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Depeche Mode

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Depeche Mode ist eine britische Synthie-Pop-Band, die 1980 in Basildon in der Nähe von London gegründet wurde. Der Name stammt von einer französischen Modezeitschrift namens "Dépêche Mode" und bedeutet übersetzt Schnelle Mode.

Bandgeschichte

1980er

Depeche Mode wurden 1980 von Daniel Miller, dem Gründer des britischen Independent-Labels Mute Records, entdeckt, als sie im Vorprogramm von Fad Gadget spielten. In der Urbesetzung David Gahan (Gesang), Andy Fletcher, Martin Gore und Vince Clarke (alle Keyboard) spielten sie sich schnell in die vorderen Ränge der Charts. Schon das erste Album (Speak and Spell) wurde von den Kritikern hoch gelobt und hatte beachtlichen Erfolg.

Als der Komponist und Texter der Band, Vince Clarke, Ende 1981 ausstieg, um gemeinsam mit seiner ehemaligen Schulkameradin Alison Moyet die neue Band Yazoo und später erst zusammen mit Feargal Sharkey das Projekt The Assembly und dann mit Andy Bell das Synthi-Duo Erasure zu gründen, schien es zunächst, als würde das Herz der Band Depeche Mode verlassen. Viele prophezeiten sogar das baldige Ende der Band, doch Martin Gore trat als Songwriter erfolgreich in die Fußstapfen des Vorgängers.

Nach der Veröffentlichung der LP "A Broken Frame" (1982) wird Alan Wilder als vollwertiges Mitglied der Band aufgenommen, der als einziger des Quartetts eine musikalische Ausbildung am Klavier vorweisen kann. Nach dem Weggang von Vince Clarke ursprünglich nur als Studiomusiker engagiert, übernimmt Alan Wilder 1983 durch sein besonderes Talent und Engagement das Sound-Design innerhalb von Depeche Mode und zeichnet in der Folgezeit für die komplexen Arrangements der Band verantwortlich.

Im Gegensatz zu vielen anderen Bands der 1980er Jahre entwickelte sich Depeche Mode stetig weiter. Musikalisch entdeckte man die neue Technik des Sampling, das immer häufiger in den Songs der Band zum Einsatz kam. Depeche Mode gehören darüber hinaus zu den Begründern der sogenannten Remix-Kultur, indem sie ihre ausgekoppelten Singles in vielfachen Versionen veröffentlichen und bis heute Wert darauf legen, dass ihre Stücke von bekannten Größen und Avantgardisten der elektronischen Musikszene verschieden interpretiert werden.

1984 traten Depeche Mode mit der LP "Some Great Reward" endgültig an das Licht der breiten Öffentlichkeit: Die Singles "People Are People" und "Master And Servant" daraus sind weltweite Hits. Der harte Elektrosound der Band, oft durchsetzt mit Klangfragmenten aus Industrie- und Alltagsgeräuschen, wird ihr unverwechselbares Kennzeichen - ebenso wie die Thematisierung sozialkritischer Aspekte, was bei der Singleauskopplung "Blasphemous Rumours" beispielsweise zum öffentlichen Diskurs mit der Katholischen Kirche führt.

1985 Das frühe Schaffen der Band wird 1985 in der Hitcompilation "The Singles 81>85" zusammengefasst. 1986/1987 werden die Studioalben "Black Celebration" und "Music For The Masses" veröffentlicht.

Der Band-Höhepunkt der Achtziger Jahre war zweifelsohne die "Music For The Masses"-Tour, an deren Abschluss das Video "101" (gedreht vom Dokumentarfilmer D. A. Pennebaker) sowie ein gleichnamiges Live-Doppelalbum entstanden. Legendär ist dabei das Abschlusskonzert im Pasadena Rosebowl-Stadion geworden, bei dem Depeche Mode vor rund 80.000 Zuschauern spielten.

1990er

Das Studioalbum "Violator" setzt im Jahr 1990 einen weiteren Meilenstein in der Bandgeschichte. Die erste Single-Auskopplung "Personal Jesus" überrascht mit ungewohnt rockigen Gitarrenelementen und führt die Tradition fort, nicht vor kritischen Themen halt zu machen: Hier wird die oftmals finanziell motivierte, eindimensionale und reißerische Ausgestaltung christlicher TV-Shows besonders des US-Fernsehens skizziert. Ebenso wie "Personal Jesus" wird auch die nachfolgende Single, "Enjoy the Silence", zum großen Chart-Erfolg und erfährt noch heute -besonders durch eine Remix-Version des Jahres 2004- regelmäßigen Airplay bei Radiostationen weltweit. "Violator" gilt nicht nur bei vielen Fans sondern auch bei professionellen Musikkritikern als das beste weil ausgereifteste musikalische Werk der Band, in dem der Einsatz von Synthesizern und Samplern bis zur Perfektion getrieben wurde. Tatsächlich ist es bis heute auch der weltweit meistverkaufte Depeche Mode Longplayer.

Mit "Songs of Faith and Devotion" gehen Depeche Mode 1993 auf dem stilitischen Pfad weiter, der sich im Song "Personal Jesus" des Vorgängeralbums bereits andeutete: Elemente aus der Rockmusik, wie akustische Drumsets oder verzerrte Gitarren, paaren sich zusammen mit Gospel- und Soul-Fragmenten mit den elektronischen Klängen und erzeugen einen neuen Sound, der für Kenner der Band und Fans der ersten Stunde ungewohnt ist. Das wegen des länglichen Titels oftmals "SOFAD" abgekürzte Album erfährt dadurch erstmals nicht nur einhelliges Lob sondern auch negative Kritik von Hörern, deren Vorlieben weiterhin bei den ursprünglich rein synthetischen Klangwurzeln der Band liegen. Die Aufnahmen der anschließenden Welttournee führen zur Veröffentlichung des Albums "Songs of Faith and Devotion Live" (1993), welches alle Tracks der CD in Liveversionen enthält.

In der Folgezeit gerät die Band in Schwierigkeiten und steht zeitweise vor der Auflösung:

  • Alan Wilder verlässt 1995 die Band, um sich fortan seinem Soloprojekt Recoil zu widmen.
  • Der Sänger Dave Gahan gerät auf Grund seiner Heroinsucht nach einer Überdosis an den Rand des Todes.

Dave Gahan überwindet jedoch seine Sucht, rauft sich mit Martin Gore und Andy Fletcher zusammen und Depeche Mode veröffentlichen 1997 als Trio das Album "Ultra" und bringen im Folgejahr (1998) mit "The Singles 86>98" ihre zweite Hitbilanz heraus.

2000er

2001 wird das bislang letzte Studioalbum "Exciter" veröffentlicht.

Dem Trend der Musikindustrie folgend, Live-Konzerte vorzugsweise auf DVD herauszubringen, veröffentlichen auch Depeche Mode im Jahre 2002 ein Live-Konzert auf DVD ("One Night in Paris").

Im Jahre 2003 veröffenlichen Martin Gore und Dave Gahan kurz hintereinander ihre Soloalben. Während Songwriter Martin Gore auf "Counterfeit²" Cover-Versionen zum Besten gibt, offenbart Dave Gahan mit "Paper Monsters" erstmals selbstgeschriebene Stücke.

Andy Fletcher übt sich in seinem eigenen Plattenlabel "Toast Hawaii" mit der Electro-Girlband "Client". Er tritt in verschiedenen Clubs weltweit mit ihnen als DJ auf.

Im Dezember 2004 finden mit Daniel Miller, Jonathan Kessler und Produzent Ben Hillier Planungsgespräche für ein neues Studioalbum statt. Die erste Session der Aufnahmen begann am 17. Januar 2005 und dauerte 5 Wochen. Am 1. April 2005 begann die zweite Studio Session, eine weitere soll in New York folgen. Das Mixing erfolgt im Juni in London.

Das neue Depeche Mode-Album wird voraussichtlich am 17. Oktober 2005 erscheinen. Eine Single ist demnach für September geplant, außerdem soll ab November 2005 eine Welttournee, beginnend in den USA, starten.

Auf einer Pressekonferenz am 16. Juni 2005 in Düsseldorf gaben die Drei gut gelaunt die Tourdaten für Europa bekannt:

Datum Stadt Arena
Fr. 13.01.2006 Dresden Messehalle
So. 15.01.2006 Hamburg Color Line Arena
Mi. 18.01.2006 Berlin Velodrom
Fr. 20.01.2006 Düsseldorf LTU-Arena
Mo. 23.01.2006 Prag Sazka Arena
Di. 24.01.2006 Erfurt Messehalle
Do. 26.01.2006 Frankfurt Festhalle
So. 29.01.2006 Antwerpen Sports Paleis
Do. 31.01.2006 Genf Arena
Mi. 01.02.2006 Marseille Le Dome
Fr. 03.02.2006 Toulouse Zenith
Sa. 04.02.2006 Lyon Tony Garnier
Mo. 06.02.2006 Madrid Palacio Deportes
Mi. 08.02.2006 Lissabon Pavilhao Atlantico
Fr. 10.02.2006 Barcelona Palau Sant Jordi
Di. 14.02.2006 München Olympiahalle
Do. 16.02.2006 Wien Stadthalle
Sa. 18.02.2006 Mailand Forum
Di. 21.02.2006 Paris Omnisport de Bercy
Sa. 25.02.2006 Kopenhagen Parken Stadium
Fr. 03.03.2006 St. Petersburg SKK
Sa. 04.03.2006 Moskau Luzhniki
Do. 09.03.2006 Stuttgart Schleyerhalle
Fr. 10.03.2006 Friedrichshafen Messehalle
Sa. 11.03.2006 Mannheim SAP Arena
Mo. 13.03.2006 Graz Messehalle
Di. 14.03.2006 Kattowitz Spodek
Do. 16.03.2006 Tallinn Saku Arena
Fr. 17.03.2006 Riga New Arena
Sa. 18.03.2006 Vilnius Siemens Arena
Di. 21.03.2005 Budapest Arena
Mi. 22.03.2006 Ljubljana Hala Tivoli
Fr. 24.03.2006 Amneville Galaxie
Sa. 25.03.2006 Douai Gayant Expo
So. 26.03.2006 Rotterdam Ahoy
Di. 28.03.2006 Zürich Hallenstadion
Do. 30.03.2006 Manchester MEN Arena
Fr. 31.03.2006 Birmingham NEC
Mo. 03.04.2006 Wembley Arena

Diskographie

Alben

  • Speak and Spell, 1981
  • A Broken Frame, 1982
  • Construction Time Again, 1983
  • Some Great Reward, 1984
  • The Singles 81-85, 1985/1998
  • Black Celebration, 1986
  • Music for the Masses, 1987
  • 101, 1989
  • Violator, 1990
  • Songs of Faith and Devotion, 1993
  • Songs of Faith and Devotion Live, 1993
  • Ultra, 1997
  • The Singles 86-98, 1998
  • Exciter, 2001

Singles

  • Dreaming Of Me, 1981
  • New Life, 1981
  • Just Can't Get Enough, 1981
  • See You, 1982
  • The Meaning Of Love, 1982
  • Leave In Silence, 1982
  • Get The Balance Right!, 1983
  • Everything Counts, 1983
  • Love In Itself, 1983
  • People Are People, 1984
  • Master And Servant, 1984
  • Blasphemours Rumours/Somebody, 1984
  • Shake The Disease, 1985
  • It's Called A Heart, 1985
  • Stripped, 1986
  • A Question Of Lust, 1986
  • A Question Of Time, 1986
  • Strangelove, 1987
  • Never Let Me Down Again, 1987
  • Behind The Wheel, 1987
  • Little 15, 1988
  • Everything Counts (Live), 1989
  • Personal Jesus, 1989
  • Enjoy The Silence, 1990
  • Policy Of Truth, 1990
  • World In My Eyes, 1990
  • I Feel You, 1993
  • Walking In My Shoes, 1993
  • Condemnation, 1993
  • In Your Room, 1994
  • Barrel Of A Gun, 1997
  • It's No Good, 1997
  • Home, 1997
  • Useless, 1997
  • Only When I Lose Myself, 1998
  • Dream On, 2001
  • I Feel Loved, 2001
  • Freelove, 2001
  • Goodnight Lovers, 2002
  • Enjoy The Silence '04, 2004

Video / Live Video

  • The World We Live In And Live in Hamburg, 1985 (Live Konzert VHS)
  • Some Great Videos, 1985 (Videos, VHS)
  • Strange, 1988 (Videos, VHS)
  • 101, 1989 (Live Konzert VHS)
  • Strange Too, 1990 (Videos, VHS)
  • The Videos 86-98, 1999 (?) (Greatest-Video-Compilation, VHS/DVD)
  • One Night in Paris, 2002 (Live-Konzert, DVD&VHS)
  • 101, 2003 (Live-Konzert, DVD)
  • The Videos 86-98+, 2002 (Greatest-Video-Compilation, DVD Rerelease mit 2. Disc)
  • Devotional, 2004 (Live-Konzert, DVD)

Kompilationen

  • Catching Up With Depeche Mode, 1984 (USA)
  • The Singles 81-85, 1985 (Greatest-Hits-Compilation)
  • The Singles 86-98, 1998 (Greatest-Hits-Compilation)
  • The Singles 81-85, 1998 (Greatest-Hits-Compilation, Rerelease mit Bonustracks und neuem Artwork)
  • Remixes 81-04, 2004 (Remix-Album, als CD, 2CD, 3CD und limitierte 6fach LP erhältlich - Chartsplatzierung am 8. November 2004 auf 2, am 15. November 2004 auf 3)

Chartplatzierungen

    DEUTSCHLAND GROSSBRITANNIEN USA NIEDERLANDE
Datum Platz Wochen Datum Platz Wochen Datum Platz Wochen Datum Platz Wochen
01 Dreaming of me - - - 4. April 1981 57 4 Wo. - - - - - -
02 New life - - - 13. Juni 1981 11 15 Wo. - - - - - -
03 Just can't get enough - - - 19. September 1981 8 10 Wo. - - - 9. März 1985 5 10 Wo.
04 See you - - - 13. Februar 1982 6 10 Wo. - - - - - -
05 The meaning of love - - - 8. Mai 1982 12 8 Wo. - - - - - -
06 Leave in silence - - - 28. August 1982 18 10 Wo. - - - - - -
07 Get the balance right - - - 12. Februar 1983 13 8 Wo. - - - - - -
08 Everything counts - - - 23. Juli 1983 6 11 Wo. - - - - - -
09 Love in itself - - - 1. Oktober 1983 21 7 Wo. - - - - - -
10 People are people 26. April 1984 1 11 Wo. 24. März 1984 4 10 Wo. 25. Mai 1985 13 18 Wo. 14. April 1984 10 9 Wo.
11 Master and servant 04. Oktober 1984 2 9 Wo. 1. September 1984 9 9 Wo. 9. Juli 1985 87 3 Wo. - - -
12 Blasphemous rumours / Somebody   22   10. November 1984 16 6 Wo. - - - 1. Dezember 1984 27 5 Wo.
13 Shake the disease   4   11. Mai 1985 18 9 Wo. - - - - - -
14 It's called a heart   8   28. September 1985 18 4 Wo. - - - - - -
15 Stripped   4   22. Februar 1986 15 5 Wo. - - - - - -
16 A question of lust   8   26. April 1986 28 5 Wo. - - - 14. Juni 1986 24 5 Wo.
17 A question of time   4   Wo. - - - - - -
18 Strangelove   2   Wo. 25. Juli 1987 76 6 Wo. 23. Mai 1987 24 5 Wo.
19 Never let me down again   2   Wo. 26. Dezember 1987 63 10 Wo. - - -
20 Behind the wheel   6   Wo. 07. Mai 1988 61 11 Wo. - - -
21 Little 15   16   Wo. - - - - - -
22 Everything counts   12   Wo. - - - - - -
24 Personal Jesus   5   Wo. 9. Dezember 1989 28 20 Wo. - - -
25 Enjoy the silence   2   Wo. 14. April 1990 8 24 Wo. 17. März 1990 8 9 Wo.
26 Policy of truth   7   Wo. 11. August 1990 15 16 Wo. - - -
27 World in my eyes   7   Wo. 24. November 1990 52 10 Wo. - - -
28 I feel you   4   Wo. 6. März 1993 37 12 Wo. 10. April 1993 35 2 Wo.
29 Walking in my shoes   14   Wo. 5. Juni 1993 69 8 Wo. - - -
30 Condemnation   23   Wo. - - -      
31 In your room   24   Wo. - - -      
32 Barrel of a gun   3   Wo. 22. Februar 1997 47 5 Wo.      
33 It's no good   5   Wo. 17. Mai 1997 38 20 Wo.      
34 Home   11   Wo. 6. Dezemeber 1997 88 3 Wo.      
35 Useless   16   Wo. - - -      
36 Only when I lose myself   2   Wo. 3. Oktober 1998 61 9 Wo.      
37 Dream on   1   5. Mai 2001 6 5 Wo. 12. Mai 1993 85 10 Wo.      
38 I feel loved   9   Wo.            
39 Freelove   8   Wo.            
40 Goodnight lovers   15   Wo.            
41 Enjoy The Silence (Mixes)   5   Wo.