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American Idiot

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American Idiot
MusikalbumVorlage:Infobox Musikalbum/Wartung/Art unerkannt von Green Day

Veröffent-
lichung(en)

27. September 2004

Label(s) Warner Music

Format(e)

CD, LP

Genre(s)

Pop-Punk, Alternative Rock

Titel (Anzahl)

13

Länge

57 Min 13 Sek

Besetzung

  • Gitarre: Jason White
  • Keyboard: Rob Cavallo
  • Gesang (nur in Letterbomb): Kathleen Hanna

Produktion

Rob Cavallo, Green Day

Studio(s)

Ocean Way Recordings, Hollywood

Chronologie
Shenanigans
(2002)
American Idiot Bullet in a Bible
(2005)
Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben
American Idiot
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Silber (2005)
Silber (2005)
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Silber (2004)
Silber (2004)
09.10.2004(101 Wo.)[5]
Singles
American Idiot
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Boulevard of Broken Dreams
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Holiday
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Wake Me Up When September Ends
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Jesus of Suburbia
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American Idiot ist das siebte Studioalbum der Punkband Green Day. Es wurde am 21. September 2004 veröffentlicht und in der ersten Woche über 1,5 Millionen Mal verkauft. Produziert wurde es von Rob Cavallo in den Ocean Way Recordings, Hollywood. Erschienen ist das Album bei Reprise Records.

Trackliste

  1. American Idiot - 2:56
  2. Jesus of Suburbia - 9:08
    1. Jesus of Suburbia
    2. City of the Damned
    3. I Don't Care
    4. Dearly Beloved
    5. Tales of Another Broken Home
  3. Holiday - 3:53
  4. Boulevard of Broken Dreams - 4:21
  5. Are We the Waiting - 2:44
  6. St. Jimmy - 2:56
  7. Give Me Novacaine - 3:26
  8. She's a Rebel - 2:01
  9. Extraordinary Girl - 3:35
  10. Letterbomb - 4:07
  11. Wake Me Up When September Ends - 4:46
  12. Homecoming - 9:19
    1. The Death of St. Jimmy
    2. East 12th St.
    3. Nobody Likes You
    4. Rock and Roll Girlfriend
    5. We're Coming Home Again
  13. Whatsername - 4:12

B-Seiten

  1. Shoplifter - 1:51
  2. Governator - 2:31
  3. Too Much Too Soon - 3:32

Konzept

American Idiot ist eine Rockoper im Stile Quadrophenias von The Who. Die Band selbst bezeichnet das Album als „punk rock opera“. Es beschreibt das alltägliche vorstädtische Leben in den USA. Das Album wurde von Kritikern gelobt und kam auch bei den Fans sehr gut an. Titel wie Jesus of Suburbia oder Letterbomb verdeutlichen ihre Haltung zur US-amerikanischen Innen- und Außenpolitik des beginnenden 3. Jahrtausends und dem ehemaligen US-amerikanischen Präsidenten George W. Bush. Jesus of Suburbia und Homecoming sind Songs, die jeweils aus fünf verschiedenen Passagen bestehen. Mit einer Spieldauer von 9:08 bzw. 9:18 Minuten gehören sie zu den längsten Liedern, die jemals auf einem Punkalbum veröffentlicht wurden. Der Song Holiday ist laut Billie Joe Armstrong der politischste Song von Green Day.

Booklet

Das Booklet mit den Liedtexten fügt sich in das Gesamtkonzept ein, indem es wie das Tagebuch von Jimmy aufgebaut ist. Die schwankende Schrift zeigt einerseits die schwankende Stimmung von Jimmy, andererseits findet sich auch Whatsernames Schrift. Der richtige Name von Whatsername steht sowohl im Index als auch im Text von Whatsername, doch wurde der Name durch Überkleben, beziehungsweise Überschreiben unkenntlich gemacht.

Personen

  • Jesus of Suburbia, die Hauptperson
  • Tunny: Nebenperson, die mit St. Jimmy befreundet ist
  • The Underbelly: Die Mitmenschen des Jesus of Suburbia, bzw. St. Jimmys
  • Mom and Brad: Eltern von Jesus of Suburbia. Der biologische Vater ist vermutlich nicht anwesend oder tot, was sich aus Wake Me Up When September Ends erschließen lässt. Brad ist demnach der Stiefvater und wird deshalb beim Vornamen genannt.
  • Whatsername: Ein Mädchen, das Jesus of Suburbia in der Stadt kennen lernt und in das er sich verliebt.

Stücke

American Idiot

Zum Beginn des Titelliedes geht es um einen verwirrten, desorientierten Teenager, der sich selbst Jesus of Suburbia nennt, der sich miserabel und schlecht fühlt und nicht weiß, wohin er gehen soll. Er schreit die Hymne heraus („Don't wanna be an American Idiot“). Er erkennt, dass er in der „redneck agenda“ festsitzt und seine Lage nicht ändern kann.

Der Song fungiert als Sprachrohr für eine Kritik an der Politik Bushs und ihrer Auswirkungen auf das Alltagsleben in den USA.

Jesus of Suburbia

Der erste Teil dieses Liedes ist nur eine Einleitung, in der der Jesus of Suburbia (dt. „Vorstadtjesus“) vorgestellt wird („I'm the son of rage and love“). Er ist ein Teenager, der ziellos in den Tag hineinlebt, sein eintöniges Leben in einem amerikanischen Vorort namens Jingletown jedoch nur mit Hilfe von Medikamenten wie Ritalin, Drogen („Mary Jane“ ist ein amerikanischer Slangausdruck für Marihuana) und Softdrinks erträgt. Der zweite Teil ist ein Hilferuf: Jesus of Suburbia hasst seine Stadt, die Menschen, die in ihr wohnen und sein gottverdammtes Leben. Er schreit im dritten Teil („I don't care“) seinen Schmerz heraus und sagt, dass er das Verhalten seines Umfeldes nicht mehr ertragen kann („Everyone is so full of shit! Born and raised by hypocrites“ - wörtlich: „Jeder ist so voll von Scheiße! Geboren und aufgezogen von Heuchlern“). In Dearly Beloved fragt er sich, ob sein Gefühl normal ist, wie er es loswerden kann und ob ihn irgendjemand versteht. Tales of Another Broken Home ist das Ende des Liedes. Jesus of Suburbia beschließt das Leben, das er lebt, zu beenden und seine Stadt zu verlassen.

Das zugehörige Musikvideo mit den bis dahin eher unbekannten Darstellern Lou Taylor Pucci als Jesus of Suburbia und Kelli Garner als seine Freundin entstand unter der Regie von Samuel Bayer (u.a. Regisseur von Nirvanas legendärem Smells Like Teen Spirit) und soll laut Billie Joe ein neues Thriller (Musikvideo von Michael Jackson) werden. Es existieren drei Versionen von Jesus of Suburbia: Eine zwölfminütige Fassung, die eher einem Kurzfilm mit Dialogen gleicht, eine neunminütige Version, die den ganzen Song beinhaltet, sowie ein sechseinhalbminütiger Director's Cut, der auf Dialoge verzichtet und sich ausschließlich auf die Musik konzentriert.

Gegen Ende des Musik Videos schreibt der Hauptcharakter "Saint Jimmy" an die Wand der Toilette, was den Wandel von "Jesus of Suburbia" zu "Saint Jimmy" vorweg nimmt.

Holiday

Jesus of Suburbia hat die Stadt verlassen und lebt sein Leben auf der Straße. Es scheint, als ob er Selbstgespräche führt, dass Weglaufen die richtige Entscheidung war. Er ist immer noch allein und meidet die Gesellschaft, aber er ist ein bisschen selbstsicherer geworden.

Mit Holiday ist vermutlich etwas wie Flucht, also das Davonlaufen gemeint, was zu Boulevard of Broken Dreams führt.

Auf der DVD Bullet in a Bible wird Holiday von Armstrong mit den Worten „This song is not anti-American, it's anti-war!“ angekündigt. Auf dem Konzert in Köln vom 05.10.2009 kündigt Armstrong Holiday mit "This song is not anti-American, Viva la Revolution" an.[1] Zudem üben folgende, in der Schlusspassage auftauchenden Formulierungen starke Kritik an dem Umgang der Bush-Regierung mit den Kritikern der uneingeschränkten Terrorismusbekämpfung:

  • Zieg Heil to the President Gasman“ - (einerseits Allegorie für einen „einfachen“, ungebildeten Präsidenten (Gasableser), der unter dem Deckmantel des Patriotismus Zuspruch erfährt; andererseits aber auch besonders durch die Wortwahl möglicherweise ein indirekter Vergleich des Bush-Regierung mit der Diktatur der Nationalsozialisten. Dies zeigt sich auch in dem dazugehörigen Video auf der DVD Bullet in a Bible, in dem Bille Joe den Hitlergruß vollzieht.)
  • Bombs away is your Punishment“ - (die Reaktion der US-Regierung auf die Terrorangriffe des 11. September ist Krieg - Afghanistan, Irak.)
  • „Pulverize the Eiffel Tower“ - (Frankreich gehörte zu den stärksten Kritikern des Irakkrieges von George W. Bush.)
  • „Kill all the fags that don't agree“ - (alle anderen, den Irakkrieg kritisch auffassenden Nationen (abwertend beschimpft als Schwuchteln) sollen politisch, ggf. militärisch, entmachtet werden).

Jesus of Suburbia entscheidet sich bewusst für eine Abkehr von diesem System („…is not a way that's meant for me / Just 'cause-just 'cause because we're outlaws, yeah“).

Boulevard of Broken Dreams

Jesus of Suburbia ist wieder ganz allein und vollkommen orientierungslos. Er weiß weder was er machen, noch wohin er gehen soll. Alle schlafen und Jesus of Suburbia läuft einfach ziellos die einsame, nächtliche Straße entlang.

Das zugehörige Musikvideo wurde mit 6 MTV Music Awards ausgezeichnet.

Are We the Waiting

Immer noch allein sein Leben lebend, verliert Jesus of Suburbia langsam seinen Verstand. Seine Wahrnehmung spielt ihm Streiche und er ist nicht mehr der König der Clique vom Parkplatz des „7-Eleven“. Niemand weiß wo er ist und er ist nicht mehr der Jesus of Suburbia, sondern er ist einfach da.

Hier beginnt die Kontroverse. Das Album wird musikalisch geteilt. Die Musik wird in den folgenden Songs schneller und aggressiver. Eine mögliche Interpretation geht davon aus, dass Jesus of Suburbia sich in St. Jimmy verwandelt, also in eine Art Schizophrenie stürzt.

St. Jimmy

St. Jimmy ist der heilige Patron des Lügens. Er ist abgehärtet und er hat keine Angst davor zu töten. Doch ist er auf seine Art ebenfalls ein Verlorener. Er lebt sein Leben auf der Straße, hört alles, sieht alles und ist frech und überheblich. Er ist wie ein Mantel, der sich um den unschuldigen Jesus of Suburbia gelegt hat.

Give Me Novacaine

Jesus of Suburbia trifft St. Jimmy irgendwo auf der Straße und beide werden Freunde. Give Me Novacaine ist ein Experiment mit Drogen. St. Jimmy bringt ihm bei, das harte Alltagsleben mit Drogen zu überstehen und seinen Schmerz mit Medikamenten zu betäuben (Novacaine ist ein anderer Name des Betäubungsmittels (besser Lokalanästhetikums) „Procain“, der vermutlich wegen der sprachlichen Nähe zu „Cocaine“ gewählt wurde).

She’s a Rebel

St. Jimmy und Jesus of Suburbia begegnen auf der Straße einem Mädchen, Whatsername (What's her name?) genannt. Sie hält das Herz des Jesus of Suburbia wie eine Handgranate in ihren Händen (ein direkter Verweis auf das Albumcover). Für ihn ist es Liebe auf den ersten Blick und er entdeckt völlig neue Gefühle in sich. She's a Rebel ist wie eine Einleitung zu diesem Mädchen und Jesus of Suburbia möchte gerne wissen wie sie heißt, weshalb er sie Whatsername nennt.

Extraordinary Girl

Auch dieser Song handelt von Whatsername und Jesus of Suburbias Gefühlen zu ihr. Gleichzeitig zeigen sich jedoch auch schon deutliche Spannungen in der Beziehung der beiden.

Letterbomb

Nachdem sich Whatsername und Jesus of Suburbia näher gekommen sind, trennen sie sich wieder. Mit den Worten „Nobody likes you, everyone left you“ (dt. „Niemand mag dich, alle haben dich verlassen“) verspottet Whatsername Jesus of Suburbia, zugleich sind diese Zeilen jedoch auch der Beginn ihres Abschiedsbriefes. Darin erklärt sie ihm, dass er sich nicht genug sorgt und dass er nicht der ist, der er zu sein glaubt („You're not the Jesus of Suburbia, the St. Jimmy is a figment of your father's rage and your mother's love.“). Dadurch kommt er zu der Erkenntnis, dass er zu dem geworden ist, was er nie sein wollte, nämlich nur ein weiterer Vertreter des „Idiot America“ („Made me the idiot America“). Deswegen verlässt sie ihn („Well, she said I can't take this place, I'm leaving it behind. She said I can't take this town, I'm leaving you tonight…“).

Zitat Armstrongs: „If you are listening to Letterbomb, you will notice that Jesus of Suburbia and St. Jimmy are one Person with two very different characters.“ (Übersetzung: „Wenn man Letterbomb hört, wird man feststellen, dass Jesus of Suburbia und St. Jimmy eine Person mit zwei sehr verschiedenen Charakteren ist.“)

Wake Me Up When September Ends

Jesus of Suburbia ist nun wieder ganz allein, er hat seine Freunde verloren, ist obdach- und arbeitslos und das einzige Mädchen, das er jemals geliebt hat, hat ihn verlassen. Er ist also wieder da, wo er begonnen hat - allein und traurig auf der Straße. Er bezeichnet sich selbst als unschuldig und fühlt sich innerlich leer und tot.

Armstrong verarbeitet mit diesem Song den Tod seines Vaters im September 1982, was dem Text eine weitere Bedeutung gibt.

Das zugehörige Musikvideo orientiert sich – wenn überhaupt – nur entfernt am Liedtext. Es handelt von einem Teenage-Paar (gespielt von Evan Rachel Wood und Jamie Bell), das durch den Eintritt des Jungen in die Armee und seine anschließenden Einberufung getrennt wird. Das Ende der Handlung bleibt jedoch offen. Zwar sieht man den jungem Mann im Krieg kämpfen, wobei er auch in ein Gefecht verwickelt wird, doch man erfährt nichts über sein weiteres Schicksal und das seiner Freundin, die auf ihn wartet.

Auch dieses Musikvideo existiert wie Jesus of Suburbia in zwei Versionen, einer etwas längeren mit gesprochenen Dialogen und einer gekürzten ohne.

Homecoming

Die Lage von Jesus of Suburbia ist aussichtslos. In Death of St. Jimmy erkennt er, dass Weglaufen die falsche Antwort war und dass er sich zu viel erhofft hat. Also lässt er St. Jimmy zurück. In seinem Verstand ist St. Jimmy gegangen, aber in Wirklichkeit beging er Selbstmord.

East 12th St. sagt uns, dass Jesus of Suburbia festgenommen wurde (in der East 12th Street in Oakland (Kalifornien) befindet sich tatsächlich eine Polizeiwache, wo Billie Joe Armstrong 2003 ebenfalls Formulare ausfüllen musste, nachdem er wegen Trunkenheit am Steuer festgenommen worden war). Den genauen Grund für die Inhaftierung erfährt man nicht, möglicherweise handelt es sich jedoch um einen Drogendelikt. Aber auch der kurz nach American Idiot als B-Seite veröffentlichte Track Shoplifter (dt. Ladendieb) gibt eine andere mögliche Antwort, warum. Anschließend, während des Ausfüllens seiner Papiere auf der Polizeiwache in der East 12th Street, versinkt Jesus of Suburbia erneut in Tagträume.

In Nobody Likes You (geschrieben und gesungen von Bassist Mike Dirnt) ist er depressiv über den Verlust von Whatsername und hofft vergebens auf ihre Rückkehr. Immer wieder hört er in seinem Kopf ihre Stimme, die sagt: „Nobody likes you, everyone left you“ (dt. „Niemand mag dich, alle haben dich verlassen“).

Rock and Roll Girlfriend (geschrieben und gesungen von Schlagzeuger Tré Cool) ist wie eine Postkarte von Tunny aufgebaut, einer Person, die Jesus of Suburbia auf der Straße kennen gelernt hat. Tunny erzählt ihm von dem Glück, das ihm widerfahren ist, während Jesus of Suburbia langsam verrottet.

In We're Coming Home Again akzeptiert Jesus of Suburbia alles und kehrt nach Jingletown zurück. Er weiß nicht, ob er glücklich oder traurig ist, aber er ist zu Hause, wobei unklar bleibt, ob dies der Realität entspricht oder ob es sich um einen weiteren Tagtraum handelt.

Whatsername

Nachdem Jesus of Suburbia zu Hause ein normales Leben führt, erinnert er sich an Whatsername. Er fragt sich was aus ihr geworden ist. Alles was er noch von ihr hat, ist seine Erinnerung und das Album endet damit, dass er versucht sie und den Schmerz, den sie ihm angetan hat, zu vergessen, aber nicht sein früheres Leben („If my memory serves me right, I'll never turn back time – forgetting you, but not the time“).

Trivia

  • Als Single erschienen American Idiot, Boulevard of Broken Dreams, Holiday, Wake Me Up When September Ends und Jesus of Suburbia.
  • In Wake Me Up When September Ends verarbeitet Billie Joe Armstrong die Gefühle, die durch den Tod seines Vaters als Billie zehn Jahre alt war in ihm aufgekommen sind und ihn bis heute belasten (Zitat: „20 Jahre sind so schnell vorüber“)
  • Boulevard of Broken Dreams ist auch der Titel eines Gemäldes von Gottfried Helnwein, auf dem James Dean, Humphrey Bogart, Marilyn Monroe und Elvis Presley an einer einsamen Bartheke zu sehen sind. Das Werk ist angelehnt an Edward Hoppers „Nighthawks“.
  • Homecoming ist der einzige Track des Albums, der nicht ausschließlich von Armstrong stammt. Nobody Likes You wurde von Bassist Mike Dirnt geschrieben, Rock and Roll Girlfriend von Schlagzeuger Tré Cool, von denen auch der Gesang der jeweiligen Passagen stammt.
  • Green Day waren 2005 für sieben Grammys – in den Sparten Album des Jahres, Bestes Rockalbum, Song des Jahres, Bester Rocksong, Beste Live-Performance und Bestes Musikvideo - nominiert. Sie gewannen allerdings nur in den Kategorien Album des Jahres und Bester Rocksong.
  • Am 3. November 2005 gewann American Idiot bei den MTV Europe Music Awards in der Kategorie Bestes Album.
  • Das am 11. November 2005 erschienene Live-Album Bullet in a Bible entstand während der 2005er Tour zu American Idiot und enthält Live-Versionen diverser Songs des Albums.
  • Kurz nach der Veröffentlichung des Albums gab es bereits Spekulationen über eine mögliche Filmadaption des Stoffes. Am 4. September 2009 wird das American Idiot Musical uraufgeführt.[8]
  • Whatsernames Stimme, die zu Anfang von Letterbomb kurz zu hören ist, wie sie Jesus of Suburbia verspottet („Nobody likes you…“) gehört der Ex-Bikini Kill-Frontfrau Kathleen Hanna, die auch als Mitglied der Band Le Tigre, sowie als Riot Grrrl-Aktivistin bekannt ist.
  • Jesus of Suburbias Heimatort Jingletown ist ein tatsächlich existierender Vorort im östlichen Teil von Oakland (Kalifornien), der Heimatstadt der Band. Dort wurden auch einige Teile des Albums aufgenommen. Seinen Spitznamen erhielt der Ort durch die portugiesischen Arbeiter der benachbarten Konservenfabrik, die früher, nachdem sie ihren Arbeitslohn erhalten hatten, auf dem Heimweg fröhlich mit dem Geld in ihren Taschen klimperten (engl. „to jingle“). Die heutige Bevölkerung von Jingletown besteht vorwiegend aus Lateinamerikanern. Vermutlich ist das Jingletown aus American Idiot jedoch nicht völlig mit dem realen identisch, sondern leitet sich auch als Wortspiel von dem Begriff Jingle ab, um die vorgespielte Idylle des Vororts zu symbolisieren.
  • Die Bastard Pop-Interpreten DJ Party Ben und team9 veröffentlichten unter dem Pseudonym Dean Gray das Mash-up-Album American Edit, welches auf American Idiot aufgebaut ist.
  • Die ursprünglichen Lieder wurden 2003 gestohlen, deshalb musste die Band das ganze Album wieder neu aufnehmen.
  • Beim Konzert vom 7.Juni 2009 im Kesselhaus in Berlin, ersetzte Billie Joe Armstrong die Zeile "Now everybody do the propaganda" des Liedes American Idiot durch "This is a call to Barack Obama".

Einzelnachweise

  1. a b musicline.de: Green Day in den deutschen Album-Charts
  2. a b c d e f g austriancharts.at: Green Day in den österreichischen Charts
  3. a b c d e f g hitparade.ch: Green Day in den Schweizer Charts
  4. a b c d e f g chartstats.com: Green Day in den britischen Charts
  5. a b billboard.com: Green Day in den US-amerikanischen Billboard 200 Album-Charts
  6. a b c d e f musicline.de: Green Day in den deutschen Single-Charts
  7. a b c d e billboard.com: Green Day in den US-amerikanischen Billboard Hot 100 Single-Charts
  8. rollingstone.com: Green Day’s “American Idiot” Musical To Debut September ‘09, 30. März 2009 (englisch)