Benutzer:Geo-Loge/Elbe Neufassung
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Dieser Artikel befasst sich mit dem großen Fluss Elbe, andere Bedeutungen unter Elbe (Begriffsklärung). |
Dieser Neuentwurf soll demnächst den bestehenden Artikel zur Elbe ablösen!
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Daten | |
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Länge: | 1.165 km |
Quelle: | Im Riesengebirge |
Mündung: | Bei Cuxhaven in die Nordsee |
Quellhöhe: | 1.386 m ü. NN |
Mündungshöhe: | 0,00 m ü. NN |
Höhenunterschied: | 1.386 m |
Einzugsgebiet: | 148.268 km² |
Flussverlauf | |
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Länder: | Tschechien, Deutschland |
Weltstadt: | Hamburg |
Großstädte: | Dresden, Magdeburg |
Gr. Mittelstädte: | Ústí n. Labem (Aussig), Pardubice, Dessau, Cuxhaven, Lutherstadt Wittenberg, Pirna |
Einzugsgebiet | |
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Gr. Nebenflüsse: | Moldau, Ohře, Mulde, Saale, Havel, Elde |
Einwohner im Einzugsgebiet: | 24,5 Mio. |
Gebiet nach Ländern: | Deutschland: 97.175 km² Tschechien: 49.933 km² Österreich: 921 km² Polen: 239 km² |
Die Elbe (tschechisch Labe, polnisch Łaba) ist ein europäischer Fluss, der in Tschechien entspringt, durch Deutschland fließt und in die Nordsee mündet. Die Elbe ist der zwölftlängste Fluss in Europa und gehört zu den 100 längsten Flüssen der Welt. Da die Elbe nicht in einen anderen Fluss mündet, ist sie einer der 21 Ströme der Welt, von denen sich sieben weitere in Europa befinden. Ihr Einzugsgebiet von etwa 148.000 km² ist im Verhältnis zur Länge des Flusses relativ klein.
Nachdem der Fluss Tschechien in einem großen Südbogen nach Nordwesten hin durchflossen hat, fließt er durch Deutschland und darin unter anderem über Dresden, Magdeburg sowie Hamburg und bei Cuxhaven in die Nordsee. Während der deutschen Teilung bis 1990 war die Elbe auch über längere Entfernung Grenzfluss. Obwohl sie Anfang der 1990er Jahre stark durch Schwermetalle und chemische Abwässer belastet war, gilt sie insbesondere im Mittellauf für einen europäischen Fluss als sehr naturbelassen.
Der Verlauf der Elbe
Tschechischer Oberlauf
Deutscher Oberlauf
Mittellauf
Unterelbe
Geomorphologie und Hydrologie
Elbtal im Riesengebirge
Weitere Durchbruchstäler
Die Elbe durchbricht zwischen Litoměřice und Dresden mehrere Mittelgebirgsketten - zuerst das kleinere Böhmische Mittelgebirge, um dann ein kurzes Stück im Eger-Graben zu laufen. Das Erzgebirge erreicht sie deshalb nicht direkt. Weil das aufgestemmte Erzgebirge, ein Pultschollengebirge, auf südlicher Seite sehr steil ist, "suchte" sich die Elbe im Verlauf eine andere Stelle zum Durchbruch des Mittelgebirgsrückens - das Elbsandsteingebirge. Dieses ist ein niedrigeres Gebirge und schließt im Mittelgebirgsrücken die Lücke zwischen Erzgebirge und Lausitzer Bergland bzw. dem Zittauer Gebirge. Wesentlich ist auch, dass Sandstein viel leichter erodiert als die festeren Gesteine am Rand der Scholle des Erzgebirges.
Des gesamte Durchbruch der Elbe durch das Elbsandsteingebirge ist etwa 30 Kilometer lang. Die Landschaftsräume des Elbsandsteingebirges sind dabei die Böhmische Schweiz auf tschechischer und die Sächsische Schweiz auf deutscher Seite. Von einem Durchbruchstal lässt sich auch noch beim Elbtalkessel sprechen, der aber auch schon stark glazial geformt wurde. Danach geht die Elbe in wesentlich flachere Landschaften über und durchbricht keine Gebirge mehr.
Urstromtäler
Nebenflüsse
Flüsse über 100 km Länge
Der größte Nebenfluss der Elbe ist die Moldau mit 440 Kilometern Länge, die bei Mělník etwas nördlich von Prag in die Elbe mündet. Über die Moldau reicht das Einzugsgebiet der Elbe bis in kleine Teile Bayerns. An der Stelle ihrer Mündung ist die normale Abflussmenge der Moldau sogar größer als die der Elbe. Der zweitlängste Nebenfluss ist die Saale mit 413 Kilometern, die bei Barby in Sachsen-Anhalt in die Elbe mündet. Mit 325 Kilometrn ist die Havel der längste rechte Zufluss der Elbe. Die Eger (tschech. Ohře) hat eine Länge von 291 Kilometer und folgt in etwa dem Verlauf des gleichnamigen Eger-Grabens und des Südfußes der Erzgebirges. Ihre Quelle befindet sich in Bayern und sie mündet in der Nähe der tschechischen Stadt Leitmeritz. Die Schwarze Elster (188 km) entspringt in der Oberlausitz und verläuft in Richtung Westen. Sie ist folglich ein rechter Zufluss. Die Mulde (124 km) ist ein wichtiger Abfluss des Erzgebirges und verläuft als linkes Nebengewässer sehr kontinuierlich nach Norden.
Weitere Nebengewässer mit mehr als 100 km Länge sind die Elde (220 km) im unteren Mittellauf zwischen Wittenberge und Hamburg, die Oste (153 km), die in den Ästuar der Elbe mündet, die Ohre (110 km), die im Bereich der Elbe parallel zum Mittellandkanal verläuft, und die Polzen (102 km), die noch in der Tschechischen Republik mündet.
Weitere Nebenflüsse (Auswahl)
Die Elbe selbst entsteht aus den beiden Gewässern Weißwasser und der Kleinen Elbe. Weitere wichtige Nebenflüsse der Elbe sind insbesondere im Raum des Osterzgebirges die Flüsse Bílina (Biela), Müglitz (entspringt als Mohelnice in Tschechien) und Weißeritz. Als weithin bekannter, wenn auch eher kleiner und kurzer Nebenfluss ist die Hamburger Alster zu nennen.
Siehe auch: Liste von Nebenflüssen der Elbe
Naturräume, Flora und Fauna, Naturschutz
Naturräumliche Haupteinheiten
Die Elbe durchfließt auf deutschem Gebiet die folgenden „Naturräumlichen Haupteinheiten“ (definiert nach geomorphologischen, bodenkundlich-geologischen und biogeografischen Kriterien gemäß Bundesamt für Naturschutz, BfN, 1994):
- D15 – Sächsisch-böhmisches Kreidesandsteingebiet
- D19 – Sächsisches Hügelland und Erzgebirgsvorland
- D10 – Elbe-Mulde-Tiefland
- D09 – Elbtalniederung
- D24 – Untere Elbeniederung (Elbmarsch)
Die drei letztgenannten Naturräume innerhalb des Norddeutschen Tieflandes werden dabei wesentlich durch die Elbe selbst bestimmt und definiert.

Das „Sächsisch-böhmische Kreidesandsteingebiet“ erstreckt sich innerhalb des deutschen Gebietes von der Staatsgrenze zu Tschechien etwa bis Pirna (südöstlich von Dresden). Landschaftsräumlich ist der Bereich als Elbsandsteingebirge bzw. der deutsche Teil des Gebirges als Sächsische Schweiz bekannt. Das „Sächsische Hügelland und Erzgebirgsvorland“ passiert die Elbe von Pirna/Dresden bis kurz vor Riesa. Von dort erstreckt sich bis kurz hinter Magdeburg (etwa Mündung des Elbe-Havel-Kanals) der lange Verlauf des „Elbe-Mulde-Tieflandes“. Danach reicht ein weiterer sehr langgezogener Abschnitt, die „Elbtalniederung“, bis vor die südöstlichen Tore Hamburgs. Alle diese Abschnitte und Naturräume gehören zur kontinentalen Biogeografischen Region.
Ab dem Sperrwerk bei Geesthacht spricht man von der Unterelbe, präziser vom Naturraum „Untere Elbeniederung“. Dieser wird zur atlantischen Biogeografischen Region gezählt. Durch den marinen Mündungstrichter (Ästuar) der Elbe in die Nordsee zieht sich dann noch eine naturräumliche Grenze, die zwischen der Unteren Elbeniederung am niedersächsischen Südufer und dem Naturraum „D21 – Schleswig-Holsteinische Marschen“ auf der nordöstlichen Seite unterscheidet.
Die genannten Naturräumlichen Haupteinheiten können in weitere Untereinheiten differenziert werden (Beispiele: „Dessauer Elbtal“, „Untere Mittelelbeniederung“ etc.) – auf diese feinere Gliederung, die je nach Bundesland nicht immer einheitlich definiert wird, soll hier nicht eingegangen werden.
Charakteristische Biotoptypen der Flussaue


Da die Elbe sehr unterschiedliche Landschaften durchläuft, sind die sie begleitenden Biotope je nach naturräumlichen Gegebenheiten und dem Grad der Veränderung durch den Menschen entsprechend verschieden. Auf tschechischer Seite und im sächsischen Mittelgebirgsbereich ist die Flussaue überwiegend auf ein schmales, teilweises schluchtartiges Kerbtal beschränkt, das sich nur streckenweise weiter öffnet. Solche Areale sind dann oft mit Siedlungen, Verkehrswegen oder Landwirtschaft überformt. Ein höheres Maß an natürlichen oder naturnahen Biotopen weist der lange Mittellauf auf, der vergleichsweise dünn besiedelt ist, allerdings durch Deichbau einen großen Teil der ursprünglichen Auenlandschaft innerhalb der Urstromtäler verloren hat. Der Unterlauf wiederum hat durch die Dimensionierung des Mündungstrichters (bei Cuxhaven ist die Elbe 15 Kilometer breit!), durch den Gezeiteneinfluss und durch die Nutzung als Wasserstraße einen gänzlich eigenen Charakter.
Zu den natürlichen Biotoptypen eines mitteleuropäischen Tieflandflusses gehören vor allem Weichholz- und Hartholzauwälder. Während die länger überflutungstoleranten Weichholzauen aus Weiden und Pappeln noch auf größeren Abschnitten zumindest linear vorhanden sind, sind Hartholzauen (mit Eichen, Ulmen, Eschen u. a.) nur noch in Fragmenten erhalten geblieben. Oft mussten sie landwirtschaftlichen Flächen weichen oder wurden durch Deichbau vom regelmäßigen, lebensnotwendigen Überflutungsgeschehen abgeschnitten. Die größten zusammenhängenden Reste von „echtem“ Auwald finden sich heute im Dessauer Elbtal.
Die überwiegend offenen Landschaften der mittleren Elb-Auen werden von Grünlandnutzung, in überschwemmungssichereren Bereichen auch von Ackernutzung geprägt. Dazwischen sind Biotoptypen wie Niedermoore (Erlenbruchwälder, Großseggenriede, Röhrichte) und verschiedene Stillgewässerarten anzutreffen. Vor allem vor der Regulierung des Flussverlaufes durch Deiche sowie Buhnen konnten durch die Fließgewässerdynamik (Hochwässer, Verlaufsänderungen) ständig neue Randgewässer wie Flutrinnen und –mulden, Altarme und Bracks entstehen. Ein Charakteristikum der Elbe ist auch nach der Ausdeichung erhalten geblieben: Bei Hochwasser steigt der Grundwasserspiegel zeitlich verzögert an und drückt – begünstigt durch den grobporigen, sandigen Boden – unter den Deichen hindurch. Auf der anderen Seite tritt dieses Wasser als so genanntes Dränge-, Druck- oder Qualmwasser wieder an die Oberfläche. Auf diese Weise entstehen dort temporäre Gewässer, in denen viele sehr seltene Tier- und Pflanzenarten ein Refugium haben – ein gewisser Ersatz für die ursprünglichen, durch die Bedeichung verloren gegangenen Überflutungsbiotope. Das sandige Ufer der Elbe selbst mit den ständigen Wechseln aus Überstauung und Trockenheit ist ebenfalls Lebensraum einer spezialisierten Flora und Fauna (s. u.). Gleiches gilt für pleistozäne Geestrücken und periglazial entstandene Flugsanddünen, die entweder als Inseln innerhalb der Talaue liegen oder diese begrenzen.
Im Unterlauf übt die Nordsee bereits einen merklichen Einfluss auf die Landschaft und die Lebewelt aus. Die weitläufigen, von Entwässerungsgräben durchzogenen Grünlandkomplexe entlang der Elbe werden hier als Marsch bezeichnet.
Typische/besondere Pflanzen und Tiere
Pflanzen


Die natürliche Pflanzenwelt der Elbe, ihrer Ufer und Auen ist vor allem durch den stetigen Wechsel von trockenen und nassen Bedingungen geprägt – dies gilt sowohl räumlich als auch zeitlich betrachtet. Im Fluss selbst wachsen heute vergleichsweise wenige Pflanzen. Das hängt mit menschlichen Eingriffen in Verlauf, Fließgeschwindigkeit und Wasserqualität zusammen. Aber schon am sandigen bis schlickigen Spülsaum findet man spezialisierte, teils amphibisch lebende Pflanzen wie den Hirschsprung, den Schlammling, verschiedene Zweizahn- und Gänsefuß-Arten, Röhrichte, Seggenriede und Hochstaudenfluren. Unter den krautigen Pflanzen sind viele so genannte Stromtalpflanzen, die schwerpunktmäßig oder sogar ausschließlich entlang größerer Flussläufe vorkommen. Ihre Ansiedlung wird begünstigt durch kleinklimatisch bevorzugte, wechselfeuchte Standorte sowie durch Ausbreitung mittels Verdriftung, Schiffsverkehr und Wasservögel. Zu den mit Schwerpunkt im Elbtal auftretenden Arten gehört u. a. die Elbe-Spitzklette. Unter den Gehölzen sind Weiden, insbesondere die Silberweide, Schwarzpappeln und alte Stiel-Eichen besonders landschaftsprägend.
Die Nebengewässer in den Elbauen weisen eine große Vielfalt an Wasser-, Sumpf- und Uferpflanzen auf, darunter seltenere Arten wie die Krebsschere, die Schwanenblume und die Seekanne. Im Spätfrühling und Frühsommer sind viele Tümpel und Flutmulden von einem weißen Teppich blühenden Wasserhahnenfußes bedeckt. Feuchtwiesen sind zur gleichen Zeit rosa von Beständen der Kuckuckslichtnelke und gelb von verschiedenen Hahnenfuß-Arten. Sehr kleinräumlich können sich feuchte und trockene Biotope abwechseln, so dass man wenige Meter entfernt Pflanzen der Magerrasen und Sand-Trockenrasen findet.
An der Unterelbe mischen sich Florenelemente atlantischer und salzverträglicher Standorte in die Ufervegetation. Dazu gehört beispielsweise die Strandsimse. Eine Rarität, die weltweit betrachtet ausschließlich an wenigen Stellen der Unterelbe endemisch vorkommt, ist der Schierlings-Wasserfenchel. Dieser ist auf den extrem seltenen Lebensraum „tidebeeinflusstes Süßwasserwatt“ spezialisiert. Bekannt wurde dieses durch das Zuschütten des „Mühlenberger Loches“ bei Hamburg im Zuge der Ansiedlung des Flugzeugbauers DASA/Airbus-Industries.
Tiere
Fischbestand
Gewässergüte (Wasserqualität)
Durch Bergbau, Hüttenindustrie und chemische Industrie in der damaligen DDR (heutiges Sachsen, Sachsen-Anhalt) und in Tschechien kam es in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einer extrem hohen Belastung der Wasserqualität an Schwermetallen und anderen Schadstoffen.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 wurde insbesondere im Bereich des Nebenflusses Mulde eine Sanierung oder auch Einstellung der Produktion der Betriebe erreicht und der Schwermetalleintrag konnte deutlich reduziert werden.
In den Elbanliegergemeinden wurde nach der Wiedervereinigung der Bau kommunaler Kläranlagen forciert. Bis dahin floss häusliches Abwasser vielfach ungeklärt in die Elbe. Die Halbmillionenstadt Dresden klärte ihre Abwässer bereits seit 1911 in der damals modernsten mechanischen Kläranlage in Dresden-Kaditz. Vor 1990 konkurrierte die Elbe mit der Saale um den Titel "dreckigster Fluss Mitteleuropas" - ironischerweise sagten Dresdner, wenn es um Asphaltierungsarbeiten ging, man könne anstelle des Asphalts auch gut und gern Elbwasser verwenden.
Die durch den Wegfall vieler Industriezweige und durch Kläranlagen stark verbesserte Wasserqualität hat sich günstig für viele Fischarten und den Biber ausgewirkt. Seit 1990 konnte der Schadstoffgehalt des Wassers um etwa 90% gesenkt werden.
Der seit 1991 wirksame Internationale Warn- und Alarmplan Elbe wird ab 18. Oktober 2004 durch das Alarmmodell Elbe (ALAMO) verbessert. Dieses rechnergestützte Modell sagt das Eintreffen, die Dauer und die Konzentration von Schadstoffen für den Flussverlauf von der Tschechischen Republik bis zum Wehr Geesthacht bei Hamburg vorher.
Die Verbesserung der Wasserqualität lässt sich auch daran festmachen, dass im Rahmen eines "Internationalen Elbebadetages" (erstmals am 14. Juli 2002; nächster am 17. Juli 2005) sogar wieder zum Schwimmen in der Elbe öffentlich ermuntert wird.
Großschutzgebiete
Geschichte und Kultur
Namensdeutung

Der Strom trägt sicherlich einen Namen, den ihm frühe indogermanische Völker verliehen, die an dem Gewässer lebten. Die später hier erschienenen Slawen nannten den Fluss Labi und entsprechend benannte sich der slawische Stamm der Polaben, denn "po" und "Labi" ergibt: Leute an der Elbe/Elbanwohner. Zu verbinden ist der Flussname aber auch mit dem lateinischen Adjektiv albus "weiß". So nannten die Römer den Fluss Albis. Die Elbe heißt dieser Deutung nach entweder wegen des schäumenden Wassers in ihrem Oberlauf so oder aber wegen der hellen Sandufer in grüner Umgebung.
Besiedlungsgeschichte
Kulturräume und -landschaften
Hochwasser, Niedrigwasser, Sturmfluten



Saisonale Hochwasser gehören zum natürlichen Geschehen an der Elbe. Starke Niederschlagsereignisse im oberen Einzugsgebiet der Elbe bauen sich regelmäßig zu Hochwasserwellen auf. Neben den an anderen Flüssen auch zu beobachtenden Winterhochwassern ist eine Besonderheit der Elbe die Entstehung von (Früh-)Sommerhochwassern, begünstigt durch die Schneeschmelze im Riesengebirge. Diese sind eine Voraussetzung für das Entstehen naturkundlich wertvoller Biotopstrukturen insbesondere am Mittellauf (s. o.)
Durch besonders lang anhaltende und starke Niederschläge entstand im August 2002 im Oberlauf der Elbe, der Moldau und weiterer linker Nebenflüsse wie der Mulde die so genannte Jahrhundertflut. Der Oberlauf und der obere Mittellauf sind im Allgemeinen für Hochwasser gefährdeter wegen der Nähe zu niederschlagsreicheren Mittelgebirgen, des gering dimensionierten Querschnitts von Kerbtälern und der höheren Fließgeschwindigkeit. Vor allem die Durchbruchstäler im Elbsandsteingebirge und im Böhmischen Mittelgebirge besitzen von Natur aus wenige Ausweichflächen; in diesen Arealen erreicht der Fluss deshalb bei Hochwasser schnell sehr hohe Pegelstände und Fließgeschwindigkeiten.
Im unteren Mittellauf erhält die Elbe vergleichsweise viel unbewohnten Raum, weshalb sich in diesem Bereich auch im Sommer 2002 die Hochwasserwelle etwas abgeflacht hat. Allerdings machte sich doch das Fehlen von Retentionsraum in Folge ausgedeichter Flussauen stark bemerkbar. Der Unterlauf ist vor Hochwasser in Folge von Niederschlag sehr gut geschützt, auf Grund seiner nach Nordwesten exponierten Trichterform aber immer wieder für Sturmfluten anfällig. Nach der großen Sturmflut 1962 wurde der Schutz durch Deiche und Sperrwerke im Bereich des Hamburger Hafens soweit erhöht, dass keine vergleichbar großen Schäden mehr eintraten.
Überschwemmungen traten an der Elbe auch durch menschliche Einflüsse auf. So kam es immer wieder zu Rückstauungen, wenn sich bei Winterhochwasser Eisschollen an Brücken verkeilten. Beim bis 2002 schlimmsten Hochwasser im März 1845 war die Elbe vorher komplett durchgefroren.
Das Hochwasser 2002 war in der Hinsicht einmalig, dass es das erste starke Sommerhochwasser war. Die bis dahin starken Hochwasser 1784, 1799 und 1845 traten alle nach schneller Schneeschmelze auf. Im Einzugsbereich der Elbe liegen mit dem Riesengebirge, dem Bayerischen Wald, dem Böhmerwald, dem Fichtelgebirge und dem Erzgebirge fünf Gebirgszüge, deren Höhenlagen über 1000 Meter reichen. Daraus ergibt sich die hohe Gefährdung nach Schneeschmelzen. Im Gegensatz dazu sind die genannten Gebirge, mit Ausnahme des Erzgebirges, kaum als Stauregengebiete bei Westwetterlagen bekannt. Starker Stauregen fällt an diesen Gebirgen insbesondere bei der 5B-Wetterlage, bei der die einziehenden Feuchtluftmassen aus dem Mittelmeerraum stammen und auf die Gebirgsketten stoßen, die sich in Ost-West-Richtung erstrecken.
Das letzte nennenswerte Hochwasser war im März 2005 auf Grund von normaler Schneeschmelze bei leicht erhöhten Schneemengen vor allem im Erzgebirge. Bei normalen und häufigen Hochwassern reichen die Ausweichflächen in Dresden und Magdeburg aus, so dass nur wenige bewohnte Flächen betroffen sind. In Dresden müssen ab 2 Meter über Normalstand einige ufernahe Straßen gesperrt werden.

Niedriger Wasserstand des Flusses bedeutet Einschränkungen oder auch die Einstellung der Schifffahrt. In solchen Zeiten werden auch mehrere so genannte Hungersteine sichtbar. Der Magdeburger Domfelsen, früher Hungerfelsen genannt, erscheint wenn der Wasserstand weniger als 1,30 beträgt. In Děčín trägt ein großer Basaltstein die Bezeichnung Hungerstein, da sein Erscheinen für die Schiffersfamilien und auch die Bauern an der Elbe Notzeiten ankündigte.
In den beiden Jahren 2003 und 2004 lag der Pegel der Elbe in Dresden vermehrt unter einem Meter, was vor allem trockeneren Sommern zuzuschreiben war.
Flussregulierung, -begradigung, Deichbau
Städte, Regionen und Infrastruktur
Städte und Regionen

Wichtige Städte an der Elbe sind Hamburg, Dresden und Magdeburg. Die größten Städte an der Elbe in Tschechien sind Ústí nad Labem und Děčín. Verdichtungsräume haben sich um Hamburg, Dresden und Magdeburg gebildet. Auch im unteren Eger-Graben um Ústí nad Labem hat sich ein Ballungsraum gebildet. Die Elbmündung gehört zur Metropolregion Hamburg, während die Region um Dresden zur Metropolregion Sachsendreieck zählt.
Seit 1987 besteht zwischen Dresden und Hamburg eine Städtepartnerschaft. Die Kooperation zwischen Pirna und Děčín besteht sogar schon seit 1975.
Im Vergleich zu anderen Flüssen in Deutschland, etwa dem Rhein oder dem Main, ist die Elblandschaft streckenweise dünn besiedelt. Wesentlich bewohnter sind dagegen die Ufer einiger Nebengewässer und deren Einzugsgebiete, wie die der Havel (Berlin), der Moldau (Prag) oder der Saale (Halle und Leipzig). Gerade das Fehlen urbaner Räume über weite Strecken des Mittellaufs begünstigte dort den Erhalt natürlicher Flusslandschaften.
Siehe auch: Städte und Orte an der Elbe
Elbtal als Verkehrsweg

Die Bedeutung des Elbtals als Verkehrsweg schwankt sehr stark. Dort wo der Fluss Gebirge durchbricht ist seine Bedeutung hoch. Insbesondere Eisenbahnstrecken folgen da dem Tal, weil sie auf niedrigere Gefälle angewiesen sind. Als Beispiel dafür sei die Passage durchs Elbsandsteingebirge als bedeutende Ferneisenbahnstrecke genannt. Der Mittel- und Unterlauf der sich durch flachere Regionen zieht, spielte keine große Rolle bei der Anlage von Eisenbahnstrecken und Autobahnen. Eisenbahnstrecken wurden so angelegt, dass sie viele Städte erreichen und nicht hauptsächlich dem Flusstal folgen müssen. So gibt es zum Beispiel keine Ferneisenbahnstrecke zwischen Dresden und Magdeburg, die entlang der Elbe verläuft. Vielmehr verbindet die Relation Dresden - Magdeburg Städte wie Leipzig und Halle (Saale). Zwischen Děčín und der Moldaumündung gibt es in Tschechien Eisenbahnstrecken auf beiden Elbseiten ähnlich wie beim Mittelrhein.
Als internationales touristisches Projekt wurde der Elberadweg, der zwischen Mělník und Cuxhaven der Elbe folgt, eingeführt und ausgebaut. Seine Gesamtlänge an der Elbe (Der Weg beginnt 50 km südlich der Elbe in Prag) beträgt etwa 930 km.
Bundeswasserstraße Elbe
Die Elbe ist eine der 28 Bundeswasserstraßen in Deutschland. Eine hohe Bedeutung als Verkehrsweg genießt sie für das Binnenland Tschechien, das sich über die Elbe an den Welthafen Hamburgs anschließt. Gerade deshalb drängt die Tschechische Republik darauf, dass Deutschland die Elbe so ausbaut, dass sie längere Zeit im Jahr schiffbar wird. Dies wäre nur zu erreichen, wenn die Elbe weiter begradigt, vertieft oder mit Schleusen versehen würde.
Eine der schwierigsten Passagen für die Schifffahrt ist der Flussbogen vor der Dresdner Altstadt wegen der hohen Fließgeschwindigkeit und der dicht hintereinander liegenden Bogenbrücken. An dieser Stelle können Schiffe auch geschleppt werden. Der noch unbegradigte Abschnitt zwischen der Havelmündung und Hitzacker bereitet Flussschiffern ebenfalls Probleme, etwa der so genannte "Böse Ort" - ein schmaler 90°-Knick bei Schnackenburg.
Weite Strecken des Mittellaufs weisen heute kaum gewerblichen Schiffsverkehr auf. Dieser wird überwiegend über vorhandene Kanäle wie den Elbe-Seitenkanal, den Elbe-Lübeck-Kanal und den Mittellandkanal geführt. Ein Ausbau der Elbe in diesem Abschnitt wäre ökonomisch und ökologisch daher sehr fragwürdig.
Das Wasserstraßenkreuz Magdeburg ist einer der bedeutendsten Wasserverkehrsknoten in Europa und lässt ein Überqueren der Elbe in Ost-West-Richtung zu. Es schließt den Mittellandkanal und den Elbe-Havel-Kanal an die Elbe an. Über diese Kreuzung ist die Elbe indirekt mit der Oder, dem Rhein, dem Main und der Donau verbunden.
An der Elbe gibt es fünf Wasser- und Schifffahrtsämter. Diese sind in Dresden (verantwortlich für die Flusskilometer 0 bis 290), Magdeburg (KM 290 bis 502), Lauenburg (KM 502 bis 607), Hamburg (KM 638 bzw. 632 linkes Ufer bis 689) und Brunsbüttel (KM 689 bis 727).
Wichtige Häfen

Der Hamburger Hafen liegt etwa 110 km flussaufwärts der Mündung. Er ist der zweitgrößte Seehafen in Europa und bietet Liegeplätze für 320 Seeschiffe, von denen 38 für große Containerschiffe vorgesehen sind. Der Magdeburger Hafen wird so ausgebaut, dass seine Wassertiefe unabhängig vom Elbpegel wird. Dadurch soll erreicht werden, dass er für Binnenschiffe, die vom Mittellandkanal oder vom Elbe-Havel-Kanal einlaufen, zum Liegeplatz wird, wenn die Elbe extreme Wasserstände führt. Weitere bedeutendere Binnenhäfen sind in Riesa, Dresden (Alberthafen) und Děčín. Vor dem Dresdner Terrassenufer befinden sich die zentrale Anlegestelle der Weißen Flotte und weitere Anleger für Hotelschiffe.

Elbmündung
Die Elbmündung besitzt aus zwei Gründen eine hohe Bedeutung für die Seeschifffahrt: Zum einen ist der Trichter der Zugang zum Hamburger Hafen, zum anderen befindet sich in der Mündung auf rechter Seite der Zugang zum Nord-Ostsee-Kanal. Der untere Teil der Elbmündung gehört deshalb zu den am stärksten befahrenen Wasserstraßen in Europa. Die Elbmündung ist über drei bis zu 45 Meter hohe Feuerschiffe von offener See her markiert.
Die Elbmündung ist permanent für Schiffe bis zwölf Meter Tiefgang befahrbar. Durch die schon eintretenden Tiden lässt die Unterelbe auch höheren Tiefgang bei Flut zu. Der Tidenhub beträgt normalerweise 3,7 Meter, weshalb sich der maximale Tiefgang bei Flut etwa um 1,8 Meter erhöht. Die Mündung muss ständig ausgebaggert werden, damit die Tiefe erhalten bleibt. Zwölf Meter Tiefgang sind gerade für moderne Containerschiffe nicht mehr ausreichend, weshalb ein tieferes Ausheben der Elbe diskutiert wird. Obwohl der Mündungstrichter bis zu 15 km breit ist, bleibt dem Schiffsverkehr auch dort nur eine relativ enge Fahrrinne; den Rest nehmen breite Wattbänke wie der Medemsand ein. Da sich die letzte Brücke in Hamburg - also 110 km vor der Mündung - befindet, herrscht im Mündungstrichter zudem ein starker querender Fährverkehr.
Weiterführende Informationen
Siehe auch
- Die längsten Flüsse der Erde
- Liste der Flüsse in Deutschland
- Liste der Gewässer in Sachsen
- Liste der Gewässer in Sachsen-Anhalt
- Liste der Gewässer in Brandenburg
Literatur
- Marco Polo Reiseführer Riesengebirge (ISBN 3-89525-449-5)
- Karl Jüngel: Die Elbe. Geschichte um einen Fluß. (ISBN 3925434615)
- Karl Jüngel: Die Elbe. Eine historische Bilderreise. (ISBN 3934613241)
- Ernst Paul Dörfler: Wunder der Elbe - Biografie eines Flusses. Stekovics, 2003 (ISBN 3-932863-40-2)
Weblinks
- Arbeitsgemeinschaft für die Reinheit der Elbe
- Elbe Homepage
- Elbepegel bei Wetter-Online
- Anzeige der Pegelstände von Elbe und weiteren Flüssen im sächsischen Raum
- Elbetreff
- Panorama Elbe - Interaktives 180 Grad Panorama der Elbe in Hamburg - auch in großen Bildformaten
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