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Ubuntu (Betriebssystem)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ubuntu Linux ist ein komplettes, von Canonical Ltd gesponsertes, Linux-Betriebssystem, das auf der Distribution Debian basiert.

Das Wort Ubuntu kommt aus den Sprachen der Zulu und der Xhosa. Es steht für "Menschlichkeit" und "Gemeinsinn", aber auch für den Glauben an ein "universelles Band des Teilens, das alles Menschliche verbindet". Die meisten der ungefähr 40 hauptberuflichen Ubuntu-Entwickler kommen aus den Debian- und GNOME-Communities.

Unterschiede zu anderen Distributionen

Ubuntus Schwerpunkt liegt auf der Benutzerfreundlichkeit. Deshalb wird zum Beispiel nur ein Standard-Desktop (GNOME) installiert. Die Standard-Installation ist einfach zu bewältigen und liefert Software für die gängigen Anwendungen (E-Mail, Browser, Office). Auf die sonst übliche strikte Trennung von root und normalen Nutzern verzichtet Ubuntu: der während der Standardinstallation eingerichtete User hat über sudo Zugriff auf administrative Werkzeuge, so dass - ähnlich wie bei Mac OS X - trotz einfacher Bedienung Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden. Der root-Account ist zwar vorhanden, aber nach der Installation zunächst deaktiviert.

Es soll alle sechs Monate eine neue Version geben, die jeweils 18 Monate mit Sicherheitsupdates unterstützt wird. Neue (Beta-) Versionen von Ubuntu erscheinen zeitgleich zu den neuen Versionen des GNOME-Projekts. So versucht Ubuntu, sowohl eine aktuelle als auch eine stabile Distribution für den normalen Anwender zu sein.

Weitere Ziele des Projekts sind die Verbesserung der Internationalisierung und der Barrierefreiheit, damit die Software so vielen Menschen wie möglich zur Verfügung steht. Derzeit kommen hier hauptsächlich die Übersetzungen und Hilfsmittel für Barrierefreiheit aus dem GNOME-Projekt zum Tragen.

Ubuntu verwendet das gleiche Paket-Format (deb) wie Debian, und auch sonst stehen beide Projekte einander sehr nahe. Alle Änderungen und Verbesserungen an Debian-Paketen, die in Ubuntu vorgenommen werden, sollen sofort an das Debian-Projekt weitergegeben werden. Zahlreiche Entwickler von Ubuntu sind ebenfalls im Debian-Projekt aktiv und betreuen dort wichtige Pakete.

Komponenten

Ubuntu Hoary mit Gnome 2.10

Ubuntu teilt die Software in vier Bereiche - sogenannte "components" - um die Unterschiede zwischen den Lizenzierungs-Varianten und dem Grad an Unterstützung zu verdeutlichen. Standardmäßig installiert werden nur eine Auswahl an main-Paketen, mit der die Bedürfnisse der meisten Benutzer abgedeckt sind, und jene Pakete der restricted-Komponenten, die unbedingt für das System benötigt werden.

Main

Die main-Komponenten umfassen nur die Pakete, die den Ubuntu-Lizenzanforderungen entsprechen und die das Ubuntu-Team unterstützt. Damit soll ein allgemein nutzbares Linux-System zur Verfügung gestellt werden. Für alle Pakete in dieser Komponente garantiert das Ubuntu-Team technische Unterstützung und rechtzeitige Sicherheitspatches.

Restricted

Zu den restricted-Komponenten gehört Software, die die Ubuntu-Entwickler wegen ihrer Wichtigkeit unterstützen, die aber nicht unter einer geeigneten freien Lizenz stehen, um sie in main zu implementieren. Es handelt sich um binäre Pakete für Grafikkarten-Treiber. Der Grad an Unterstützung ist eingeschränkter als für main, weil die Entwickler keinen Zugriff auf den Quellcode haben.

Universe

Die universe-Komponenten umfassen ein breites Spektrum an freier Software, die unabhängig von ihrer Lizenz nicht vom Ubuntu-Team unterstützt wird. Damit hat der Benutzer die Möglichkeit, solche Programme innerhalb des Ubuntu-Paketverwaltungssystems zu installieren, aber sie sind getrennt von unterstützten Paketen wie in main und restricted.

Multiverse

Zu den Multiverse-Komponenten gehört ein noch breiteres Spektrum an Software, die das Ubuntu-Team unabhängig von ihrer Lizenz nicht unterstützt. Hier sind Pakete zu finden, die nicht in den anderen Gruppen enthalten, aber als Debianpakete vorhanden sind.

Kubuntu

Bildschirmfoto von Kubuntu mit KDE 3.4

Gleichzeitig mit der Freigabe von Ubuntu Hoary erschien auch die erste stabile Version von Kubuntu. Der einzige Unterschied zu Ubuntu besteht darin, dass Kubuntu KDE statt Gnome als Standarddesktopumgebung nutzt. Man will, wie bei Ubuntu und Gnome, immer die aktuellste Version verwenden. Da die Desktopumgebung die einzige Differenz darstellt, kann ein Ubuntu problemlos in ein Kubuntu "verwandelt" werden und umgekehrt.

Versionen

Eine neue Version von Ubuntu erscheint alle sechs Monate. Jede Version hat einen eigenen Codenamen und eine Versionsnummer, letztere basiert auf dem jeweiligen Veröffentlichungsjahr und -monat: 5.04 steht für April 2005.

Ubuntu Linux
Version Veröffentlichung Codename
6.04 geplant für April 2006 Perky Penguin
5.10 geplant für Oktober 2005 Breezy Badger
5.04 8. April 2005 Hoary Hedgehog
4.10 20. Oktober 2004 Warty Warthog

Architekturen

Ubuntu ist für die folgenden Computer-Architekturen verfügbar:

  • Intel x86
  • PowerPC (Hierzu zählt auch der Mac mini)
  • AMD64/EM64T

Sonstiges

  • Neben der Installations-CD gibt es auch eine Live-CD (und -DVD). Mit ihr lässt sich Ubuntu Linux auch ohne Installation ausprobieren und verwenden, ähnlich wie Knoppix, wenn man im boot-prompt "live" eingibt. Sonst lässt sich Ubuntu von dieser CD auch installieren.
  • Über die Website lassen sich kostenlos gepresste Ubuntu-CDs bestellen. Diese Marketing-Aktion hat zu einer sehr hohen Resonanz geführt.
  • Ubuntu Linux hat nach kurzer Zeit einen erstaunlich hohen Grad an Beachtung in den Medien erfahren.