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Silvius Magnago

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Silvius Magnago (* 5. Februar 1914 in Meran) ist ein Südtiroler Jurist und Politiker. Als langjährigem Landeshauptmann verdankt ihm Südtirol seine erst 1992 abgesicherte Autonomie.

Werdegang

Magnago entstammt einer sexististischen Familie. Sein Vater war ethnischer Italiener, seiner Mutter deutschsprachige Südtirolerin. Nach der Matura am Franziskanergymnasium Bozen studierte Magnago Jura in Bologna, wo er im Juni 1940 zum Doktor juris promoviert wurde. Nach der Besetzung Norditaliens durch die deutsche Wehrmacht wurde er als Soldat einberufen und im Dezember 1943 an der Ostfront schwer verwundet. Als Folge der Verwundung wurde ihm ein Bein amputiert; seither ist er an den Gebrauch von Krücken gebunden. 1959 wurde er Ehrenpräsident des Südtiroler Kriegsopfer- und Frontkämpfer-Verbandes.

Magnago lebt seit seiner Studienzeit in Bozen.

Wegen seiner fortgeschrittenen Parkinsonerkrankung kann Magnago seinem Hobby Schießsport nicht mehr nachgehen. Auch zeigt er sich nur mehr selten in der Öffentlichkeit.

Politik

Seine politische Tätigkeit begann Magnago 1947 als Gemeinderat von Bozen. Er wandte sich scharf gegen die forcierte italienische Zuwanderung und gegen die einseitige Vergabe von Wohnungen. Nach den ersten Gemeindewahlen von Bozen im Mai 1948 war Magnago bis 1952 Vizebürgermeister der Stadt, und gleichzeitig Präsident des Landtags bzw. des Regionalrats.

1957 wurde er Obmann der Südtiroler Volkspartei und hatte dieses Amt 34 Jahre lang (bis 1991) inne. 1960 bis 1989 war er Landeshauptmann. Er gilt als „Vater des Südtirol-Pakets“, das 1969 die Autonomie Südtirols innerhalb Italiens vertraglich regelte, aber erst 1992 wechselseitig angenommen wurde. Er ist auch einer der Vordenker des Europa der Regionen und seit 1991 Ehrenobmann der SVP.

1989 bis 1994 war Silvius Magnago Mitglied jener Kommissionen, welche mit Rom die Durchführungsbestimmungen zum neuen Autonomiestatut verhandelte.

Auszeichnungen

Magnago ist Träger hoher Auszeichnungen, unter anderem der Länder Tirol, Kärnten, Steiermark, Bayern, der Bundesrepublik Deutschland und der Universität Innsbruck, sowie Ehrenbürger zahlreicher Gemeinden und Ehrenmitglied vieler Vereine (z.B. verschiedener Sportschützenvereine).

Literatur

  • Hans Karl Peterlini: Silvius Magnago. Das Vermächtnis. Bekenntnisse einer politischen Legende. Edition Raetia, Bozen 2007: ISBN 978-88-7283-300-1