourreaux, in dem Barbusse den Terror auf dem Balkan anprangert. Mit Connais-tu Thaelmann? setzt er sich vehement für Ernst Thälmann ein, der 1934 von den Nationalsozialisten in Schutzhaft genommen wurde.

Eine Stalin-Biographie - von Maxim Gorki - vergebens erwartet, wurde bald nach Erscheinen aufgrund angeblicher Irrtümer indiziert.

Le monde, die Zeitung Barbusses, wurde von der Kommunistischen Partei Frankreichs dann auch konterrevolutionärer Tendenzen verdächtigt.

Am 30. August 1935 stirbt Henri Barbusse in Moskau während einer Reise durch die Sowjetunion.

Werkauswahl

  • Les enchaînemens (1925)
  • Connais-tu Thaelmann? (1934)
  • L'enfer (1908)
  • Le feu (1916)

Sekundärliteratur

  • Duclos, J.: Barbusse. - Paris, 1946
  • Spitzer, L.: Studien zu Henri Barbuss. - Bonn, 1920
  • Vidal, A.: Henri Barbusse, Soldat des Friedens. - Berlin, 1955