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Der Bund

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Der Bund

Beschreibung Schweizer Tageszeitung
Verlag Espace Media Groupe
Erstausgabe 1. Oktober 1850
Erscheinungsweise werktäglich
Verkaufte Auflage 60.399 Exemplare
(WEMF 2005)
Chefredakteur Artur K. Vogel
Weblink www.derbund.ch

«Der Bund» ist eine Schweizer Tageszeitung aus der Bundesstadt Bern. Am 1. Oktober 1850 gegründet, verfocht der «Bund» die 1848 in Kraft getretene Bundesverfassung der Schweiz und diente als Sprachrohr des neuen Bundesrates. Die Tageszeitung hatte 2004/05 eine WEMF-beglaubigte Auflage von 60.399 Exemplaren. Chefredaktor ist seit dem 1. Januar 2007 der Luzerner Journalist Artur K. Vogel. Sein Stellvertreter ist Patrick Feuz, Leiter des Inlandressorts des «Bund». Chef vom Dienst ist Beat Stähli.

Der «Bund» gliedert sich in vier Faszikel, die die klassischen Zeitungsressorts repräsentieren:

  • Der erste Faszikel enthält mit der «Seite 2» eine tägliche Themenseite, gefolgt von den Seiten des Ausland- und des Inlandressorts.
  • Der zweite Zeitungsbund beinhaltet internationale, nationale und regionale Wirtschaftsnachrichten, Börsendaten sowie die Sportberichterstattung.
  • Der dritte Teil trägt den Titel «Bern» und enthält Nachrichten aus Stadt, Region und Kanton Bern.
  • Der letzte Faszikel ist der Kultur gewidmet. Hier sind auch das aktuelle Veranstaltungs-, Kino- und Fernsehprogramm zu finden. Die letzte Seite mit dem Titel «Die Letzte» enthält vermischte Nachrichten und jeweils einen Cartoon von Gary Larson.

Wöchentliche Sonderseiten widmen sich den Themen «Reisen», «Gesellschaft», «Arbeit», «Wissen», «Invest» und «Meinungen»; samstags erscheint zudem jeweils das «Samstagsinterview». Ausserdem erscheint jeden Samstag die Kulturbeilage «Der kleine Bund». Jeweils am ersten Montag im Monat liegt dem «Bund» das Magazin «NZZ Folio» bei.

Ein Tram von Bernmobil als "Bund"-Werbeträger

Der «Bund» wird herausgeben von der Espace Media AG. Diese, ebenfalls Herausgeberin der Berner Zeitung, ist verantwortlich für das Verlagsgeschäft: Anzeigenkunden können seit der Einführung des sogenannten Berner Modells – ein Verlag, zwei Zeitungen – seit dem 1. Januar 2004 nur noch Inserate für beide Titel zusammen buchen.

Die Aufgabe der wirtschaftlichen Selbständigkeit unter gleichzeitiger Beibehaltung der publizistischen Autonomie ist eine Folge der Fehlbeträge in Millionenhöhe, die der «Bund» während Jahren schrieb. Seine früheren Eigentümer, die Zürcher Verlagshäuser Ringier und NZZ, waren nicht mehr bereit, die Verluste zu tragen.

Im Mai 2006 löste der «Bund» als Folge von Sparmassnahmen seine Sportredaktion auf. Seither übernimmt die mit «Bund»-Journalisten aufgestockte Sportredaktion der lokalen Konkurrentin Berner Zeitung die Berichterstattung. Seit Dezember 2008 ist klar, dass der «Bund» als eigenständige Zeitung kaum noch Überlebenschancen hat. Als mögliche Lösungen prüft die Tamedia AG, seit 2007 Mehrheitsaktionärin von Espace Media, eine Zusammenarbeit mit dem Tagesanzeiger oder den Zusammenschluss mit der Berner Zeitung zu einer neuen Regionalzeitung.

Die Ankündigung löste zahlreiche, mehrheitlich bedauernde oder empörte Reaktionen aus und führte zur Gründung des Komitees «Rettet den Bund». Das Komitee, das von Politikern aus verschiedenen Parteien und Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur präsidiert wird, setzt sich für die Eigenständigkeit des «Bund» ein. Während der ersten zwei Wochen nach der Gründung sind dem Petitionskomitee ungefähr 7000 Personen beigetreten.

Siehe auch