Anthim der Iberer

Anthim der Iberer (Rumänisch: Antim Ivireanul, Georgisch: ანთიმოზ ივერიელი - Antimoz Iverieli; Familienname: Andria; 1650 — September oder Oktober 1716) war einer der wichtigsten Kirchenführer der Walachei (und Rumäniens), ein bekannter Theologe der Orthodoxen Kirche und Philosoph, Gründer einer der ersten Druckerei in Rumänien, und Metropolit der Ungaro-Wallachei von Bukarest von 1708 bis 1715.
Er war Georgier geboren in Iberia (Kartli, heute in der Republik Georgien). Anthim wurde von Osmanischen Truppen gefangen genommen und hat Hausarrest in Istanbul, während er in dem Gebäude des Ökumenischen Patriarchats in Konstantinopel wohnte. Im Jahre 1689 oder 1690, wurde er gefragt von Prinz Constantin Brâncoveanu sich in der Walachei niederzulassen, und er war verantwortlich für die neugegründete fürstliche Druckerei in Bukarest. Später wurde er Generaloberer (egumen) des Snagov Klosters, dorthin siedelte er die Druckerei um.
Im 16. März 1705 wurde er Bischof von Râmnicu Vâlcea , und in 28. Januar 1708 Metropolit der Walachei . Anthim sprach und schrieb mehrere Orientalische und Europäische Sprachen. Obwohl er Ausländer war erwarb er gute Kenntnisse der Rumänischen Sprache und er war eine wichtige Person, die diese Sprache als Liturgiesprache einführte und etablierte.Im Jahre 1693 publizierte er das Evangelium in Rumänisch.
In 1709 Anthim war er Gründer der ersten Georgischen Druckerei in Tiflis, er bildete Georgier in der Kunst des Buchdrucks ein. Sein Schüler Mihail Ishtvanovitch druckten sie das erste Georgische Evangelium im Jahre 1710. Zusätzlich druckte er 25 andere Bücher in Rumänisch und Kirchenslawisch, Griechisch und Arabisch (meist in zweisprachigen Bändern wie beispielsweise das Griechisch-Arabische Gebetbuch von 1702. Er war somit der erste in der Walachei der Arabische Fonts benutzte.
Sein persönliches Werk Didahiile, war eine Sammlung von Predigten, welche eine Kritik seiner zeitgenössischen Gewohnheiten und Moral, neben christlichen Quellen. Anthim referierte auch über klassische Philosophie. Zusammen mit seinem literarischen Arbeitsergebnissen, als Kleriker war er Erbauer des Allerheiligen Klosters in Bukarest -- heute bekannt als Anthim Kloster --, ihm zu Ehren umbenannt.
Anthims offene Gegnerschaft der Osmanischen über die Walachei machte ihn zu einem Gegner des Phanariotischen Regimes. Der neue Fürst Nicholas Mavrocordatos liess ihn gefangen nehmen und er wurde auf den Berg Sinai exiliert. Anthim wurde von den Osmanen festgenommen und er wurde auf dem Weg in das heutige Bulgarien umgebracht, der Leichnam wurde weggeworfen in dem Fluß Maritsa oder in dem Fluß Tundza. Sein angeblicher Mörder wurde von Mavrocordatos beauftragt. Im Jahre 1992 wurde Anthim selig gesprochen von der Rumänischen Orthodoxen Kirchen. Die Orthodoxe Kirche denkt ihm am 27. September an.
Eine Rugby Union Trophee zwischen Rumänien und Georgien ist nach ihm --Anthim Cup-- benannt.
Literatur
- Ştefan Dinulescu, Viaţa şi activitatea mitropolitului Tării Româneşti Antim Ivireanul, Czernowitz, 1986
- Fanny Djindjihaşvili, Antim Ivireanul, cărturar umanist, Iaşi, 1982
- Nicolae Dobrescu Viaţa şi faptele lui Antim Ivireanul, mitropolitul Ungrovlahiei, Bucureşti, 1910.
- Moses Gaster, Chrestomathie roumaine (1881)
- Gesch. d. rumänischen Litteratur, in Grober, Grundriss d. rom. Philologie, vol. ii. (1899)
- Emile Picot, Notice biographique et bibliographique sur l'imprimeur Anthime d'Ivir, metropolitaine de Valachie, în Nouveaux Melanges Orientaux ..., Paris, 1886, S. 513-560;
- Gabriel Popescu, Mitropolitul Ungrovlahiei Antim Ivireanul, cârmuitor bisericesc şi propovăduitor al Evangheliei, in Studii Teologice, Jahr XX, 1969, Nr. 1 - 2, S. 5 - 97.
- Anthimus of Iberia, in Encyclopædia Britannica, 2007 edition. abgefragt 23. Mai , 2007, von Encyclopædia Britannica Online
- "Antimoz Iverieli", in Sakartvelo Encyclopedia, Vol. I, Tbilisi, 1997, p.158
- Otar Gvinchidze, Antimoz Iverieli, Tiflis, 1973