Tabaksteuer (Deutschland)
Die Tabaksteuer wird in den meisten Ländern auf Rauchwaren aller Art eingehoben und ist eine indirekte Steuer - ähnlich der Mehrwertsteuer oder Mineralölsteuer.
Erhöhung der Tabaksteuer
In letzter Zeit wurde sie in verschiedenen Staaten deutlich angehoben, unter anderem in Deutschland und Österreich. Da viele Raucher die Zigaretten in einzelnen Packungen kaufe,, wird ihre Erhöhung deutlich wahrgenommen.
In den Jahren 2002-2003 wurde die Tabaksteuer in Deutschland um jeweils 1 Cent je Zigarette erhöht; heuer wird dies gleich zweimal um je 1,2 Cent erfolgen (März und Dezember) erhöht, und [[2005] im Herbst ein drittes Mal. So kosten die "Lucky Strikes" ab 1.3.2004 immerhin 3,50 (2000/01 noch 2,60) Euro.
Da ähnliches (abgeschwächt) für andere indirekte Steuern zutrifft - sie haben aus Gründen politischer "Bequemlichkeit" in fast ganz Europa steigende Tendenz - erhebt nicht nur die "Tabaklobby" öfters die Frage nach der Steuergerechtigkeit. Auch haben solche Steuern stärkere Einflüsse auf das Gesundheitssystem:
Gesundheit und "Steuergerechtigkeit"
Soll die Tabaksteuer gesundheitliche Vorsorge finanzieren? Nichtraucher sind wohl mit überwiegender Mehrheit dafür. Doch gilt dieselbe Frage auch für die Alkoholsteuer - und analog für die Mineralölsteuer in Zusammenhang mit Umweltschäden.
Als Gegenpol lassen sich - unabhängig von medizinischen Fragen wie der Krebsvorsorge - wirtschaftliche Aspekte ins Treffen führen, z.B. die Belastung eines gewichtigen [Industrie]]zweiges.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung titelt heute:
Schwere Zeiten für die Zigarettenindustrie
Tabaksteuer und Schmuggel machen der Branche zu schaffen / Absatzeinbruch im Januar.
Sinkender Absatz und Wirtschaft
Der sinkende Absatz wird demnächst dazu führen, dass die Tabakindustrie Fabriken stillegt und [8Trafik]]en schließen müssen.
Allein im Jänner 2004 ging der Absatz von Fabrikzigaretten (Marken- und Handelszigaretten) um fast 20 Prozent zurück (auf 8,7 Milliarden Stück gegenüber 10,5 2003). eingebrochen. Die meisten Ökonomen erklären diese sehr deutliche Bewegung
- nicht mit sinkendem Konsum von Zigaretten, sondern
- mit der drastischen Erhöhung der Tabaksteuer, und in weiterer Folge
- durch Zunahme günstigerer Angebote (Handelsmarken, Steckzigaretten). "Angekurbelt" wird auch die
- organisierte Kriminalität in Form zunehmenden Schmuggels,
- aber auch die "Privateinfuhr".
Letztere machte 2003 bereits 8 Prozent oder 150 Milliarden Stück aus.
Bisher stieg das Aufkommen an Tabaksteuer fast kontinuierlich - zum Beispiel von 2001 auf 2002 von 11,4 auf 13,2 Milliarden Euro. Nun rechnen Branchenkenner ersztmals sogar damit, dass der Fiskus heuer erstmals weniger Geld aus der Tabaksteuer lukrieren wird (minus 7 Prozent). Man sieht, dass nicht weniger geraucht wird, die Konsumenten aber vermehrt auf "günstigere" Angebote ausweichen.
Staatlich verursachter "Grauer Markt" ...
Auch wenn Mancher darüber schmunzeln (oder selbst durch private Eonfuhr bzw. Kleinschmuggel dazu beitragen) mag, gibt es gewissen Grund zur Sorge (der Schreiber ist Nichtraucher):
- beim Verband der Deutschen Cigarettenindustrie und
- allgemein in Wirtschaftskreisen (u.a. wegen möglicher Präzedentfälle * bei Rauchern sowieso - außerdem nimmt deren politikverdruss zu
- bei der Exekutive wegen des stürmischen Wachstums des grauen Marktes - siehe oben. Derzeit sind fast 10 Prozent der Zigaretten weder im Land des Rauchers noch sonstwo versteuert.
mit einem wachsenden Einzugsbereich
Im Gefolge der Grenzöffnungen am 1. Mai 2004 (EU-Erweiterung) schätzt man, dass grenzhah wohnende Raucher relativ oft 20 - 30 Kilometer) nach Tschechien oder Polen fahren. Dann würde sich - de facto "mit staatlicher Förderung" - systematisch ein neuer "Wirtschaftszweig" etablieren. Mit zunehmender Preisdifferenz (derzeit fast 50 Prozent) wird der Einzugsbereich dieses neuen Grauen Marktes zunehmen.