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Geschichte Ozeaniens

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Die sehr junge Geschichsschreibung des beginnt durch Europäer im 16. Jahrundert. Leider ist von den asiatischen und polynesischen Ursprüngen vor dieser Zeit nicht vieles an Informationen erhalten geblieben. Man geht davon aus, das die Ureinwohner die Besiedelung um 1500 - 1300 v. Chr. von den Philippinen und Taiwan begannen. In Kon Tikis sollen die Menschen sich über das Inseldreieck Tonga-Fidschi-Samoa södostwärts auf die Inselwelt des Südpazifik ausgebreitet haben. Die Besiedelung der australischen Inseln soll durch Aborigenes um 1000 v. Chr. erfolgt sein.

16. Jahrhundert

Der Entdeckungsgeist des 16. Jahrhunderts ist Ausschlaggebend für die Zahlreichen Expeditionen die nach und nach den Schatten der über dem Südpazifik liegt lichten. Vor allem spanische, portugiesische und niederländische Forschungsreisende segeln hauptsächlich auf der Westroute nach Ozeanien. Empfangen wurden sie von nackten Mädchen, denn weisse Menschen waren Götter für die Eingeborenen. Auf diesem Wege brachten die Forscher viele Krankheiten auf die neue Inselwelt. In den folgenden Jahren starben viele Einheimische an der Syphilis, der Tripper, der Ruhr und an der Grippe. Die darauffolgende Willkür der Besucher, Raub, Mord und vor allem Vergewaltigung belehrte die Einheimischen bald eines besseren und führte in manchen Regionen zu heftigen Auseinandersetzungen.

Zeitlinie - 16. Jahrhundert
    • 1513
Vasco Nunez de Balboa überquert den Isthmus von Panama von Norden. Das südliche Mehr nennt er Südmeer.
    • 1520
Ferdinand Magellan segelt auf der Westroute nach den Molukken durch die nach ihm benannte Meeresenge (der Magellanstraße) in Richtung des Südpazifik. Er gibt dem Ozean den Namen "mar pacifico".
    • 1521
Magellan landet auf Guam und nennt die Inselgruppe "Islas de Ladrones" (die heutigen Marianen und Mikronesien).
    • 1526
Jorge de Meneses entdeckt Neuguinea.
    • 1527-29
Alvaro de Saavedra Ceron versucht von den Molukken nach Mexiko zusegeln. Dieses belächelte Vorhaben endet mit der Entdeckung der Admiralitätsinseln (Melanesien und die östlichen Gebiete der Karolinen (Mikronesien).
    • 1537
Fernando Grijalva entdeckt den Gilbertarchipel (Mikronesien).
    • 1542-45
Ruy Lopez de Villalobos überquert von Mexiko den Pazifik. Er landet auf den zentral gelegenen Marshallinseln und den westlichen Karolinen. Die Rückreise verlief sehr unglücklich, sowohl er als auch sein Nachfolger überlebten die Reise nicht. Seine zunächst von Bernaldo de la Torre, dann von Ortiz de Retez geführte Flotte scheitert am Nordostpassat fand aber zuvor die nördlichen Marianen (Mikronesien) und die Ninigogruppe (Melanesien).
    • 1568
Alvaro de Medaña y Neya trifft auf die Elliceinseln und die Salomonen.
    • 1577-80
Francis Drakes umsegelt als erster Brite die Welt.
    • 1595
Medaña entdeckt die Marquesas und die Santa-Cruz-Inseln.
    • 1599
Olivier van Noort erreicht die Ladronen (Islas de Ladrones, Marianen-Inseln).

17. Jahrhundert

Immernoch ist einiges im Pazifik unentdeckt und vor allem die Geschichten über das Paradies der Heimkehrer locken immer mehr Seeleute. Die Motivation neue Welten zu bereisen ist zwar groß, geht aber Hand in Hand mit der Gier nach den unberührten Bodenschätzen der neuen Welt. Die Kirche macht sich unterdessen Sorgen um die Vermischung mit den Haidenvölkern, ist aber gleichwohl am Seelenheil der „Wilden“ interessiert. Sie reagiert indem Sie die Unzucht mit den Einwohnern öffentlich diskreditiert und Missionare deligiert, die den Fahrten beistehen sollten.

Zeitlinie - 17. Jahrhundert
  • 1606
Louis Vaez de Torres entdeckt das Tuamotu-Archipel das Great Barrier Reef in Australien sowie die Meerenge zwischen Neuguinea und Australien der er den Namen Torres-Straße gibt.
  • 1609
Pedro Fernandez de Quiros entdeckt die Banksgruppe die Duffgruppe und die Neuen Hebriden (heute Vanuatu)
  • 1642-43
Abel Janszoon Tasman entdeckt von Batavia kommend Tasmanien, Neuseeland sowie Neubritannien (Melanesien).
  • 1699
William Dampier umsegelt Neubritannien und findet dabei die nach ihm benannte Passage zwischen Neubritannien und Neuguinea, die Dampier-Straße

18. Jahrhundert

An unentdeckten Inseln steht immer weniger zur Verfügung, dennoch finden Weltumsegler wie Jean Louis Antoine de Bougeainville, James Cook und andere noch einige unerforschte Gebiete. Hinzu kommt, dass von den Entdeckungen des 16. Jahrhunderts einiges wieder in Vergessenheit geriet. Einige machten sich nun daran die Inseln mit modernen Mitteln zu kartieren.

Zeitlinie - 18. Jahrhundert
  • 1722
Jakob Roggeven entdeckt die Osterinsel und den Samoaarchipel.
  • 1766-69
Jean Louis Antoine de Bougainville erforscht den Südpazifik. Er ist der Meinung Tahiti entdeckt zu haben, weiss aber nicht das Samuel Wallis bereits zuvor die Gesellschaftsinseln gefunden, und Tahiti als ‚’King George Island’’ kartografiert hat.
  • 1769
Philip Carteret entdeckt die Carteretstraße zwischen Neuirland und Neubritannien.
  • 1768-71
James Cooks erste Pazifikreise führt zur Entdeckung der Austral-Inseln und der Cookstraße
  • 1770
Der Spanier Francisco Gonzalez findet und umsegelt die wieder vergessene Osterinsel und nimmt sie für Spanien in Besitz.
  • 1772-75
James Cooks zweite Pazifikreise: Auffindung der Cookinseln, Besuche auf Tonga und den Marquesas, Entdeckung Neukaledonien.
Domingo de Boenechea entdeckt mehrere Inseln in der Tuamotu-Gruppe
  • 1780-81
Francisco Antonio Maurelle entdeckt Latte (Late)
  • 1776-80
James Cook entdeckt zusammen mit anderen Britischen Forschungsreisenden Hawaii, wo er am 14. Februar 1779 verstirbt.
  • 1791
Joseph Ingraham entdeckt die nördlichen Marquesas
  • 1798
Edmund Fanning entdeckt Fanning, Washington Island und Kingman Reef (Polynesien).

19. Jahrhundert

Die Kartierungen des 18. Jarhunderts werden fortgeführt. Der Imperealismus beginnt sich auszuwirken. Fröhlich werden fremde Ländereien unter den Großmächten aufgeteilt. Die Kolonialisierung des Südpazifik entwickelt sich zu einem Wettlauf. Vor allem Deutsche, Briten, Franzosen, Holländer und Amerikaner streiten um jede Insel. Der Amerikanisch-Spanische-Krieg führt am Ende des 19. Jahrhunderts zu einer wilden Rochade der Kolonialgebiete.

Zeitlinie - 19. Jahrhundert
  • 1820
Erste umfassende Kartierung des Tuamotuarchipels während einer von F.G. von Bellinghausen geführten russischen Antarktisexpedition.
  • 1826-29
Fjodor Petrowitsch Litke führt eine russische Forschungsreise durch den Pazifik und kartiert die Marianen
  • 1839
Neuseeland wird der britischen Kolonialadministration in Australien unterstellt (1840 Kolonie und 1907 Dominion).
  • 1842
Die Marquesas und Tuamotus werden als Schutzgebiete Frankreichs beansprucht.
  • 1843
Tahiti wird französische Kolonie, und bleibt es bis lange ins 20. Jahrhundert hinein.
  • 1858
Amerikanische Firmen beginnen die Guanovorkommen auf den Phoenixinseln auszubeuten.
  • 1874
Die Fidschiinseln werden Teil des britischen Kolonialimperiums.
  • 1874-76
Britische "Challenger"-Expedition - Beginn der systematischen Meeresforschung; sie besucht 1875 mehrere Südseeinseln.
  • 1875-76
Deutsche "Gazelle"-Expedition unter Freiherr von Schleinitz: Forschungen im Bismarckarchipel
  • 1877
Die Gilbertinseln sowie die Elliceinseln geraten unter britische Kolonialverwaltung.
  • 1884-85
Großbritannien annektiert den Südosten Neuguineas
  • 1885
Nordostneuguinea und der Bismarckarchipel werden Bestandteile des deutschen Kolonialreiches.
Spanien ergreift Besitz von den Karolinen und unterwirft diese als Kolonie
Die nördlichen Salomonen und die Marshallinseln werden deutsch, die südlichen Salomonen britisch
  • 1886
Holland erklärt den Westen Neuguineas zur Kolonie
  • 1887
Die Neuen Hebriden geraten unter britisch-französische Kolonialherrschaft (sogenannte anglo-französische Marinekommission); die Atollgruppen Futuna und Alofi fallen an Frankreich.
  • 1889
Annektion der Tokelaugruppe durch Großbritannien und der Austral-Inseln durch Frankreich.
  • 1897
Hawaii wird amerikanisches Protektoratsgebiet. Zuvor hatte man die letzte hawaiianische Königin gestürzt
  • 1898
Großbritannien annektiert die Santa-Cruz-Inseln.
  • 1898-1900
Der Amerikanisch-Spanische-Krieg verursacht einen wilden Besitzwechsel der Kolonien.

20. Jahrhundert

Der erste Weltkrieg beendet die deutsche Kolonialmacht. Österreichische und Deutsche Kolonien auf der ganzen Welt werden im Zuge des Völkerbund unter den Siegermächten aufgeteilt. Als der zweite Weltkrieg über Ozeanien hereinbricht ist es Standort vieler Seeschlachten zwischen Amerika und Japan. Durch Bündnispolitik wird der Krieg bis nach Australien getragen. Die kaiserliche Kolonialmacht Japans zerfällt kurz vor dessen Niederlage. Zu Beginn der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts beginnt Amerika seine Kolonien unter vorbehalt gewisser politischer Interventionsrechte und militärischer Privilegien wie der Erbauung und Erhaltung von Militärstützpunkten diese in die Eigenverwaltung zu entlassen. Später werden andere Inselstaaten zu ähnlichen Konditionen vom British Commonwealth und den französischen Überseedepartements unabhängig. In seltenen Fällen erfolgen diese blutig.

Zeitlinie - 20. Jahrhundert
  • 1900
Hawaii wird amerikanisches Terretorium
  • 1914-1918
Im Zuge des ersten Weltkriegs teilen die Siegermächte im Zuge des Völkerbund die deutschen und österreichischen Kolonien unter sich auf.
  • 1937
Großbritannien annektiert die Phoenixinseln.
  • 1943-45
Japan, das kurz darauf kapituliert, muss das kaiserliche Kolonialreich aufgeben
  • 1946-47
Die Vereinten Nationen sprechen den USA die einstigen japanischen Mandate als Treuhandgebiete zu.
  • 1946-69
Die USA evakuieren die Bevölkerung von Bikini, Kwajalein und Eniwetak um Atomversuche auf den Atollen durchführen zu können
  • 1948
Großbritannien übergibt die Tokelaugruppe an Neuseeland.
  • 1959
Hawaii wird Bundesstaat der USA.
  • 1962
Westsamoa erlangt die Unabhängigkeit
  • 1966-74
Frankreich führt in Französisch-Polynesien Atomversuche auf dem Mururoa-Atoll durch.
  • 1968
Nauru wird selbständige Republik.
  • 1970
Tonga und Fidschi werden unabhängig.
  • 1975
Papua-Neuguinea bildet gemeinsam mit dem Bismarckarchipel, den Admiralitätsinseln, Louisiaden und nördlichen Salomonen einen souveränen Staat.
Die nördlichen Marianen bilden einen "Commonwealth of Northern Mariana Islands"
  • 1978
Die mittleren und südlichen Salomonen sowie die Elliceinseln erlangen Selbständigkeit.
  • 1979
Die Gilbertinseln (Kiribati) werden unabhängig.
  • 1980
Die neuen Hebriden bilden den selbständigen Staat Vanuatu.
  • 1981
Belau (Palau) erklärt seine Loslösung von den übrigen Karolinen
  • 1987
Fidschi wird durch 2 aufeinanderfolgende Militärputsche Republik
  • 1994
Belau (Palau) wird 185. UNO-Mitglied.
  • 1996
Frankreich beschließt nach heftigen Protesten die endgültige Einstellung aller Atomversuche im Südpazifik.