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Jakob Rodewitz

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Jacob Rodewitz (auch: Radewitz, Radvitz, Jacobus Jenis; * 1365 in Jena; † 1436 in Leipzig) war ein deutscher Rechtswissenschaftler.

Leben

Nach Conrad Thus, welcher seit 1411 (?) an der Juristenfakultät der Universität Leipzig lehrte, war Jakob Rodewitz der zweitälteste belegte Ordinarius dort überhaupt. Über seine Herkunft ist nur bekannt, dass er aus Jena stammte und 1365 dort geboren wurde. In Leipzig wurde er 1411 als "Magister Pragiensis" immatrikuliert.[1]

1411 wurde in seiner Immatrikulation bezeichnet als "mag. Pragiensis". Nach Erich Kleineidam jedoch erlangte er seine akademischen Grade, nachdem er 1388/1400 in Erfurt intituliert wurde, im Jahre 1403 sein Bakkalaureat, 1405 wurde er zum Magister der sieben freien Künste promoviert. Dort hielt er 1407 als Baccalaurus der Rechte über die Decretalen Georgs IX Vorlesungen, die sich bis heute erhalten haben. Im Sommersemester 1410 firmierte er als "mag. et. decr. bacc. als Rektor in Erfurt [2], bevor er 1411 nach Padua ging. Bereits im Sommersemester 1412 wurde er Rektor der Leipziger Alma Mater, welches Amt er auch im Wintersemester 1419 versah.

Zunächst wurde er als Lizentiat der Dekretalen bezeichnet. Da allerdings hatte er bereits den Doktortitel. Es wird angenommen, dass er erst 1422 Ordinarius wurde. Er lehrte bis 1429, wo er in den Akten als abwesender Doktor geführt wurde. Damit verschwindet er aus der Aktenüberlieferung. Er verstarb wahrscheinlich 1436. Rodewitz war Domherr in Naumburg. Er wahr wahrscheinlich auch der erste Leipziger Universitätskanonikat am Naumburger Domkapitel. [3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Emil Friedberg, Die Leipziger Juristenfakultät: Ihre Doktoren und ihr Heim (=Festschrift zur Feier des 500jährigen Bestehens der Universität Leipzig, hrsg. von Rektor und Senat, Bd. 2); Leipzig 1909, S. 113.-Ders., Das Collegium juridicum. Leipzig 1882, S. 91.
  2. Zu Rodewitz in Erfurt: Erich Kleineidam, Universitas Studii Erfordiensis. Überblick über die Geschichte der Universität Erfurt, Teil 1: Spätmittelalter 1392-1460, 2. Aufl., Leipzig 1985, S. 48 und 401. Nach den dortigen Schilderungen war Rodewitz eine herausregende juristische Begabung.
  3. Markus Cottin, Die Leipziger Universitätskanonikate an den Domkapiteln von Meißen, Merseburg und Naumburg sowi am Kollegiatstift Zeitz im Mittelalter (1413-1542), in: Universitätsgeschichte als Landesgeschichte: Die Universität Leipzig in ihren territorialgeschichtlichen Bezügen, hrsg. von Detlef Döring, Leipzig 2007, S. 279-312.