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Björn Engholm

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Björn Engholm (* 9. November 1939 in Lübeck) war von 1988 bis 1993 Ministerpräsident von Schleswig-Holstein und von 1991 bis 1993 Bundesvorsitzender der SPD.

Engholm bestand nach dem Besuch der Volksschule 1958 die Mittlere Reife und begann dann eine Lehre als Schriftsetzer in Lübeck. Er arbeitete dann bis 1962 als Metteur und Schriftsetzer. Gleichzeitig besuchte er auf dem 2. Bildungsweg die Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg. 1962 dann begann er ein Studium der Politik, Volkswirtschaft und Soziologie an der Universität Hamburg, welches er als Diplom-Politologe beendete. Er arbeitet dann als Dozent in der Jugend- und Erwachsenenbildung.

Seit 1962 ist Engholm Mitglied der SPD. Im Mai 1984 wird er Mitglied des Bundesvorstandes und im Mai 1991 schließlich als Nachfolger von Hans-Jochen Vogel Bundesvorsitzender der SPD und damit auch designierter Spitzenkandidat der SPD für die Bundestagswahl 1994.

1969 wird er in den Deutschen Bundestag gewählt. 1977 übernimmt er erstmals ein Regierungsamt und wird Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Bildung und Wissenschaft Dr. Jürgen Schmude. Nachdem Schmude im Januar 1981 als Nachfolger von Hans-Jochen Vogel, der als Regierender Bürgermeister nach Berlin geht, Bundesjustizminister wird, übernimmt Engholm selbst das Amt des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft im Kabinett von Helmut Schmidt.

Am 17. September 1982 kommt es zum endgültigen Bruch der sozialliberalen Koalition und damit zum Ausscheiden der FDP-Minister aus dem Kabinett. Engholm wird als Nachfolger von Josef Ertl für knapp zwei Wochen zusätzlich Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

Am 1. Oktober 1982 wird Helmut Kohl zum Bundeskanzler gewählt. Damit endet auch Engholms Amtszeit als Bundesminister.

Er scheidet dann auch mit dem vorzeitgen Ablauf der Legislaturperiode aus dem Bundestag aus und wird nach den Landtagswahlen 1983 Mitglied des Landtages von Schleswig-Holstein.

Hier wird er Vorsitzender der SPD-Fraktion und damit Oppositionsführer.

Die Landtagswahl 1987 ist schon überschattet von der sog. Barschel-Affäre um den Medienreferenten Reiner Pfeiffer. Die CDU verliert ihre absolute Mehrheit, Ministerpräsident Uwe Barschel tritt schließlich zurück, eine Regierungsbildung scheitert am Patt im Landtag und an der ungeklärten Affäre. Es kommt deshalb 1988 zu Neuwahlen, bei denen die SPD die absolute Mehrheit erringen kann.

Engholm wird dann am 31. Mai 1988 zum Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein gewählt.

Im Mai 1993 schließlich trat Björn Engholm von allen Ämtern zurück, nachdem erneut Unklarheiten im Zuge der Barschel-Affäre auftraten. Ihm wurde vor allem eine Falschaussage vor dem ersten Untersuchungsauschuss vorgeworfen.

Mit dem Ende der Legislaturperiode schied Engholm 1996 auch aus dem Landtag aus.


Bildungsminister der Bundesrepublik Deutschland:
Hans Leussink | Klaus von Dohnanyi | Helmut Rohde | Jürgen Schmude | Björn Engholm | Dorothee Wilms | Jürgen Möllemann | Rainer Ortleb | Karl-Hans Laermann | Jürgen Rüttgers | Edelgard Bulmahn


Landwirtschaftsminister der Bundesrepublik Deutschland:
Wilhelm Niklas | Heinrich Lübke | Werner Schwarz | Hermann Höcherl | Josef Ertl | Björn Engholm | Ignaz Kiechle | Jochen Borchert | Karl-Heinz Funke | Renate Künast


Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein:
Theodor Steltzer | Hermann Lüdemann | Bruno Diekmann | Walter Bartram | Friedrich-Wilhelm Lübke | Kai-Uwe von Hassel | Helmut Lemke | Gerhard Stoltenberg | Uwe Barschel | Henning Schwarz | Björn Engholm | Heide Simonis


Bundesvorsitzender der SPD:
Kurt Schumacher | Erich Ollenhauer | Willy Brandt | Hans-Jochen Vogel | Björn Engholm | Johannes Rau | Rudolf Scharping | Oskar Lafontaine |
Gerhard Schröder |