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Autostrada A22

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Basisdaten der A22 (E45)

Brennerautobahn - Autostrada del Brennero

Gesamtlänge 313 km
Maut vollständig mautpflichtig
Anschlussstellen (Uscite)
Provinz Bozen-Südtirol

A13 E45

Grenzübergang Brennerpass (A)
Brennerbad / Terme di Brennero
Pontigl / Ponticolo
Mautstelle Brenner / Brennero
Sterzing / Vipiteno
Brixen - Pustertal / Bressanone - Val Pusteria
Brixen Industriezone / Bressanone Zona Industriale
Klausen - Gröden / Chiusa - Val Gardena
Bozen Nord / Bolzano Nord
Bozen Süd / Bolzano Sud, Flugplatz, Messe, MeBo
Neumarkt - Auer - Tramin / Egna - Ora - Termeno

Provinz Trient

San Michele all’Adige - Mezzocorona
Trento Nord
Trento Centro
Rovereto Nord
Rovereto Sud - Lago di Garda Nord
Ala - Avio

Provinz Verona

Affi - Lago di Garda Sud
Verona Nord
Vorlage:AutobahnI-1
Nogarole Rocca

Provinz Mantua

Mantova Nord
Mantova Sud
Pegognaga

Provinz Reggio Emilia

Reggiolo - Rolo

Provinz Modena

Carpi
Campogalliano

Vorlage:AutobahnI-1 E45

Die italienische Autobahn A22 oder Brennerautobahn (italienisch Autostrada del Brennero oder kurz Autobrennero) führt vom Brennerpass an der italienisch-österreichischen Grenze durch das Eisack- und das Etschtal durch Südtirol und das Trentino nach Verona und weiter bis Modena, wo sie in die A1 mündet. Insgesamt 313 Kilometer lang, setzt sie die österreichische Brennerautobahn A13 fort und bildet so die wichtigste alpenüberschreitende Verkehrsachse zwischen Bayern und Italien.

Wie die meisten italienischen Autobahnen wird die Brennerautobahn privat geführt, weshalb eine streckenabhängige Maut auf alle Fahrzeuge erhoben wird.

Geschichte

Verlauf der A22
Verlauf der A22

Am Brenner überschreitet die A22 den Alpenhauptkamm in etwa 1375 Metern Seehöhe. Damit ist sie der niedrigste Übergang der Zentralalpen, der nachweislich seit der Bronzezeit rege genutzt wurde. Die Römer bauten die Strecke zur Militärstraße aus (Via Claudia Augusta). Seit 1919 bildet der Brenner die Grenze zwischen Italien und Österreich.

Die Bauarbeiten an der A22 begannen 1963. Am 21. Dezember 1968 wurde der erste Autobahnabschnitt im Etschtal von Bozen nach Trient mit einer Länge von etwa 50 Kilometer für den Verkehr freigegeben. Im selben Zeitraum wurde in Österreich der Autobahnabschnitt Brennersee - Matrei eingeweiht.

Mit der Freigabe des Abschnittes Grasstein - Vahrn am 27. Juli 1972 war die Autobahn vom Brenner bis Klausen (54 km) und von Bozen bis Modena (228 km) befahrbar. Auf österreichischer Seite wurde 1972 die Inntal Autobahn (A12) bis Kufstein fertig- und so die Anbindung an das deutsche Autobahnnetz hergestellt. Seither erfüllt - so wie in der Genfer Konvention von 1950 vorgesehen - die Brennerautobahn ihre Funktion als große Verkehrsader Europas.

Am 11. April 1974 schließlich wurde der letzte Abschnitt Klausen - Bozen-Süd eröffnet. Dieser Abschnitt weist eine Reihe technisch anspruchsvoller Bauten wie Brücken, Viadukte und Tunnel auf.

Bis Anfang der 1990er Jahre war in beiden Richtungen zwischen der Mautstelle Brenner und der Staatsgrenze keine Abfahrt auf der italienischen Seite möglich. Um in den Grenzort Brenner-Ort zu gelangen, musste man entweder ab der Anschlussstelle Sterzing die Landstraße nehmen oder weiter auf der Autobahn erst die italienisch-österreichische Grenze am Zollamt Brennerpass passieren, um bis zur ersten Abfahrt auf der österreichischen Seite "Brennersee" von der Autobahn abzufahren. Nach dem Verlassen der Autobahn musste man dann die Landstraße nehmen, um unmittelbar hinter der Grenze auf italienischer Seite den Brenner - Ort zu erreichen.

Brücke im Eisacktal

Die vermerkte Anschlussstelle Pontigl gestattet nur die Auffahrt in südlicher Richtung, eine Abfahrt ist nicht vorgesehen. Möchte man den Brennerort aus Österreich kommend erreichen, so muss man heute noch auf der österreichischen Seite an der letzten Abfahrt "Brennersee" die Autobahn verlassen und das letzte Stück bis zur Grenze die Landstraße nehmen. Autofahrer, die diese Situation nicht kannten, mussten oftmals zwischen Sterzing und Brennersee ein zweites Mal die Autobahn benutzen. Heute kann man in nördlicher Richtung aus Italien kommend über die Abfahrt Brennerbad in den Grenzort gelangen und muss nicht mehr bis nach Österreich fahren, um dann umzudrehen. Die Abfahrt Brennerort existiert nur in nördlicher Richtung und gestattet keine Auffahrt auf die Autobahn.

Am 3. Januar 2007 wurde zur Entlastung der Stadt Brixen vom Schwerverkehr die Ausfahrt Brixen-Süd eröffnet. In dieser kann jedoch nur in Richtung Norden auf die Autobahn ein- und ausgefahren werden. Sie ist im Gegensatz zu allen anderen Mautstellen vollkommen automatisiert.

Daten

Die A22 im Unterland, südlich von Bozen

Obwohl die Autobahn einen hohen Alpenpass erreicht, bleibt das Straßengefälle minimal: nur auf dem letzten Abschnitt Sterzing-Brenner wird eine Neigung von 3,8 Prozent erreicht, das durchschnittliche Gefälle zwischen Brenner und Bozen beträgt 1,4 Prozent.

Der Abschnitt vom Brenner bis Verona wird zu einem großen Teil auf 101 Brücken oder Viadukten geführt. (30 Kilometer der Autobahn zwischen Brenner und Bozen verlaufen auf Brücken). In diesem Teil ist die A22 24 Meter breit und wird vierstreifig mit Pannenstreifen geführt, wobei jede Fahrbahn eine Breite von 7,5 Metern aufweist. Südlich von Verona erreicht die Autobahn 33 Meter Breite, da hier der Mittelstreifen 12 Meter breit ist.

Im Gebirgsraum mussten auch die Kurven teils enger geführt werden. Zwischen Brenner und Bozen haben die engsten Kurven einen Krümmungsradius von 500 Metern, zwischen Bozen und Modena sind es 1000 Meter. Aus diesem Grund gilt bis Bozen auch durchgehend eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 110 Kilometern pro Stunde.

Die A22 verläuft durch 29 Tunnel. Alle wurden mit zwei Röhren gebaut, so dass es nirgends Gegenverkehr gibt. Insgesamt sind die Tunnelstrecken 12,2 Kilometer lang.

Die Autobahn muss einen täglichen Verkehr von 30-40.000 Fahrzeugen verkraften. Ein Viertel davon entfällt auf den Schwerverkehr.


Raststätten der A22

Entlang der Brennerautobahn befinden sich aktuell 22 Raststätten (11 pro Richtungsfahrbahn) plus einem Autohof bei Sadobre, der von beiden Richtungsfahrbahnen aus zugänglich ist. Aufgrund des Alters und dem gestiegenen Verkerhsaufkommen, sollen diese Schritt für Schritt überholt, saniert und auch ausgebaut werden. Am ehemaligen Zollgelände am Brennerpass entsteht im Moment eine weitere Rastanlage.

A22 Brenner - Modena
Brennerautobahn
Raststätten' ↓km↓ Provinz
Autoporto / Autohof Sadobre 16 BZ
Area di servizio Trens / Raststätte Freienfeld 20 BZ
Area di servizio Plose / Raststätte Plose 42 BZ
Area di servizio Isarco - est / Raststätte Eisack - ost 64 BZ
Area di servizio Scillar - ovest / Raststätte Schlern - west 69 BZ
Area di servizio Castel Varco - est / Raststätte Laimburg - ost 96 BZ
Area di servizio Castel Varco - ovest / Raststätte Laimburg - west 99 BZ
Area di servizio Paganella 129 TN
Area di servizio Nogaredo 160 TN
Area di servizio Adige 187 VR
Area di servizio Garda 208 VR
Area di servizio Povegliano 241 VR
Area di servizio Po 269 MN
Area di servizio Campogalliano 309 MO

Maut

16 Kilometer südlich der Staatsgrenze müssen alle Fahrzeuge die Mautstelle Sterzing passieren; Richtung Norden wird in Sterzing auch die Maut bis zur Grenze mit eingehoben. Hier kommt es im Sommer regelmäßig zu Staus. Folgende Benutzungsgebühren müssen für PKW entrichtet werden:

Stand: 1. Mai 2009, Quelle: Brennerautobahn AG

Literatur

  • Gunther Langes u. Ernst Pertl: Traumstraße der Alpen: Die Brennerautobahn Innsbruck-Bozen-Verona, Bozen: Verlagsanstalt Athesia, 1971