Zum Inhalt springen

Maschinenbauanstalt Übigau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Oktober 2009 um 12:39 Uhr durch SchroedingersKatze (Diskussion | Beiträge) (Geschichte). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Schloss Übigau, früher als Verwaltungsgebäude genutzt
Schiffskran

Die Maschinenbauanstalt Übigau war eine Maschinenbaufirma im heutigen Dresdner Stadtteil Übigau.

Geschichte

Direkt südlich des Schlosses Übigau wurde 1836 unter dem Hochschulprofessor Andreas Schubert eine Maschinenbauanstalt angesiedelt, die 1837 das erste sächsische Personen-Dampfschiff "Königin Maria" und die erste deutsche Lokomotive "Saxonia" baute. 1840 wurde eine weitere Dampflokomotive namens Phoenix gebaut, danach baute das Werk keine kompletten Lokomotiven mehr. Die Fertigung von Dampfkesseln wurde weitergeführt.[1]

Im Jahr 1863 entstand hier die Schlick'sche Schiffswerft, die sich ab 1877 als "Kette A.G." zur wichtigsten deutschen Binnenwerft für Frachtkähne und Personenschiffe entwickelte. Ab 1878 hatte hier Ewald Bellingrath großen Einfluss. 1892 kam die Versuchsanstalt für Schiffbau der TU Dresden hinzu. 1897-99 wurden fünf Königlich-Bayerische Kettenschiffe gebaut (K.B.K.S.No.I-V). Die Schiffe waren 50 m lang, 7.40 m breit und hatten einen Tiefgang von 0.56 m, die Antriebsleistung betrug 130 PS. K.B.K.S. No. VI - VII, wurden 1910/11 gebaut (48 m lang, 6.40 m breit, Tiefgang von 0.56 m, 110 PS). Um 1920 hatte die "Dresdner Maschinenfabrik und Schiffswerft Übigau" 1.500 Beschäftigte. Sie stellte außer Schiffen auch Dampfkessel, große Maschinen und Bagger her. Bis 1930, als sie durch die Weltwirtschaftskrise für fünf Jahre schließen musste, liefen 1.400 Schiffe vom Stapel - bis nach Afrika und Südamerika.

1945 wurde die Firma komplett zerstört, später baute sie als VEB Dampfkesselbau Übigau bis in die 1990er Jahre Kesselanlagen für Großschiffe, ab der Privatisierung 1990 bis zur Insolvenz 2001 auch Autokräne. Die Werft hatte einen eigenen Schiffspark mit 48 Dampfern und Frachtschiffen.

Einzelnachweise

  1. Aktien-Maschinenfabrik Uebigau, Dresden